2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Dirk Hellmers
F: Dirk Hellmers

Die Farben sind wichtiger als die Liga

Martin Raming-Freesen – Ohne Druck aufspielen – Positive Einstellung

Schneller geht es kaum: In seinem ersten Fußball-Herrenspiel hat Martin Raming-Freesen mit zwei Toren quasi im Alleingang sein Debüt-Spiel für den SV Langen entschieden (4:2). Seit dem geht es für den 20-Jährigen steil bergauf mit Kreisliga-Auftstieg und dem Klassenerhalt dort.

„Er hat eingeschlagen, wie eine Bombe“, schwärmt sein Trainer Thomas Uwelius. Der Nachwuchsspieler sollte trotz Kreisligameisterschaft und Kreispokalsieg in der A-Jugend zunächst auf die Bank. Die Erwartungen seien schon hoch gewesen, sagt Uwelius, aber er wollte das Talent nicht unter Erwartungsdruck setzten. „Man darf solange Leute nicht verheizen.“ Darum muss Raming-Freesen auch heute, zwei Jahre später noch ab und an auf die Bank. „Er hat sich nach eineinhalb Monaten fest ins Team gespielt“, so Uwelius. Zudem würde er mit seiner positiven Einstellung auch für gute Stimmung in Kader sorgen.

Das runde Leder wurde ihm beinahe schon in die Wiege gelegt. Als Minikicker gab es die ersten Schritte beim SV Langen und dort hat er sich vom Mittelfeld in den Sturm vor gearbeitet. „Das liegt mir besser“, sagt Raming-Freesen. Im ersten Jahr traf er bereits 25 Mal in der 1. Kreisklasse. In der Kreisliga waren es nur sechs Treffer weniger. „Ein Ziel setzte ich mir nicht“, will der Angreifer alles auf sich zu kommen lassen.

Ein Ziel gab es aber dennoch die ganze Jugend: Mit seinen Brüdern zusammen auf dem Rasen zu stehen. „Das ist schon ziemlich cool“. Auf dem Feld trifft er auf seine alteren Brüder Markus und Gerd. Trotz familiärer Bindung sorgen schlechte Spiele nicht für schlechte Stimmung am Mittagstisch. „Wir reden da noch mal kurz drüber“, sagt der 20-Jährige, aber das Thema sei dann auch schnell durch.

Im Blick ist eher die Zukunft und die Frage, wann der vierte Bruder Stefan (zurzeit bei Spelle-Venhaus in der Oberliga) auch das Gelb-Schwarze-Trikot überstreift. „Das überlassen wir ihm.“ Bis dahin soll aber der kleine SV Langen, der vor einem Jahr erstmals oberhalb des Altkreises Aschendorf-Hümmling auftrat, in der Kreisliga etabliert werden. Trotz Kontakt zur Tabellenspitze muss der Blick realistisch bleiben. „Wir wollen einen Mittelfeldplatz“, sagt Raming-Freesen. Auch wenn die aktuelle Position zum Träumen einlädt. „Bezirksliga wäre schon ein Traum.“ Den will der 20-Jährige aber nur mit seinem Heimatverein erleben und das kann dauern. „Ich fühle mich hier wohl und hoffe, dass ich noch lange hier spiele.“ Die Farben seien wichtiger als die Liga.

*Stand: August 2016

Aufrufe: 016.9.2016, 10:24 Uhr
Dirk HellmersAutor