2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
F: Stefan Diehl; Benedikt Lehmann (rechts) möchte an Neuthards Ligasieg in Forst anknüpfen.
F: Stefan Diehl; Benedikt Lehmann (rechts) möchte an Neuthards Ligasieg in Forst anknüpfen.

Gelingt Forst die Revanche für die Ligapleite?

Jan Dietrich (Forst) und Benedikt Lehmann (Neuthard) im Interview.

0:6 hieß es am 28. August aus der Sich des FC Forst im Heimspiel gegen Neuthard. Nun treffen sich die beiden Teams wieder im Halbfinale des Kreispokals. Wir haben vor der Partie mit Jan Dietrich (Forst) und Benedikt Lehmann (Neuthard) über das Aufeinandertreffen gesprochen.

Das Interview wird präsentiert von:

Denis Musa - Versicherungen, Finanzen und Vermögensaufbau
Weitere Informationen: denis.musa@my-vfv24.de


Hallo Jan, hallo Benedikt. Es ist wieder Pokalzeit im Fußballkreis. Welchen Stellenwert nimmt denn der Kreispokal im Vergleich zur Liga bei euch ein?

Jan Dietrich: Ich denke schon, dass das Hauptaugenmerk auf die Liga gerichtet ist. Man darf jedoch nie vergessen, was für ein Schwung das einer Mannschaft mitgeben kann, einen starken Gegner aus dem Pokal zu schmeißen und schließlich träumt jedes Kreisliga-Fußballerherz doch nur davon, vor so einer Kulisse, wie es beim Kreispokalfinale der Fall ist, spielen zu dürfen! Außerdem würde sich unsere Zweite bzw. mancher Verantwortlicher wohl auch sehr auf einen Abend bei Rothaus freuen, nehme ich an, insofern dieser denn noch veranstaltet wird (lacht).

Benedikt Lehmann: Unser Team macht da keine Unterschiede. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, da ist es egal ob Pokal oder Liga. Wir wollen alle ins Finale, deshalb müssen wir das kommende Halbfinale gewinnen.

Jan, Neuthard glänzte sowohl im Kreis-, als auch im Landespokal mit starken Auftritten. Auch in der Liga ist der FVN in der Spitzengruppe vertreten. Wie beurteilst du euren Gegner?

Jan: Mit dem FVN erwarte ich einen vor allem einen in der Offensive starken und variablen Gegner. Was passieren kann, wenn ihre Maschine ins Rollen kommt, mussten wir zu unserem Leidwesen im Rundenspiel feststellen. Sollte es jedoch mal nicht wie geplant laufen, so wird auch Neuthard Federn lassen und genau hier muss unser Matchplan ansetzen.

Benedikt, Forst hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher. Wo haben die Germanen ihre Stärken, wo kann man sie knacken?

Benedikt: Forst ist trotz seines Tabellenplatzes ein starker Gegner, den man niemals unterschätzen darf. Der FCF hat gerade auf den zentralen Positionen sehr gute und wichtige Spieler, darin sehe ich auch Forsts Stärken. Herauszuheben sind da Michael Geggus, Nils Metzger, Kevin Jänicke, Tobias Baumgärtner und auch Dani Covic. Abgesehen von diesen erfahrenen Spieler ist die Mannschaft mit vielen jungen Spielern bestückt. Knacken können wir sie nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung

Jetzt wollen wir von euch aber eine Ergebnisprognose haben…

Benedikt: …oh, da tue ich mich immer schwer. Ich sage einfach, wir gewinnen. Das Ergebnis ist zweitrangig.

Jan: Das ist immer schwer zu sagen. Pokalspiele haben sowieso ihre eigenen Gesetze. Mit einem spannenden 3:2 wird der FC Forst als Sieger vom Platz gehen!

Beendet folgenden Satz: Der fünfte Schütze im Elfmeterschießen…

Jan: …wird gar nicht erst antreten müssen. Wie ich bereits gesagt habe, gewinnen wir 3:2 (lacht).

Benedikt: …hat ordentlich Cojones (lacht).

Benedikt, Der FV Neuthard war zuletzt 2009/10 im Finale, da unterlag man im Endspiel Heidelsheim II. Was würde dir ein Einzug ins Finale bedeuten?

