2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Auch wenn hier BW Dörpen den Ball am Fuß hat, behielt letztlich BW Papenburg im Derby die Nase vorn.F: Dirk Hellmers
Auch wenn hier BW Dörpen den Ball am Fuß hat, behielt letztlich BW Papenburg im Derby die Nase vorn.F: Dirk Hellmers

Kenning-Doppelpack beschert Papenburg Derbysieg

3:1-Erfolg über Dörpen - Freren weiter auf der Erfolgsspur - Surwold erkämpft sich Punkt - Klatsche für Emsbüren - Altenlingen siegt spät - Schapener Auswärtsfluch hält an

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BW Papenburg hat sich durch einen 3:1-Erfolg gegen BW Dörpen den prestigeträchtigen Derbysieg gesichert. Am Tabellenende geht der imposante Lauf der SG Freren weiter und auch der SV Surwold erkämpft sich einen Zähler, während Concordia Emsbüren eine böse Packung kassiert. Der ASV Altenlingen bestätigt seine gute Form und der FC Schapen kann auswärts weiterhin nicht gewinnen.

SC Blau-Weiß 94 Papenburg - SV Blau-Weiß Dörpen 1920 3:1
Die Nummer Eins im Norden heißt vorerst wieder Blau-Weiß Papenburg. Im Derby der Fußball-Bezirksliga bezwangen die Kanalstädter Blau-Weiß Dörpen vor 450 Zuschauern mit 3:1 (2:1) und zogen an Dörpen vorbei auf den vierten Tabellenplatz.

„Ich muss vor meiner Mannschaft einen ganz großen Hut ziehen“, freute sich Papenburgs Trainer Thomas Priet nach dem Ende der 90 Minuten. Die ohnehin angespannte Personallage verschärfte sich kurzfristig noch einmal durch den Ausfall von Sores Gecer. Für ihn stand Daniel Harders in der Startelf, der erst am Samstag in der A-Jugend 90 Minuten auf dem Feld stand.

Doch Papenburg ließ sich von jeglichen Personalproblemen nicht beirren und spielte von Beginn an druckvoll nach vorne. Nachdem zunächst Peter Wemken eine gute Chance liegen ließ, wehrte Dörpens Torhüter Thomas Merkers kurz darauf einen Schuss von Harders zur Ecke ein. Diese wurde von Alexander Kenning per Kopf zum 1:0 genutzt (24.). Und nur sieben Minuten später legte Kenning einen drauf. Nach bärenstarker Vorarbeit von Harders behielt Kenning die Ruhe und schob das Leder zum Doppelpack ein. „Wir haben in beiden Situationen Geschenke verteilt, die Papenburg dann eiskalt ausnutzte“, bemängelte Dörpens Trainer Johnny Bojer das Defensivverhalten seines Teams in diesen Szenen. Aber die Dörpener hatten die passende Antwort parat. Noch vor der Pause verkürzte Stefan Bojer per Kopf nach Vorarbeit von Jens Rakers zum 1:2 (38.). Es war Bojers 17. Saisontor.

Nach der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem Dörpen zwar optisch Feldvorteile besaß, aber Papenburg durch Konter stets gefährlich war. Für Aufregung sorgte eine Szene in der 57. Minute, als sich Papenburgs Heiko Sandersfeld nach einem Foul von Rakers revanchierte. Dörpen reklamierte eine Tätlichkeit, doch beide Akteure sahen lediglich Gelb. Wenig später bot sich Dörpen die Großchance zum Ausgleich, doch der freistehende Bojer ließ die Möglichkeit liegen. Auf der Gegenseite verpasste Kenning seinen dritten Treffer an diesem Tag und scheiterte am Außenpfosten. So blieb es spannend bis zu den Schlussminuten, ehe Papenburg einen Konter erfolgreich zu Ende fahren konnte. Hendrik Schipmann, ebenfalls aus der A-Jugend, vollendete auf Vorarbeit des starken Harders.

„Wir gratulieren BW Papenburg zum Sieg. Sie waren heute die bessere Mannschaft“, gab sich Bojer als fairer Verlierer. Hochzufrieden war dagegen Trainerkollege Priet: „Endlich ist uns der Sprung geglückt, den wir uns schon seit Wochen vorgenommen haben.“
Schiedsrichter: Sebastian Lampe (SC Kampe/K.) - Zuschauer: 450
Tore: 1:0 Alexander Kenning (24.), 2:0 Alexander Kenning (31.), 2:1 Stefan Bojer (39.), 3:1 Hendrik Schipmann (87.)

Haselünner SV von 1920 - SV Surwold 2:2
Aufsteiger SV Surwold ist derzeit nur schwer zu bezwingen. Auch beim Haselünner SV erkämpften sich die Nordhümmlinger einen Punkt.

