„Wir hätten Haidhausen im Sack gehabt“ – BCF verliert Vorsprung nach zweifachem Spielerausfall

München/Wolfratshausen – Das Ergebnis fiel mit 4:4 spektakulär aus, der Punktgewinn war aus Sicht des BCF Wolfratshausen aber aller Ehren Wert. Mit einer Rumpftruppe traten die Farcheter bei der SpVgg Haidhausen an. Über eine halbe Stunde mussten sie mit nurmehr neun Feldspielern auskommen, als sich Manuel Spreiter (Muskel) und Daniel Zielinski (Adduktoren) verletzten.

„Darauf lasse ich mich zukünftig nicht mehr ein“, stellte Coach Tarkan Demir unmissverständlich klar. Die Reserve personell zu stärken sei das Eine, die eigene Mannschaft aber so in Bedrängnis zu bringen die andere Sache. „Mit einer normalen Bank hätten wir Haidhausen im Sack gehabt“, versichert der Coach hörbar verstimmt.

Fehlende Bank erschwert die Lage des BCF

So aber nahm die Begegnung in Obergiesing einen vogelwilden Verlauf. Wolfratshausen führte zur Pause mit 1:3, lag nach der Dezimierung mit 3:4 im Hintertreffen, aber schaffte mit einem Kraftakt immerhin noch den Gleichstand. So waren die Flößerstädter nach Ansicht ihres Trainers im ersten Abschnitt „die klar bessere Mannschaft“. Das Pausenresultat sei „in der Höhe verdient“ gewesen, weil man „sehr clever“ agiert habe.

Das 1:0 erzielte Fatih Kocyigit per Volleyabnahme nach einem Eckstoß von Tolga Yilmaz. Der setzte dann einen direkten Freistoß aus 18 Metern ins Kreuzeck – 2:0. Haidhausen bot wahrlich nicht die Welt an, war aber zur Stelle, wenn die Gäste schluderten. Das taten sie vor der Pause nur einmal, reichte aber zum 2:1. Doch Manuel Spreiter schlug umgehend zurück, nahm einen Flugball von Tahir Dalgin an und jagte den Ball aus spitzem Winkel in die lange Torecke – 3:1.

Rettender Schuss von Kocyigit

Nach der Pause dann die erwähnten Verletzungsprobleme beim BCF. Den Elfmeterpfiff gegen Ralf Schubnell empfand Demir als heillos überzogen, den zum 4:3 gegen Marco Ivic hingegen als gerechtfertigt. Dazwischen verstrickte sich Yilmaz zwischendurch überflüssig in einen Zweikampf, der dann in das 3:3 mündete.

Doch an der Moral sollte es an diesem Nachmittag nicht scheitern. Schubnell fädelte einen Doppelpass mit Adama Diarra ein. Der war nur durch ein Foul zu stoppen, sodass es jetzt Elfer für die Gäste gab. Kocyigit nahm sich der Sache an und beendete mit seinem zweiten Treffer zum 4:4 einen ungewöhnlichen Nachmittag. „Unsere Serie hält, deswegen haben wir uns am Schluss hinten reingestellt“, hielt Demir fest. (or)