Benedikt: Ein Einzug ins Finale würde mir sehr viel bedeuten. Zumal wir im Halbfinale auf meinen ehemaligen Verein treffen, für den ich sechseinhalb Jahre im Jugend und Seniorenbereich gespielt habe.

Jan, Die Erste des FC Forst gewann den Pokal zuletzt 2012. Doch nach dem Triumph eurer Zweiten im Vorjahr könnt ihr mit einer Titelverteidigung einmaliges schaffen – beide Mannschaften hintereinander Pokalsieger. Ist das eine zusätzliche Motivation?

Klar ist das eine riesige Motivation für die Mannschaft und den ganzen Verein. Letztes Jahr hat es unsere Zweite vorgemacht und Einmaliges geschafft, indem sie als erste Mannschaft aus der C-Klasse den Pokal geholt hat. Alleine sich an die Euphorie nach dem Pokalsieg zu erinnern, ist ein enormer Ansporn und macht einfach Bock auf ein sicherlich sehr attraktives Halbfinale gegen den FV Neuthard.

Benedikt, Pokalspiele können auch länger als 90 Minuten gehen. Wie steht es um eure Fitness? Durch die Pokalrunden habt ihr in der Vorbereitung kaum richtig trainieren können. Das Spiel in Forst ist ja euer 20. Pflichtspiel.

Benedikt: Stimmt, die Vorbereitung lief sicher anders als geplant, allerdings haben wir uns dieses „Luxusproblem“ selbst eingebrockt. Aufgrund der gewonnen Pokalspiele hatten wir fast nur „englische Wochen“, wodurch das Training weitestgehend zur Regeneration genutzt wurde. Trotzdem haben wir uns die nötige Fitness geholt, um auch mehr als 90 Minuten gehen zu können.

Jan, wie sieht es bei euch mit der Fitness aus?

Jan: Dass Pokalspiele auch länger als 90 Minuten gehen können, haben wir bereits in Untergrombach feststellen müssen. Letztendlich standen dort dann 100% verwandelte Elfmeter auf dem Papier, was sicherlich auch ein Ergebnis der akribischen Vorbereitung auf die Spiele im Wettbewerb von unserem Coach Jürgen Leibold ist. Der schafft es, das Team auf solche Eventualitäten entsprechend vorzubereiten. Dass wir trotzdem auch bis zum Abpfiff der regulären Spielzeit gefährlich agieren können, haben wir gegen den TSV Stettfeld im Pokal gezeigt, als die Entscheidung in Unterzahl mit zwei Treffern in der Nachspielzeit regelrecht erzwungen wurde.

Vor der Saison gab es bei beiden Mannschaften einen Umbruch. Wie seid ihr bisher mit der Entwicklung zufrieden?

Jan: Wenn man auf unsere bisherigen Ergebnisse schaut, kann man wohl nur begrenzt zufrieden sein. Allerdings empfinde ich es nur als natürlich, dass nicht alle neuen Mechanismen sofort greifen können, wenn man so viele Abgänge kompensieren muss. Nichtsdestotrotz hat unsere junge Mannschaft vor allem im Pokal gezeigt, was für eine Qualität in ihr steckt, und es macht einfach Spaß mit dieser Truppe auf dem Platz zu stehen.

Benedikt: Mit der Entwicklung unseres Teams bin ich sehr zufrieden. Die neuen Spieler haben sich wunderbar eingefügt und auch sehr großen Anteil an der positiven Stimmung und dem frischen Wind innerhalb der Mannschaft.

Benedikt, Stark gestartet, dann eine Schwächephase, jetzt wieder vorne. Wie beurteilst du euren Saisonverlauf bisher?

Benedikt: Wie eine Achterbahnfahrt. Die liegengelassenen Punkte haben wir uns selbst zuzuschreiben. An diesen Tagen haben unsere Einstellung und der nötige Wille phasenweise nicht gestimmt. Das war ein schwacher Monat von uns. Aber wir haben uns wieder gefangen und eindrucksvoll zurück gemeldet.

Jan, Ihr hinkt den Ansprüchen in Forst hinterher. Wie beurteilst du euren Saisonverlauf bisher?

