2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Da halfen alle Verrenkungen nichts: Torschütze Julius Reutter (rechts ) und der SK Lauf mussten bei der Sp Vgg Erlangen (mit Sandro D`Antona) eine verdiente 1:3-Nie­derlage hinnehmen. Die ?Spieli? krönte damit ihre tolle Halbserie und geht als unan­gefochtener Spitzenreiter in die Winterpause.   Foto: Sportfoto Zink
Da halfen alle Verrenkungen nichts: Torschütze Julius Reutter (rechts ) und der SK Lauf mussten bei der Sp Vgg Erlangen (mit Sandro D`Antona) eine verdiente 1:3-Nie­derlage hinnehmen. Die ?Spieli? krönte damit ihre tolle Halbserie und geht als unan­gefochtener Spitzenreiter in die Winterpause. Foto: Sportfoto Zink

"Spieli" bremste Verfolger aus

Erlanger gewannen das Topspiel der Bezirksliga 1 gegen Lauf 3:1

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Die beiden formstärksten Mannschaften der Bezirksliga 1 trafen sich am Sonntag zum Spitzenspiel. Sowohl die SpVgg Erlangen als auch der SK Lauf wussten schon gar nicht mehr, wie sich Niederlagen anfühlen. Nach dem verdienten 3:1 (2:0)-Heimsieg der „Spieli“ kennen zumindest die Laufer dieses Gefühl nun wieder.

SpVgg Erlangen - SK Lauf 3:1

„Ich bin ganz locker, aber die Jungs nicht“, meinte Trainer Frank Ulbricht nach dem 1:3 seiner Truppe beim Tabellenführer in Erlan­gen. Denn in der Schlussphase dieses an sich fairen Spitzenspiels gab es noch einige hitzige Szenen und viel Diskussionsbedarf, die Gemüter beru­higten sich aber wieder. „Da sind dann halt Emotionen im Spiel“, sagte Ulbricht, nachdem die stolze Serie des SKL beendet war.

Zehn Spie­le lang hatte der starke Aufsteiger nicht mehr verloren, dabei sogar acht Spiele gewonnen. Nun wollte man auch den Spitzenreiter ärgern, auch wenn eini­ge Akteure – darunter Niklas Hörber (Syndesmosebandriss) und Mike Gun­awardhana (Knochenabsplitterung) – derzeit schmerzlich vermisst werden.

Das Pech der Laufer war allerdings, dass sie im Waldsportpark auf einen Gegner trafen, der ebenfalls nur so vor Selbstvertrauen strotzte. Unangefochten führt die Spielverei­nigung die Tabelle an, die bemerkens­werte Serie von acht Siegen in Folge – mit einem Torverhältnis von 15:1 – endete erst vergangene Woche beim 0:0 gegen Cagrispor. Sollten die Erlan­ger diese Nullnummer als Rückschlag empfunden haben, man merkte es ihnen gegen Lauf nicht an. „Es ist schon sehr, sehr gut gelaufen, die Jungs spielen bislang eine überragen­de Saison“, sagte Trainer Bernd Fuchsbauer nach den 90 Minuten voller Stolz.

Denn seine Elf zeigte dem Sportklub seine Grenzen auf. Die Gäste enttäuschten zwar nicht, fanden aber lange Zeit kein Mit­tel gegen die robust und in der Defen­sive sehr aufmerksam agierenden Hausherren, die zum Laufer Leidwe­sen auch noch schnörkellos und ziel­strebig nach vorne drängten. Nach acht Minuten der spielerisch nicht hochklassigen, aber intensiven und umkämpften Partie, fasste sich Andreas Hartmann ein Herz und traf mit einem satten Schuss aus 18 Metern zur Führung für die „Spieli“. In der Folgezeit lieferten sich die bei­den Kontrahenten weiterhin ein optisch ausgeglichenes Spiel. Abgesehen von einem Weitschuss von Enrico Cittadini, den SpVgg-Schlussmann Andreas Sichert aus dem Winkel fischte (16.), ließ die Heimelf aber nichts zu. Auf der Gegenseite geriet das Tor von Sven Enzens­berger schon häufiger in Gefahr.

„Wir haben nicht überra­gend gespielt, aber die Mannschaft hat kapiert, dass sie konstant spielen und einen Schritt nach dem anderen gehen muss“, erklärte Fuchsbauer das Auftreten seiner Truppe, die tatsäch­lich einem Schweizer Uhrwerk gleich ihr Pensum abspulte. Beinahe folge­richtig fiel noch vor der Pause das 2:0. Über die rechte Seite setzte sich nicht zum ersten und letzten Mal an diesem Tag Christian Müller durch, sein perfektes Zuspiel schob Yannik Diederichs im Zentrum problemlos ein (44.).

Warum Bernd Fuchsbauer nach dem Spiel von einem „verdien­ten Sieg gegen einen sehr, sehr guten Gegner sprach“, erschloss sich nach Wiederanpfiff immer mehr. Die Laufer versuchten es noch ein­mal und bereiteten dem Primus nun mehr Probleme, da das Offensivspiel (Ulbricht: „Da haben wir in der ersten Hälfte nicht viel hinbekommen“) ide­enreicher wurde. Beispielsweise nach 53 Minuten, als Philip Bittner einen tollen Diagonalball auf Julius Reutter spielte, nach dessen Hereingabe gelang Kapitän Sven Rothhaar aber nur ein „Schüsschen“, das Sichert vor keine großen Probleme stellte. Svens Bruder Daniel hebelte knapp zehn Minuten später erneut die Erlanger Hintermannschaft aus, diesmal ließ sich Reutter die Chance zum Anschlusstreffer nicht entgehen. Es ging auch spürbar noch ein weite­rer Ruck durch die Mannschaft des SKL, doch die „Spieli“ fing sich schnell wieder.

„Es freut mich, dass sich die Jungs belohnen“, sagte Fuchs­bauer, und meinte damit die ganze bis­herige Saison, aber auch die 80. Minu­te des Topspiels. Da fuhren seine Schützlinge nach einem gewonnenen Duell im Mittelfeld einen schnellen Gegenstoß, Yannik Diederichs spitzel­te den Ball an Enzensberger vorbei zur Vorentscheidung ins Netz. Damit gehen die Erlanger in jedem Fall mit einem deutlichen Vorsprung in die Winterpause, auch wenn sie nächste Woche am letzten regulären Spieltag 2014 – Lauf muss im Dezem­ber noch ein Nachholspiel gegen Zirn­dorf bestreiten – spielfrei sind.

„Im Fußball kann so viel passieren“, sagte Bernd Fuchsbauer zum Rennen um die Meisterschaft. Natürlich weiß der 42-Jährige aber auch: „Wenn wir wei­terhin unsere Spiele gewinnen, dann bleiben wir oben.“

Schiedsrichter: Manuel Doneff (Weingarts) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Andreas Hartmann (9.), 2:0 Yannick Diederichs (44.), 2:1 Julius Reutter (66.), 3:1 Yannick Diederichs (81.)




Aufrufe: 024.11.2014, 10:01 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor