Am Valznerweiher ist der ehemalige Kapitän der tschechischen Nationalmannschaft, von Ajax Amsterdam und natürlich des 1.FC Nürnberg noch immer ein gern gesehener Gast und Gesprächspartner. Kein Wunder, verkörperte Galasek, den einst Hans Meyer aus Amsterdam zum Club holte, doch jenes internationale Format, welches beim FCN nun mal nicht so häufig anzutreffen ist. Als tragende Säule im zentralen Mittelfeld der Pokalsiegermannschaft von 2007 hat der inzwischen 41-jährige Tscheche seinen Platz in der Club-Historie sicher.
Am Wochenende war Galasek wieder einmal am Valznerweiher. Mit seinen C-Junioren vom FSV Bruck landete er beim „Internationalen Jenö Konrad U14 Cup“ in der Endabrechnung auf dem 15. Platz. Ein Sieg gelang den Erlangern im abschließenden Spiel gegen die SpVgg Mögeldorf 2000. „Es war eine schöne Erfahrung für die Jungs“, sagte Galasek anschließend, „die Gegner waren uns vor allem physisch überlegen, schneller und dynamischer.“ Dabei spielen auch seine Schützlinge auf einem guten Niveau.
Durch seinen Sohn Tom, der beim FSV spielt, kam der in Eckental wohnende Ex-Profi zum Trainerjob in Bruck, wo er ja unter Gerd Klaus auch noch in der Bayernliga kickte. Inzwischen ist Galasek verantwortlich für die C-Jugend, die mit der ersten Mannschaft in der Bayernliga um den Klassenerhalt kämpft. „Am Wochenende spielen wir in Aschaffenburg, am letzten Spieltag entscheidet es sich, ob wir die Klasse halten“, fiebert Galasek dem Saisonfinale entgegen. Denn eine Bayernligajugend in Bruck zu trainieren, dem wäre er auch in der neuen Saison nicht abgeneigt.
Der Trainerjob, darin soll die Zukunft liegen, die UEFA-Trainerlizenz hat der einstige Mittelfeldstratege in der Tasche. Eine ambitionierte Jugendmannschaft, eine Herrenmannschaft im gehobenen Amateurbereich (Regionalliga) oder natürlich ein Einstieg ins Profigeschäft: Tomas Galasek ist prinzipiell für vieles offen, würde aber gerne in der Region bleiben. Anfragen von Klubs aus der tschechischen Heimat hat er abgelehnt. Die Tätigkeit im Jugendbereich entspricht momentan den Vorstellungen des 41-Jährigen. „Es macht mir Spaß zu sehen, wie sich die Jungs entwickeln“, sagt Galasek in seiner ruhigen Art, die ihn auch als Profi in diesem schillernden Geschäft schon immer von manch anderen Lautsprechern abgehoben hatte.
Galasek trainiert auch nicht aus Langeweile, er hat konkrete Vorstellungen. Balltechnik, Beidfüßigkeit („wenn sie das jetzt nicht lernen, lernen sie es nicht mehr“), Beweglichkeit, gepflegter Spielaufbau und keine langen Bälle – „die Jungs müssen lernen und die Motivation haben, um weiterzukommen“. Ganz wichtig ist dem einstigen Musterprofi auch das Verhalten seiner Schützlinge. „Wenn im Training ein Ball verschossen wird, suchen alle so lange, bis er wieder da ist. Die Ausrüstung wird nach dem Training gemeinsam wieder aufgeräumt. Gegenseitiger Respekt und Zusammenhalt – wenn sie das lernen, dann haben sie es einfach.“ Vor allem bei Ajax unter dem renommierten Trainer Co Adriaanse hat Galasek den Stellenwert von Disziplin erfahren. Davon schwärmt er heute noch und will das auch seinen Schützlingen mit auf den Weg geben.
Und von noch einem ehemaligen Coach hat Tomas Galasek einiges mitgenommen. „Hallo, Trainer“, grinst er dem herbeieilenden Hans Meyer entgegen, ehe eine herzliche Umarmung folgt. Anschließend geht es wieder zurück ins Turniergeschehen: „Komm, schauen wir uns das Finale an, das ist guter Fußball.“