2024-05-23T12:47:39.813Z

Der Spieltag
Unterstrass hielt gut mit, doch Leader Collina d'Oro war effizienter.
Unterstrass hielt gut mit, doch Leader Collina d'Oro war effizienter. – Foto: Reto Schlatter

Weltberühmte Zuschauer, Notnagel-Torhüter und Rote Karten à gogo

2. Liga interregional, Gruppen 3/4: 25. Runde

Der 25. Spieltag hatte es in sich in den Interregio-Gruppen 3 und 4: So besuchten ein ehemaliger Weltmeister und der CEO der UBS das Spiel des FC Unterstrass im Tessin. Uster setzte einen Senioren-Feldspieler und Adliswil den Goalietrainer zwischen die Pfosten. Und in der Partie zwischen Thalwil und Dardania St. Gallen griff der Schiedsrichter nicht weniger als vier Mal zum roten Karton.

Weltmeisterlich: Nicht das Spiel des FC Unterstrass, aber die Zuschauer...
Beim souveränen Tabellenführer der Interregio-Gruppe 3, Collina d'Oro, musste sich Unterstrass 0:3 geschlagen geben. Die Stadtzürcher verharren damit auf dem drittletzten Tabellenrang. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.

Lange war die Partie recht ausgeglichen, auf beiden Seiten ohne grosse Chancen. Patrick Rossini eröffnete das Skore nach einem Eckball in der 28. Minute mit dem 1:0 für die Tessiner. In der zweiten Hälfte doppelte Gaston Orlando Magnetti (49.) nach, wieder nach einem Standard per Kopf. Das 3:0 schliesslich war ein Eigentor (74.).

Sehenswerter als das Resultat waren die illustren Gesichter am Spielfeldrand: So liess sich Club-Präsident Sergio Ermotti, CEO der UBS, mit FCU-Schal ablichten, den ihm die Stadtzürcher spontan geschenkt hatten, nachdem sie erfahren hatten, dass er an diesem Tag Geburtstag feierte. Im kurzen Austausch mit FCU-Co-Präsident Reto Lohrer konstatierte Ermotti gemäss FCU-Homepage, dass Unterstrass seinem Club spielerisch überlegen sei, aber die Tessiner effizienter im Abschluss.

Wer schaut denn da zu? Weltmeister Cesc Fàbregas (in weiss) und seine Frau Daniella Semaan standen plötzlich am Spielfeldrand.
Wer schaut denn da zu? Weltmeister Cesc Fàbregas (in weiss) und seine Frau Daniella Semaan standen plötzlich am Spielfeldrand. – Foto: Reto Schlatter

Und während des Spiels hatte sich auch noch ein ehemalige Weltmeister unter die Zuschauer gemischt: Cesc Fàbregas, Legende des Weltfussballs, Weltmeister, zweifacher Europameister mit Spanien und soeben als Co-Trainer mit Como 1907 in die Serie A aufgestiegen, war mit seiner Frau Daniella Semaan zur Gruppe um Sergio Ermotti gestossen und hatte interessiert zugeschaut, wie sich Unterstrass gegen die drohende Niederlage stemmte.

Mehr Bilder zu Collina d'Oro - Unterstrass und den illustren Gesichtern am Spielfeldrand

Deutlich: Red Star verpasst das Stängeli nur knapp
Und sie können es doch - zu Hause gewinnen! Der FC Red Star setzt gegen das vor dieser Partie auf dem 4. Tabellenrang liegende Sursee vor heimischem Publikum ein Ausrufezeichen. Die Rotsterne gewinnen souverän mit 9:0 und belehren damit alle Kritiker, die ihnen eine eklatante Heimschwäche attestierten, eines Besseren.

Umso beachtlicher ist dieser Heimsieg, wenn man bedenkt, dass die Stadtzürcher zuvor in der gesamten Spielzeit erst zweimal zu Hause gewinnen konnten (gegenüber sieben Auswärtssiegen) und in bisher elf Heimpartien insgesamt gleich viele Tore - neun - erzielten, wie dieses Wochenende gegen Sursee.

In die Reihe der Torschützen konnten sich acht verschiedene Spieler eintragen lassen. Einzig Travis Clarke traf doppelt. Er hatte den Torreigen auch früh, in der 3. Minute, eröffnet. Zur Pause war die Partie beim Stande von 6:0 längst entschieden.