Jan: Sicherlich sind es die Ansprüche eines FC Forst, immer um die Top-Ränge mitzuspielen. Nachdem wir eine hervorragende Vorbereitung und Pokalrunde gespielt haben und auch gegen ein starkes Team aus Flehingen punkten konnten, ist es uns in den folgenden Wochen leider nur sehr schwer gefallen, Urlauber zu kompensieren. In diesen Spielen haben dann oftmals fünf bis zehn starke Minuten vom Gegner ausgereicht, um das Spiel zu entscheiden. Wenn wir dort konzentrierter arbeiten, aufhören „Geschenke“ zu verteilen und in manchen Spielsituationen einfach cleverer agieren, dann wird die Mannschaft wieder in ihren alten Rhythmus finden und wir werden die Spiele wieder erfolgreicher gestalten, da bin ich mir sicher.

Welche Eigenschaft eines Mitspielers hättet ihr gerne?

Jan: Bereits letzte Saison habe ich diese Frage für einen Steckbrief im Rahmen unserer Homepagearbeit für unseren lieben Fotografen Stefan Diehl beantwortet und auch jetzt sage ich wieder, dass ich einfach begeistert bin, mit welcher Ruhe und Übersicht unser ehemaliger Kapitän Sebastian Sebök gespielt hat. Ich wünschte, ich wäre nur halb so abgezockt (lacht).

Benedikt: Den linken Fuß von Tobi Geiß, denn meiner ist nur dazu da damit ich nicht umfalle (lacht), und den Torriecher von Denis Schwager.

Jan Dietrich will mit dem FC Forst ins Pokalfinale.

Wuderbar. Jetzt schauen wir mal noch, wie es um euer Wissen über den Fuball bestellt ist. Am Wochenende fiel in Flehingen das 10500. Tor der Kreislga. Welches Team führt denn die Ewige Tabelle an?

Benedikt: Ich rate einfach mal ins Blaue hinein und behaupte, das ist der FC Odenheim.

Jan: Ich versuche mein Glück mit den Zwölfern aus Wiesental.

Odenheim ist richtig. Der FCO führt mit 648 Punkten vor dem FV Wiesental (594) und Bretten (551), der Punkt geht an Benedikt.

Welcher Verein hat den höchsten Punktequotient in der Kreisliga?

Jan: Da es um einen relativen Wert geht, probiere ich es mit dem aktuellen Spitzenreiter der Landeslia. Ich nehme Kirrlach und habe die Hoffnung, dass der FCK nicht lange in der Kreisliga war.

Benedikt: Östringen hat sich selten in der Kreisliga aufgehalten und wenn, dann nur kurz. Deshalb tippe ich auf den FCÖ.

Ihr seid beide nicht schlecht. Östringen hat ein Jahr in der Kreisliga gespielt und einen Quotient von 2,23. Kirrlach steht bei 2,25. Es führt aber Flehingen mit 2,27 Punkten pro Spiel.

Wie viele Spiele gingen im diesjährigen Kreispokal in die Verlängerung oder das Elfmeterschießen?

Jan: Ich weiß sicher von zwei, deshalb sage ich fünf.

Benedikt: Es wurden vier Runden gespielt. Ich weiß, dass im Viertelfinale alle Spiele nach 90 Minuten entschieden wurde. Dann schätze ich zwei Spiele pro Runde und sage deshalb sechs Spiele insgesamt.

Spiele, die nach 90 Minuten keinen Sieger hatten, waren Gochsheim - Obergrombach (R1), Neudorf II - TSV Wiesental (R1), Münzesheim - Menzingen (R2), Untergrombach - Oberderdingen (R2), Münzesheim - Rheinsheim (AF) und Untergrombach - Forst (AF). Das macht dann sechs Stück und wieder geht der Punkt an Benedikt.

Jan: Jedes Mal die zweitbeste Antwort (lacht).

Damit gewinnt Benedikt mit dem FV Neuthard klar mit 2:0 gegen Jan und seinen FC Forst. Viel Erfolg für das Pokalspiel und alles Gute!

Aufrufe: 029.10.2016, 13:00 Uhr
Florian WittmannAutor