Jeder der neun Fußballkreise im Verbandsgebiet war aufgerufen worden, geeignete Kandidaten vorzuschlagen. „Wir sind ziemlich schnell auf Josef Kau gekommen, haben allerdings nicht damit gerechnet, dass er gewinnen wird. Das hat nichts mit seinen herausragenden Verdiensten zu tun, sondern mit der Tatsache, dass der Kreis Euskirchen in Sachen Mitglieder und Vereinszahlen nicht zu den Großen gehört”, so Heinz van Wersch.
Umso mehr freute sich der Kreisehrenamtsbeauftragte, dass der mittlerweile 76-jährige Frauenberger das Rennen machte. Den Preis erhielt Kau nun mit einiger Verspätung während der Jahreshauptversammlung seines Herzensklubs, da er aus gesundheitlichen Gründen nicht an der offiziellen Feier teilnehmen konnte. Bis heute ist der langjährige Vorsitzende des SVF (1968-1995) durch eine Erkrankung am Kehlkopf stark beeinträchtigt, sprechen kann er zurzeit nicht. Seinem mittlerweile fast 60 Jahre währenden Engagement — mit 17 Lenzen war er Jugendschriftführer geworden — tut dies aber überhaupt keinen Abbruch. „Noch an diesem Nachmittag vor der Versammlung hat er mit einem B-Jugendspieler den Platz abgezeichnet”, berichtete sein langjähriger Weggefährte und aktuelle Präsident Hubert Jülich. „Der Verein ist einfach sein Leben. Er hat unzählige Veranstaltungen und Turniere organisiert und war auch an der Planung des Rasenplatzes und des Sportheims entscheidend beteiligt. Im Grunde müsste das ganze Gelände Josef-Kau-Sportanlage heißen.”
Nach wie vor ist der Anhänger des 1. FC Köln, der mehr als 40 Jahre als Jugendleiter fungierte und außerdem viele weitere Aufgaben wie die Gestaltung der Vereinszeitung übernahm, mitten im Geschehen. Dies gilt übrigens nicht allein für den Klub, sondern für den gesamten Ort.
Ganz nebenbei ist Kau nämlich auch Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft. „Egal, ob Kirmes, Martinszug oder Goldhochzeit — ohne Josef geht in Frauenberg nichts”, sagte Jülich.