Das deutliche Schlussresultat hat zwar keine grosse Auswirkung auf die Tabelle, in der Red Star weiterhin auf Rang 7 liegt, befördert das Team von Interimstrainer Radovan Nikolic aber in die Top-3 (hinter Collina und Locarno), was das Torverhältnis anbelangt.

Souverän: Lachen bezwingt Frauenfeld erneut
In der Interregio-Gruppe 4 hat der FC Lachen/Altendorf mit einem 3:1-Auswärtssieg trotz Unterzahl die zweitplatzierten Frauenfelder in die Schranken weisen können. Einmal mehr, denn die Thurgauer waren bereits im Hinspiel im vergangenen Oktober als 1:5-Verlierer vom Platz gegangen.

Die Märchler starteten gut in diese Rückrundenpartie, setzten das Heimteam unter Druck und waren selbst defensiv kompakt. In der 18. Minute gelang Lachen durch einen schnellen Konter der Führungstreffer: Jerome Baumann traf zum 1:0. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit brachte Norbert Frrokaj den Ball in den Strafraum, wo Mittelfeldspieler René Mettler per Kopf einnetzte.

Nach dem Seitenwechsel bekamen die Lachner jedoch einen Dämpfer. In der 65. Minute foulte der bereits verwarnte Fernando Galvez einen Gegenspieler und sah die zweite Gelbe Karte - Platzverweis. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Frauenfelder Captain Marius Angst souverän zum 1:2. Die Thurgauer fassten neuen Mut und drückten nun auf den Ausgleich.

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Doch die Lachner wussten eine Antwort und Frrokaj erzielte in der 73. Minute mit einem Freistoss aus 20 Metern Entfernung das 3:1. Nach diesem Treffer konzentrierte das Team von Ivan Dal Santo seine Kräfte auf die Defensive und brachte den Sieg erfolgreich über die Runden. Einziger Wermutstropfen war die Gelb-Rote Karte in der 90. Minute gegen Torschütze Jerome Baumann.

Lachen ist somit seit fünf Spielen ungeschlagen und konnte den dritten Sieg in Folge feiern. Co-Trainer Kukeli äusserte sich auf der Facebook-Seite des Vereins wie folgt: "Es war ein hochverdienter Sieg unserer Mannschaft, wir hatten an diesem Samstag den größeren Siegeswillen."

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Erfolglos: Dübendorf kann seine Chancen nicht nutzen
Weniger Erfolg hatte Dübendorf gegen die Reserven des FC Wil. Obwohl der Aufsteiger lange Zeit mit dem Tabellenzweiten mithalten konnte, verlor er am Ende deutlich mit 2:6. Die Höhe der Niederlage kümmere ihn nicht gross, sagte FCD-Coach Shaip Krasniqi gegenüber «zueriost.ch»: «Aber dass wir unsere Chancen nicht nutzen konnten, das tut schon etwas weh.»

Wils Reserven erwischten einen Start nach Mass und gingen bereits in der allerersten Minute in Führung. Dübendorf erholte sich zwar schnell von dieser kalten Dusche und kam nach einer Viertelstunde durch ein Kopfballtor von Deniz Dzepo zum Ausgleich, doch danach versäumte es das Heimteam, weitere Chancen in Zählbares umzuwandeln. Besser machten es die Gäste aus dem Kanton St. Gallen, die in der 36. Minute einen Freistoss zum 2:1 nutzten. Mit dem knappen Vorsprung ging es in die Kabine.

In der zweiten Halbzeit blieb die Partie ausgeglichen. Als Wils Jan Lüscher nach einer Stunde die zweite Verwarnung kassierte und vom Platz musste, wäre das Momentum eigentlich auf Seiten des FCD gelegen. Doch wieder waren es die Gäste, die blitzschnell reagierten und sieben Minuten später das 3:1 erzielten.

