2024-05-10T08:19:16.237Z

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Er war ein Profi von internationalem For­mat, nun gibt er sein Wissen an junge Fußballer weiter: Tomas Galasek. F: Zink
Er war ein Profi von internationalem For­mat, nun gibt er sein Wissen an junge Fußballer weiter: Tomas Galasek. F: Zink

"Gegenseitiger Respekt und Disziplin"

Einstiger Mittelfeldstratege Tomas Galasek gibt sein Wissen an junge Kicker weiter

Beim „Internationalen Jenö Konrad U14-Cup“ des 1.FC Nürnberg drehte sich am vergangenen Wochenende alles um das gutklassige Geschehen auf dem Fußballplatz. Doch auch an der Seitenlinie tummelten sich prominente und interessante Persönlichkeiten. Eine davon ist Tomas Galasek, Trainer der C-Junioren des FSV Bruck.

Am Valznerweiher ist der ehemalige Kapitän der tschechi­schen Nationalmannschaft, von Ajax Amsterdam und natürlich des 1.FC Nürnberg noch immer ein gern gesehe­ner Gast und Gesprächspartner. Kein Wunder, verkörperte Galasek, den einst Hans Meyer aus Amsterdam zum Club holte, doch jenes internationale Format, welches beim FCN nun mal nicht so häufig anzutreffen ist. Als tra­gende Säule im zentralen Mittelfeld der Pokalsiegermannschaft von 2007 hat der inzwischen 41-jährige Tsche­che seinen Platz in der Club-Historie sicher.

Am Wochenende war Galasek wieder einmal am Valznerweiher. Mit seinen C-Junioren vom FSV Bruck landete er beim „Internationalen Jenö Konrad U14 Cup“ in der Endabrechnung auf dem 15. Platz. Ein Sieg gelang den Erlangern im abschließenden Spiel ge­gen die SpVgg Mögeldorf 2000. „Es war eine schöne Erfahrung für die Jungs“, sagte Galasek anschlie­ßend, „die Gegner waren uns vor allem physisch überlegen, schneller und dynamischer.“ Dabei spielen auch seine Schützlinge auf einem guten Niveau.

Durch sei­nen Sohn Tom, der beim FSV spielt, kam der in Eckental wohnende Ex-Profi zum Trainerjob in Bruck, wo er ja unter Gerd Klaus auch noch in der Bayernliga kickte. Inzwi­schen ist Galasek verant­wortlich für die C-Jugend, die mit der ersten Mann­schaft in der Bayernliga um den Klassenerhalt kämpft. „Am Wochenende spielen wir in Aschaffen­burg, am letzten Spieltag entscheidet es sich, ob wir die Klasse halten“, fiebert Galasek dem Saisonfinale entgegen. Denn eine Bay­ernligajugend in Bruck zu trainieren, dem wäre er auch in der neuen Saison nicht abgeneigt.

Der Trainerjob, darin soll die Zukunft liegen, die UEFA-Trainer­lizenz hat der einstige Mittelfeldstra­tege in der Tasche. Eine ambitionierte Jugendmannschaft, eine Herrenmann­schaft im gehobenen Amateurbereich (Regionalliga) oder natürlich ein Ein­stieg ins Profigeschäft: Tomas Gala­sek ist prinzipiell für vieles offen, wür­de aber gerne in der Region bleiben. Anfragen von Klubs aus der tschechi­schen Heimat hat er abgelehnt. Die Tätigkeit im Jugendbereich ent­spricht momentan den Vorstellungen des 41-Jährigen. „Es macht mir Spaß zu sehen, wie sich die Jungs entwi­ckeln“, sagt Galasek in seiner ruhigen Art, die ihn auch als Profi in diesem schillernden Geschäft schon immer von manch anderen Lautsprechern abgehoben hatte.

Galasek trainiert auch nicht aus Langeweile, er hat konkrete Vorstellungen. Balltechnik, Beidfüßigkeit („wenn sie das jetzt nicht lernen, lernen sie es nicht mehr“), Beweglichkeit, gepflegter Spielaufbau und keine langen Bälle – „die Jungs müssen lernen und die Motivation haben, um weiterzukom­men“. Ganz wichtig ist dem einstigen Musterprofi auch das Verhalten sei­ner Schützlinge. „Wenn im Training ein Ball verschossen wird, suchen alle so lange, bis er wieder da ist. Die Aus­rüstung wird nach dem Training gemeinsam wieder aufgeräumt. Gegenseitiger Respekt und Zusam­menhalt – wenn sie das lernen, dann haben sie es einfach.“ Vor allem bei Ajax unter dem renommierten Trai­ner Co Adriaanse hat Galasek den Stellenwert von Disziplin erfahren. Davon schwärmt er heute noch und will das auch seinen Schützlingen mit auf den Weg geben.

Und von noch einem ehemaligen Coach hat Tomas Galasek einiges mit­genommen. „Hallo, Trainer“, grinst er dem herbeieilenden Hans Meyer ent­gegen, ehe eine herzliche Umarmung folgt. Anschließend geht es wieder zu­rück ins Turniergeschehen: „Komm, schauen wir uns das Finale an, das ist guter Fußball.“

Aufrufe: 027.5.2014, 11:53 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor