Hehn bestimmt das Spiel und verliert

19. Spieltag in der Kreisliga-B. Freitagabend Flutlichtspiel auf der Holter Sportanlage. Der Tabellenzweite TDFV Viersen war bei der DJK Hehn zu Gast, die nach der schwachen Leistung gegen Fortuna Mönchengladbach Wiedergutmachung betreiben musste. Das Hinspiel ging mit 0:1 verloren und dennoch gab sich Trainer Torsten Müller positiv vor der Partie: „Die Trainingsleistung war gut. Uns fehlt nur das Erfolgserlebnis, dann bin ich überzeugt, dass die Ergebnisse auch wieder stimmen und warum nicht mit einem Wunder gegen TDFV? Wunder gibt es immer wieder, das ist ein Lied von Katja Ebstein. Ich komm zwar aus dem Osten aber ich bin gut informiert“.

Die Aufstellung der Gastgeber: sehr defensiv ausgerichtet und extrem gegnerorientiert. Die mit 56 Toren viertstärkste Offensive der Gäste sollte vor große Probleme gestellt werden und an der Entfaltung gehindert werden. Vom Anstoss weg waren die Hehner das Ton angebende Team. Hehn versuchte auf dem staubigen und holprigen Aschenboden den Ball flach zu halten und mit schnellem Passspiel nach vorne zu Chancen zu kommen. TDFV überrascht von der forschen Spielweise der Hehner und die überrascht von der Passivität der Gäste - Punkt für beide Trainer. Während Hehn, TDFV weitestgehend in die eigene Hälfte drängte und den Ball laufen ließ, versuchten die Gäste es mit langen Bällen auf die drei Spitzen. In der 21 Spielminute ging Torsten Müller- äh die DJK Hehn- dann nach einem tollen Schuss von Fabian Hentrup in Führung. Mehr als verdient und die Gastgeber machten weiter mit dem Druck nach vorne. TDFV weiterhin mit dem langen Ball, doch die Abwehr der Hausherren blieb sattelfest, bis zur 31 Minute. Ein Freistoß aus halb rechter Position für die Gäste wird in den Strafraum gebracht und Yasin Barak köpft zum überraschenden Ausgleich ein. Aus dem Spiel heraus war die Hehner Abwehr schwer zu überwinden, bei Standards aber extrem anfällig, wie in allen Rückrundenspielen bisher. Hehn schüttelte sich nur kurz und reagierte dann durch Manuel Schagen, der bei der Chance auf die erneute Führung, an die Latte setzte.

Im direkten Gegenzug die mehr als unglückliche Führung für die Gäste. Ein, wie sollte es anders sein, langer Ball den Hehn`s Torwart Marcel Meisen vor dem heranstürmenden Negat Kaya klärte, prallte von dessen Rücken direkt ins Tor der DJK ab. Innerhalb von sechs Minuten wurde das Spiel auf den Kopf gestellt. Bis zum Pausenpfiff das gleiche Bild wie vor den beiden Gegentreffern. Hehn am Drücker, und die Gäste auf Konter lauernd. In der zweiten Halbzeit sollten die Hehner weiter angreifen und das Spiel drehen. Was Torsten Müller gesehen hatte, schien ihm zu gefallen und er sah seine Mannschaft klar besser. Es war etwas zu holen und dementsprechend engagiert sollten seine Spieler weiter auftreten. Folgerichtig das 1:3 in der 47 Minute kurz nach Wiederanpfiff, denn neben der Anfälligkeit bei Standards, ist Hehn besonders nach der Pause für einen Gegentreffer gut. Das 1:3 änderte jedoch nichts an der Ausrichtung der Gastgeber, das was der DJK gegen Fortuna vor einer Woche noch abhanden gekommen schien, davon war am gestrigen Freitagabend nichts zu spüren.

Die Einstellung und die Leidenschaft auf dem Platz stimmte. Die Elf von Coach Müller spielte weiter munter nach vorne, allerdings blieben sie im Abschluss weitaus weniger effektiv als die Gäste. Diese machten in der 56 Spielminute durch Kemal Kiose den Sack endgültig zu. Hehn versuchte es danach weiter, allerdings blieb den fleißigen Gastgebern ein weiterer Treffer verwehrt. TDFV verwaltete das Ergebnis und ließ nichts mehr anbrennen. Die DJK Hehn zeigte eine sehr engagierte Leistung und rehabilitierte sich somit für die Partie in der Vorwoche, konnte jedoch ebenso wenig etwas zählbares rausholen wie gegen Fortuna Mönchengladbach. Somit stehen in der Rückrunde drei Niederlagen einem Sieg gegenüber. Auf die Tabellensituation hat dies vorerst keine Auswirkungen, man bleibt bis Sonntag Tabellensechster. Hehn engagierter über 90 Minuten und Ton angebend, nur TDFV im Abschluss konsequenter und schlichtweg effektiver