Dübendorf erwachte wieder, Cadima Lusiola schloss nach zwei Zeigerumdrehungen zum 2:3 auf, und wenig später hätte Delil Ferati seine Mannschaft endgültig wieder auf Kurs bringen können. Er verpasste den Ausgleich aber aus nächster Nähe, und als Mathias Rodriguez in der 75. Minute – zum zweiten Mal innert elf Tagen – ebenfalls mit Gelb-Rot vom Platz flog, ging es schnell. 79. Minute 2:4, 84. Minute 2:5, 93. Minute 2:6. Ein deutliches Verdikt, das den tatsächlichen Spielverlauf nicht wiederzugeben vermag.

Selbstsicher: Uster siegt mit Senior im Tor
Der FC Uster vermochte einen 1:2-Rückstand gegen Aufsteiger Bülach in den letzten Spielminuten noch in einen 3:2-Auwärtssieg umzumünzen und tankte damit viel Moral.

Doch wer stand da bei den Zürcher Oberländern zwischen den Pfosten? Es war der bald 42-jährige Philipp Bünter, der sieben Jahre nach seinem letzten 2.-Ligaspiel sein Comeback im Ustermer Tor gab. Gemäss FCU-Trainer Etienne Scholz sollte damit der nach einigen Patzern zuletzt verunsicherte Stammkeeper Yannick Stierli geschützt werden. Die beiden anderen Torhüter des Fanionteams sind derweil verletzt.

Obwohl Bünter seit seinem Rücktritt nur noch als Feldspieler bei den Senioren kickt, hatte er kaum Anlaufschwierigkeiten. «Je länger die Partie dauerte, desto normaler fühlte es sich wieder an», sagte Bünter gegenüber «zueriost.ch». «Er hat Ruhe ausgestrahlt und Positivität in die Mannschaft gebracht», lobte Scholz.

In den Startminuten musste Bünter jedoch zuerst hinter sich greifen, als Agon Morina einen Foulpenalty zum 1:0 für das Heimteam verwertete (4.). Zehn Minuten später folgte der Ausgleich, ebenfalls durch einen Penalty, verwandelt durch den gefoulten Finn Knecht. In der 40. Minute ging Bülach erneut in Front: Nach einem einstudierten Eckball stand Lorenzo Galati goldrichtig und köpfte zur Pausenführung ein. Nichtdestotrotz befand FCU-Trainer Scholz: «Das war spielerisch eine unserer besten Halbzeiten in dieser Saison.»

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In der zweiten Halbzeit stellte Bülach um und hatte den Gegner gut im Griff. Zwischen der 70. und 80. Minute hatte der FCB zwei gross Chancen und monierte einen nicht gepfiffenen Elfmeter. Dann kamen die Schlussminuten und mit ihnen das Glück der tüchtigen Ustermer: Nach einem Dreifach-Wechsel sorgten gleich zwei der neu ins Spiel Gekommenen für die späte Wende gegen die immer müder werdenden Zürcher Unterländer. Erst traf Blazenko Klaric (82.) und kurz vor Schluss (89.) schoss Ruben Suarez nach einem gegnerischen Fehler das 3:2.

«Die Niederlage war unnötig, aber in dieser Liga werden Fehler sofort bestraft», schreibt der FCB auf seiner Homepage.

Standesgemäss: «Spielvi» kommt dem Aufstieg einen Schritt näher
Im Spiel Tabellenerster gegen Zweitletzter setzte sich die SV Schaffhausen standesgemäss durch. 3:1 siegte die Tranquilli-Elf gegen Rapperswil-Jona II und erhöhte ihren Vorsprung an der Spitze damit auf zwölf Punkte. Nun könnte die «Spielvi» bereits am nächsten Wochenende als Aufsteiger in die 1. Liga feststehen. Dafür braucht es am kommenden Samstag einen SVS-Sieg in Bazenheid und am Sonntag einen Punktverlust des FC Frauenfeld in Widnau.

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Gegen Rapperswil-Jona war die SVS präsenter und aufmüpfiger. Topskorer Lukas Zwahlen schloss nach 14 Minuten eine Ballstafette erfolgreich ab und nach einer halben Stunde stand Thomas Kargbo richtig und traf nach einem Eckball per Kopf zum 2:0. In der 73. Minute war es erneut Zwahlen, der für die Entscheidung sorgte. Das 1:3 der Rapperswiler durch Mohamed Ferarha (79.) war nur noch Resultatkosmetik.

Hitzig: Vier Rote Karten im Spiel Thalwil gegen Dardania
Thalwil musste sich vor heimischem Publikum gegen Dardania St. Gallen nach einer 2:0-Führung mit einem 2:2-Remis begnügen. Bemerkenswert: Es gab ebensoviele Rote Karten wie Tore!

Denis Haliti hatte bereits in der 7. Minute einen Freistoss an der Mauer vorbeigezirkelt und eingenetzt, Gianmaria Fiore erhöhte nach einer guten halben Stunde per Kopf auf 2:0. Als zwei Minuten später Dardanias Michael Alder nach einem Notbremsefoul die direkte Rote Karte sieht, spricht alles für einen Sieg des FCT.

Doch der Platzverweis scheint dem Seeklub eher zu schaden als zu nützen, denn die St. Galler werden in der Folge stärker und ihr Topskorer Temesgen Sabit egalisiert den Thalwiler Vorsprung mit seinen Toren in der 61. und 79. Minuten. Dazwischen liegen viele ungenutzte Thalwiler Chancen.

Danach kochen die Emotionen hoch: Auf ein Foul an einem FCT-Spieler in der 83. Minute folgen Schubsereien und wahrscheinlich auch einige verbotene Worte. Mehrere Spieler sind beteiligt und der Schiedsrichter hat Mühe, wieder Ruhe ins Spiel zu bringen. Konsequenz: gleich drei Rote Karten. Die Thalwiler Anti Renia und Gëzim Balazi sowie der St. Galler Alessandro Cardon müssen vorzeitig unter die Dusche.

Das Spiel wird fortgesetzt, aber zwei ausgeschlossene Spieler streiten gemäss Spielbericht auf der FCT-Homepage weiter, bevor sie in die Kabine gehen, und werden von einigen Zuschauern gestoppt, bevor es zu direktem Kontakt kommt. Die Gemüter heizen sich auch zwischen einigen Zuschauern auf und der Schiedsrichter unterbricht das Spiel schliesslich für zehn Minuten. Am Spielstand ändert sich nach der Fortsetzung der Partie nichts mehr.

«Wir haben einen fast sicheren Sieg weggeworfen, indem wir uns von den Provokationen der Gegner mitreissen liessen», bilanziert Antonio Di Cerbo auf der FCT-Homepage.

Schwach: Adliswil verliert gegen Widnau diskussionslos
Bereits am Mittwoch war die Partie zwischen Adliswil und Widnau vorgeholt worden. Die Sihltaler mussten sich nach einem schwachen Auftritt 1:4 geschlagen geben und liegen damit immer noch gefährlich nahe am Strich - mit vier Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Trainer Pischedda hatte aufgrund von Absenzen auf seine beiden Torhüter Marc Haberstroh und Fabien Burkhalter verzichten müssen, weswegen Goalietrainer Daniel Vollmer das Tor hütete. Die Gäste aus dem Rheintal waren in der Startviertelstunde die gefährlichere Mannschaft, zielten aber zunächst daneben und scheiterte dann an Notnagel Vollmer.

Nach zwanzig Minuten ging der FCA überraschend in Führung, als ein Bogenball von der Widnauer Innenverteidigung verschätzt wurde, Fabio Eid alleine auf Gästehüter Leo Hetzel losziehen konnte und mit Hilfe des linken Pfostens zum 1:0 einnetzte. Danach sorgte der Tabellenvierte aus Widnau jedoch für klare Verhältnisse: Daniel Lässer erzielte nach einer halben Stunde den Ausgleich.

In der zweiten Halbzeit verlor das Spiel an Intensität, beide Teams neutralisierten sich erfolgreich. Bis nach einer Stunde Lucas Barboza nach einer Hereingabe von rechts im Adliswiler Strafraum frei zum Kopfball kam und zur Führung für die Gäste traf. In der 69. Minute erhöhte Emir Murati für Widnau auf 3:1. In der 91. Minute setzte Ceyhun Tüccar noch einen drauf zum 4:1-Schlussresultat. Der Frust war bei Adliswil gross, Captain Tobias Bosbach liess sich noch in der Nachspielzeit zu einem unnötigen Foul hinreissen, wofür er die Gelb-Rote Karte sah.

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Aufrufe: 013.5.2024, 08:42 Uhr
Sandra TrupoAutor