3. Liga: Vorschau auf die Spiele am Wochenende

„Eigentlich ist es der Wahnsinn. So eng war es noch nie. Das ist ein guter Beweis für die im Vergleich zur letzten Saison noch einmal gestiegene Qualität in der Liga“, sagt VfB II Kapitän Tobias Rathgeb, angesprochen auf die tabellarische Situation. Von Position eins – die aktuell der SV Wehen Wiesbaden inne hat – bis zum Rang zwölf, wo der VfB II steht, sind es gerade einmal sechs Pünktchen.

Atmosphäre auskosten und punkten

VfL Osnabrück - VfB Stuttgart II (Fr 19:00)

Das Ziel der kleinen Roten für den Auswärtsauftritt definiert Rathgeb wie folgt: „Wir wollen die Atmosphäre auskosten. In Osnabrück ist immer eine tolle Stimmung, für diese Spiele arbeiten wir jeden Tag hart. Und wir haben in den letzten Jahren dort immer gut ausgesehen“, sagt er. Die Mannschaft und Trainer Jürgen Kramny rechnen sich durchaus etwas aus. „Der VfL ist gut drauf und hat die letzten sechs Spiele nicht verloren. Wir treffen auf eine sehr erfahrene Mannschaft, in der viel Qualität steckt. Für uns heißt das, dass wir als Einheit auftreten und vor allem defensiv gut stehen müssen“, sagt Kramny und legt nach: „Bis zur Winterpause stehen noch fünf Begegnungen auf dem Programm und allesamt gegen Mannschaften, die über uns in der Tabelle stehen. Das werden alles schwierige Aufgaben, aber wir wollen noch den einen oder anderen Punkt holen.“ Rathgeb geht noch einen Schritt weiter. „Wir können die 30-Punkte-Marke noch vor Weihnachten knacken und das ist auch unser Ziel. Nach unser Serie, die ja quasi aus dem Nichts kam, sind wir gut drauf, haben gut trainiert und sind heiß auf Punkte!“ Personell sieht es im Lager des VfB II allerdings nicht ganz so rosig aus, der Kader stellt sich quasi von alleine auf. Sercan Sararer und Timo Baumgartl stehen wie auch Daniel Ginczek im Profikader, Markus Obernosterer (Faszienriss in den Adduktoren), Philipp Mwene (Schlag abbekommen), Robin Yalcin und Erich Berko (beide Reha) fallen aus. Daniel Vier fällt nach seiner Rücken-OP ebenso bis Jahresende aus (FuPa berichtete). Beim Gegner stellt sich die Lage ähnlich dar, einige Spieler sind angeschlagen. Dennoch herrscht beim Anhang Zuversicht, denn nach dem Spiel steigt die „Lila-Weiße-Nacht“. Das Vereinsfest findet zum 16. Mal statt und noch nie hat der VfL am Tag der Klubfeier verloren.

SG Sonnenhof Großaspach - Chemnitzer FC (Sa 14:00)

Bei der SG Sonnenhof Großaspach könnte die Laune nach zuletzt zwei Siegen in Folge unter dem neuen Trainer Uwe Rapolder eigentlich nicht besser sein. Wenn, ja wenn da nicht das peinliche WFV-Pokalaus gegen SGV Freiberg wäre. Der Drittligist scheiterte am Oberligist mit 0:1 und schaut nun in Sachen mögliche DFB-Pokal-Qualifikation in die Röhre. Doch für den neuen Trainer ist das schon abgehakt. Der Fokus ist voll auf den CFC ausgerichtet. „Das ist eine spiel- und laufstarke Mannschaft mit gestandenen Spielern. Der CFC besitzt viel Erfahrung und bringt auch eine entsprechende Robustheit mit“, macht Rapolder klar. Die Sachsen besiegten am letzten Spieltag Jahn Regenburg mit 4:1 und kletterten durch diesen Erfolg auf den vierten Tabellenplatz. Zudem kassierten sie im bisherigen Saisonverlauf erst elf Gegentore, was aktueller Ligabestwert ist. „Wir müssen wieder einen sehr hohen Aufwand betreiben und 100 Prozent Leistung abliefern, um gegen Chemnitz etwas zu holen. Wir haben auf jeden Fall mehr zu gewinnen als zu verlieren“, so der Fußballlehrer und fügt abschließend noch hinzu: „Es geht auch darum, dass wir Persönlichkeit auf den Platz bringen.“ Weiterhin verzichten muss der Cheftrainer auf die verletzten Robin Binder und Felice Vecchione sowie den weiterhin im Aufbautraining befindlichen Sahr Senesie. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Sebastian Schiek, der die Mittwochseinheit vorzeitig abbrechen musste. Dagegen ist Pascal Sohm wieder zurück und wird aller Voraussicht nach auch im Kader für das Chemnitz-Spiel sein. Gleiches gilt auch für Nico Granatowski, der nach seiner starken Schulterprellung bereits wieder aktiv mitwirken konnte.

Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)

Steffen fordert Sieg in Erfurt

FC Rot-Weiß Erfurt - SV Stuttgarter Kickers (Sa 14:00)
Kickers-Trainer Horst Steffen weiß, was die Stunde geschlagen hat. Nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg braucht der Fußball-Drittligist mal wieder einen Erfolg – am besten schon an diesem Samstag, im Spiel beim FC Rot-Weiß Erfurt (14 Uhr). „Wir wollen in Erfurt drei Punkte einfahren“, sagt Steffen. „Wir haben uns zuletzt gut präsentiert, aber dafür sind zu wenig gute Ergebnisse herausgekommen.“ Steffen hat das Aus im WFV-Pokal beim Oberligisten FV Ravensburg noch nicht abgehakt: „Das ist noch nicht verarbeitet, so etwas hängt nach“, sagt er. Weil seine Jungs im Pokal im Gegensatz zu den vergangenen Ligaspielen enttäuschten, nahm Steffen sie in die Pflicht: „Wir müssen wieder Freude daran haben, zu arbeiten und Siege zu feiern.“ Fabian Baumgärtel (drei Spiele Sperre) und Marco Gaiser (fünfte Gelbe Karte) fehlen in Erfurt, dafür steht Marco Calamita wieder zur Verfügung. Mit dabei sein wird auch wieder Daniel Engelbrecht, der zuletzt nach vier Herz-Operationen sein Comeback feierte. Nach der Partie in Erfurt geht es für Engelbrecht nach Mainz, wo er am Abend Gast im ZDF- „Sportstudio“ ist. Daheimgebliebene müssen übrigens nicht auf Live-Bidler der Blauen verzichten. Der MDR überträgt das Spiel bei Rot-Weiß Erfurt live, allerdings nur als Konferenzschaltung zusammen mit der Partie Sonnenhof gegen Chemnitz.

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)