2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Marc Geckler, sportlicher Leiter des VfR Kronau, würde diese Pose am Sonntag nur allzu gerne wiederholen. F: Prihoda
Marc Geckler, sportlicher Leiter des VfR Kronau, würde diese Pose am Sonntag nur allzu gerne wiederholen. F: Prihoda

Ein Derby als Relegationsspiel

VfR Kronau und der FV Wiesental treffen im zweiten Halbfinale der Landelsiga/Kreisliga-Relegation aufeinander

Eine sicherlich interessante und spannende Partie kann man am Sonntag (17 Uhr) in Hambrücken erwarten, wo es im zweiten Halbfinale der Landesliga/Kreisliga-Relegation zum Derby zwischen dem Landesligisten VfR Kronau und dem Bruchsaler Kreisliga-Vize FV Wiesental kommt.

Der Kreisligazweite konnte über lange Zeit dem späteren direkten Aufsteiger TuS Mingolsheim Paroli bieten, letzten Endes ging der Gau-Elf aber ein wenig die Puste aus, als man sich zuhause gegen Oberhausen den entscheidenden Patzer leistete. Auf der anderen Seite steht der Landesligist aus Kronau, der sich lange Zeit mit der Situation anfreunden konnte, stand man schon in den letzten Wochen stets auf dem Relegationsplatz. „Ich kann nicht wirklich einen Favoriten oder Außenseiter ausmachen. Vergleicht man die Situation der beiden Mannschaften, hat Kronau keine optimale Saison gespielt und muss jetzt um den Verbleib in der Landesliga zittern, während wir als Aufsteiger eine überragende Runde gespielt und im Kalenderjahr 2016 nur ein Spiel verloren haben”, blickt Wiesentals Trainer Sebastian Gau der Aufgabe positiv entgegen. Doch auch Gau weiß: “Im Fussball entscheiden meistens Fehler über Sieg und Niederlage und das wird auch am Sonntag so sein.” Dann spielen auch die Nerven eine entscheidende Rolle, wobei der scheidende Coach den Druck nicht bei seinen Jungs sieht. “Wir haben die beste Saisonplatzierung der letzten zehn Jahren beim Zwölfer erzielt. Die Mannschaft oder ich als Trainer verspüren keinen Druck aufsteigen zu müssen, die Relegation ist für uns ein Highlight.”

Der VfR Kronau konnte sich einige Wochen auf die Situation einstellen. Seit dem 16. Spieltag belegt die Mannschaft von Trainer Matthias Kahle den Relegationsrang und bewegte sich seither keinen Zentimeter. „Jedem von uns war bewusst, dass es zu solch einer Konstellation kommen könnte, daher gehen wir die Sache nicht unvorbereitet an. Es sind zwei Endspiele und wir gehen die Angelegenheit absolut positiv an, wollen das erste Spiel für uns entscheiden, um uns die Möglichkeit zu erhalten, eine weitere Saison in der Landesliga zu spielen. Sollte es dennoch nicht reichen, hat der Verein die Weichen gestellt, seine Aufgaben gemacht und wir werden egal welche Ligazugehörigkeit wir in der kommenden Spielzeit angehören, eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten können“, gibt sich auch Kahle optimistisch.

Der sportliche Leiter des VfR, Marc Geckler, schlägt in dieselbe Kerbe: „Unser Ziel vor der Runde war der Klassenerhalt, wenn nicht auf direktem Wege dann eben über die Relegation, das war allen im Verein und auch den Spielern klar. Da wir über die gesamte Rückrunde den Relegationsplatz inne hatten konnten wir uns auf das, was jetzt kommt schon länger vorbereiten und die Ergebnisse in den letzten Wochen und die Art und Weise wie die Mannschaft aufgetreten ist stimmen mich zuversichtlich.“

Personell können beide Teams aus dem Vollen schöpfen. Einzig Andreas Rothenberger fällt auf Seiten der Kronauer weiterhin mit einem Bänderriss aus. Somit ist auch Wiesentals Angriffsmaschine Wessam Noureddine fit für den Relegationsgipfel. Alleine 33 Treffer gehen auf das Konto des Edeltechnikers, der somit über die Hälfte aller Wiesentaler Tore erzielen konnte. Wiesental hat die fünfstärkste Offensive der Kreisliga, aber mit lediglich 30 Gegentreffern auch die zweistärkste Defensive der abgelaufenen Saison. Eine harte Nuss, die es für den VfR zu knacken gilt, zumal die Offensive bislang nicht gerade das Prunkstück der Kahle-Elf war. 32 Treffer in 30 Spielen spricht nicht gerade für einen VfR-Erfolg. „Alles-oder-Nichts-Spiele haben ihre eigenen Gesetze und oft gehört auch Glück dazu, um als Sieger eine Runde weiter zu kommen“, fasst Geckler die Lage trefflich zusammen. Übrigens: Der Sieger dieser Partie trifft am 11. Juni auf den Sieger der Partie TSV Auerbach gegen FSV Buckenberg. Der Sieger des Finales bleibt oder steigt in die Landesliga auf.

Aufrufe: 03.6.2016, 09:50 Uhr
Michael WalchAutor