2024-05-17T14:19:24.476Z

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Christian Ortag (Torwart, SSV Ulm 1846 Fussball, #39).
Christian Ortag (Torwart, SSV Ulm 1846 Fussball, #39). – Foto: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner

Zwischen Jubel und Windeln wechseln: Ortags Doppelfreude nach Aufstieg

Nach Abpfiff direkt ins Krankenhaus: Ulmer Keeper ist Vater geworden

Mit dem direkten Durchmarsch von der Regionalliga Südwest in die 2. Bundesliga ist dem SSV Ulm 1846 Fußball ein historischer Erfolg gelungen. Nach dem 2:0-Sieg gegen Viktoria Köln sind die Spatzen nicht mehr einzuholen. Nicht nur wegen des Aufstiegs wird der Tag für den Ulmer Torhüter Christian Ortag ein Leben lang in Erinnerung bleiben: Während des Spiels setzten bei seiner schwangeren Frau Laura die Wehen ein, wenig später wurde Ortag zum zweiten Mal Vater.

Während Ortag im Donaustadion das Tor hütete, setzten bei seiner Frau Laura auf der Tribüne in der ersten Halbzeit die Wehen ein, die in der zweiten Halbzeit immer stärker wurden. „Davon habe ich auf dem Platz erstmal gar nichts mitbekommen und habe dann glücklicherweise die Info von meinem Torwart-Kollegen Lorenz Otto bekommen", wie der 29-Jährige dem SWR erklärte.

Ortags Frau hielt mit aller Kraft durch, musste aber nach dem Schlusspfiff auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus. Während die Fans den Aufstieg inklusive Platzsturm feierten, musste der Ulmer Keeper seine Frau suchen: „Da hat mein Kopf erstmal ausgeschaltet - da war nur noch: Wie komme ich jetzt so schnell wie möglich zu meiner Frau?"

Mit Spatzen-Trainer Thomas Wörle hat es bereits vor dem Spiel eine „Baby-Absprache“ gegeben, so Ortag: "Ich habe immer gesagt: In einem Notfall, wechsle mich aus. Da geht natürlich die Familie vor." So weit kam es allerdings nicht – Laura wartete die vollen 90 Minuten bis zum Abpfiff. 45 Minuten später war dann der kleine Nick geboren. „Ich bin auch ein bisschen fassungslos, wie sie das alles hinbekommen hat."

Spatzen-Torhüter glücklich, dass er bei der Geburt dabei war

Ortag hat vor dem Spiel noch mit seiner Frau gewitzelt, dass der Nachwuchs mit der Geburt warten solle, bis der Aufstieg final entschieden sei: „Dass er es dann so ernst nimmt, hätten wir jetzt nicht gebraucht." Dennoch konnte er seine Gefühlswelt nur schwer in Worte fassen: "Wir sind natürlich überglücklich, dass es jetzt von der Zeit hier so super aufgegangen ist, dass wir es auch noch zusammen ins Krankenhaus geschafft haben."

Die Aufstiegsfeier ließ er sich übrigens nicht nehmen, wenn auch in kleinerem Rahmen: "Später, als ich dann eh aus dem Krankenhaus gehen musste, konnte ich mich den Jungs in der Stadt schon noch anschließen." Die Stimmung war überragend gewesen, Ortag hat sich beim Feiern aber zurückgehalten: „Ich wusste, jetzt ist erstmal die Familie wichtig!“

Aufrufe: 07.5.2024, 16:30 Uhr
Nicolas BläseAutor