Zwar bestimmte der Tabellendritte von Beginn an die Partie, doch in Führung gingen die Gäste. Christoph Terhalle, der nach einem Unfall wochenlang ausfiel und im November zum letzten Mal auf dem Platz stand, feierte gleich ein erfolgreiches Comeback und traf zum 0:1. Bis zur Pause probierten die Haselünner alles, den Rückstand zu egalisieren, doch André Beyer und Erdem Cosar vergaben beste Chancen.

Ein ähnliches Bild zeigte sich zunächst im zweiten Abschnitt, als Beyer und Sebastian Litzen weitere gute Chancen vergaben. Doch in der 56. Minute war es schließlich Cosar, der ausgleich. Nur fünf Minuten später war die Partie nach dem Treffer von Rene Hillebrand gänzlich gedreht - es war bereits das fünfte Saisontor des Abwehr-Youngsters, ein starker Wert. Doch Surwold hatte in der Schlussphase noch einen Pfeil im Köcher. Trainer Hermann Eiting brachte Michael Eissing für Terhalle und der Angreifer sicherte seinem Team schließlich zehn Minuten vor dem Ende einen Zähler.
Schiedsrichter: Tobias Dankert () - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Christoph Terhalle (20.), 1:1 Erdem Cosar (56.), 2:1 Rene Hillebrand (61.), 2:2 Michael Eissing (81.)

SG Freren 1921 - SV Eintracht Nordhorn 1:0
Der Höhenflug der SG Freren geht weiter. Auch gegen Eintracht Nordhorn gewann die Mannschaft von Uli Manemann mit 1:0 und sammelte damit zehn Zähler aus den letzten vier Partien. Dadurch klettert der Aufsteiger auf den 13. Tabellenplatz und vergrößert den Abstand auf Schlusslicht TuS Gildehaus auf sechs Zähler.

„Das war ein ganz wichtiger Sieg“, freute sich Frerens Fußball-Obmann Reinhard Schmidt nach dem Abpfiff. Christoph Scholz erzielte in der 22. Minute nach einer Standardsituation das Tor des Tages. Wie schon in den Wochen zuvor verteidigten die Frerener geschickt und diszipliniert. Nordhorn drängte zwar auf den Ausgleich und war die spielerisch bessere Mannschaft, doch unter anderem dank einem hervorragend aufgelegten Benedikt Jansen im Tor hielt Frerens Defensive bis zum Abpfiff dicht. Bereits im ersten Abschnitt parierte der Frerener Schlussmann gegen Julio Armando Casco und Sergen Dönmez glänzend und auch nach dem Seitenwechsel brachte Jansen die Eintracht-Offensive ein ums andere Mal zum Verzweifeln. "Er war mitverantwortlich für unseren Sieg", so Schmidt, der aber auch die 200 Zuschauer lobte. "Die unterstützen uns bereits seit Wochen hervorragend und standen voll hinter uns."
Schiedsrichter: Michael Kaumkötter (Sp. Oesede) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Christoph Scholz (22.)

SV Concordia Emsbüren - SV Vorwärts Nordhorn 0:6
Eine herbe Klatsche kassierte Concordia Emsbüren gegen den Spitzenreiter. Dabei war die Partie quasi nach 25 Minuten gelaufen, als Torhüter Bernd Räkers, der den verletzten Thorsten Sabel vertrat, nach einer Notbremse die Rote Karte sah.

Eigentlich kamen die Concorden passabel in die Begegnung, doch Nordhorn erzielte in der 11. Minute durch einen direkten Freistoß aus 25 Meter von Eike Schrader dennoch die Führung. Wenig später kam es schließlich zur spielentscheidenden Szene. Emsbüren führte einen eigenen Freistoß zu hektisch aus, lief in einen Nordhorner Konter und Räkers konnte sich nur noch mit einem Foul behelfen. Marco Freund ersetzte Räkers im Tor, für ihn musste Pascal König früh das Feld verlassen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Tobias Daalmann sicher.

Bis zur Halbzeit hielten die Concorden noch gut dagegen, doch nach dem 0:3 von Daalmann brachen alle Dämme. Erneut Schrader, Jannis Staelberg und Jan-Alexander Koops machten letztlich das halbe Dutzend voll. "Mit einem Mann weniger ist es gegen so eine Mannschaft einfach unglaublich schwer", wusste Obmann Stefan Humbert das Ergebnis vernünftig einzuordnen. "Dennoch hätte ich mir nach dem 0:3 noch etwas mehr Gegenwehr gewünscht", war er nicht einverstanden mit der letzten halben Stunde seiner Mannschaft. "Wir hatten aber auch so viele Spiele in den letzten Wochen, da hat man dem Team angemerkt, dass irgendwo die Frische fehlt."
Schiedsrichter: Jens Pleister (VfB Schinkel) - Zuschauer: 220
Tore: 0:1 Eike Schrader (11.), 0:2 Tobias Daalmann (25. Foulelfmeter), 0:3 Tobias Daalmann (55.), 0:4 Eike Schrader (58.), 0:5 Jannis Staelberg (72.), 0:6 Jan-Alexander Koops (80.)
Platzverweise: Rot gegen Bernd Räkers (23./SV Concordia Emsbüren/Notbremse)

VfL Weiße Elf Nordhorn - FC Schapen 27 2:1
"Ich bin enttäuscht", fand Schapens Trainer Henrik Bemboom nach der erneuten Auswärtsniederlage klare Worte. Der Tabellenachte präsentierte sich zwar optisch überlegen, doch über 90 Minuten fehlte die Durchschlagskraft in der Offensive. "Es kann nicht sein, dass wir uns gegen den Tabellenzwölften nur zwei Chancen herausspielen", war er verärgert über die Ideenlosigkeit seines Teams.

So bedankten sich die Nordhorner, die selbst kaum zu nennenswerten Torchancen kamen. Aber Mirkan Dönmez brachte Nordhorn nach einer halben Stunde in Front. Nach dem Seitenwechsel, als Schapen Maik Vaal und Michael Scholz einwechselte, schien es zunächst besser zu laufen. Michael Brüning fasste sich aus 17 Metern ein Herz und besorgte den schnellen Ausgleich. "Eigentlich lief da alles für uns, aber dennoch wurde das Spiel nicht besser", war Bemboom nach dem Abpfiff verzweifelt. So schlug Dönmez in der 82. Minute ein zweites Mal zu und sorgte für einen immens wichtigen Sieg im Abstiegskampf. "Wir haben Nordhorn durch unsere fehlende Aggressivität heute einen Bärendienst erwiesen", schloss Bemboom ab.

Schiedsrichter: Martin Heck (VfB Lingen) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Mirkan Dönmez (30.), 1:1 Michael Brüning (47.), 2:1 Mirkan Dönmez (82.)

SV Bad Bentheim - ASV Altenlingen 1965 2:3
"In der Hinrunde hätten wir so ein Spiel nicht gewonnen", freute sich Altenlingens Trainer Jan Zevenhuizen, der am Samstag zum zweiten Mal Vater wurde, über den Erfolg in der Burgstadt, durch den Altenlingen auch rechnerisch endgültig nicht mehr absteigen kann.

Im Vergleich zur Vorwoche und dem fulminanten 4:0-Erfolg gegen Union Lohne tauschte der Trainer seine Mannschaft munter durch. Jens Zalter bekam nach seinem nicht geahndeten Nachtreten eine Denkpause von Zevenhuizen verpasst und saß zunächst auf der Bank wie auch sein Bruder Tim, der gezwungenermaßen zuletzt 90 Minuten spielen musste. Auch Kapitän Johannes Thien erhielt eine Pause.

Das spielte zunächst den Hausherren in die Karten, die besser anfingen und nach einer Viertelstunde durch Thomas Töpker in Führung gingen. Doch binnen vier Minuten drehte der ASV nach einer halben Stunde die Partie. Zunächst glich Max Veer aus, kurz darauf traf Lucas Meyer zum zweiten Mal in dieser Spielzeit. Im zweiten Abschnitt kamen die Bentheimer jedoch durch einen fragwürdigen Handelfmeter, den Nico Neumann verwandelte, zurück ins Spiel. Johannes Scheibel sollte den Ball beabsichtigt mit der Hand gespielt haben, für Zevenhuizen war das jedoch eher eine Konzessionsentscheidung, nachdem dem Gastgeber zuvor ein Strafstoß verwehrt blieb.

Als sich eigentlich alle bereits mit dem 2:2-Unentschieden abgefunden hatten, entschied der eingewechselte Zevenhuizen jedoch in der 87. Minute die Partie. Als sich ein Bentheimer Abwehrspieler auf seinen Torhüter verließ, spritzte der Angreifer dazwischen und spitzelte das Leder an beiden vorbei ins Tor. "Das hat er überragend gemacht", lobte der Trainer seinen Bruder. Den Sieg widmeten die Altenlingener Akteure schließlich dem schwer verletzten Niklas Prause, der am Donnerstag die niederschmetternde Diagnose Kreuz- und Außenbandriss erhielt. "Wir haben uns heute für ihn zerrissen", so Zevenhuizen.

Schiedsrichter: Simon Heispink (V. Nordhorn) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Thomas Töpker (15.), 1:1 Max Veer (28.), 1:2 Lucas Meyer (32.), 2:2 Nico Neumann (66. Foulelfmeter), 2:3 Tim Zevenhuizen (87.)


Aufrufe: 026.4.2015, 19:46 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor