2024-06-14T14:12:32.331Z

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Essenziell für den Titel war Spielertrainer Qemajl Beqiri (2.v.l.). Das weiß auch die Mannschaft, die ihren Coach nach dem Triumph ausgiebig feierte.
Essenziell für den Titel war Spielertrainer Qemajl Beqiri (2.v.l.). Das weiß auch die Mannschaft, die ihren Coach nach dem Triumph ausgiebig feierte. – Foto: Dieter Metzler

VSST Günzlhofen: Kreisliga war nur eine Zwischenstation

„Kleinste Gemeinde der Bezirksliga“

Einen glatten Durchmarsch von der Kreisklasse in die Bezirksliga hat der VSST Günzlhofen hingelegt. Mehr als eindrucksvoll verabschiedete sich der Aufsteiger direkt in die nächsthöhere Liga.

Günzlhofen – „Wir waren die kleinste Gemeinde der Kreisliga, jetzt sind wir die kleinste Gemeinde der Bezirksliga“, sagte VSST-Klubchef Mario Küpper nicht ganz ohne Stolz.

Dabei sah es nach vier von 26 Spieltagen alles andere als sonnig aus für das Team von Spielertrainer Qemajl Beqiri. Denn die Beqiri-Crew fand sich nach drei Niederlagen (gegen Peiting, Moorenweis und Utting) erstmal auf dem letzten Platz wieder. „Die Vorbereitung lief nicht optimal“, erinnert sich Küpper. „Dann noch der katastrophale Saisonstart.“ Doch im Lager des Aufsteigers blieb man ruhig. „Als Aufsteiger hatten wir keinen Druck.“

Der knappe 2:1-Sieg gegen Altenstadt war der Startschuss zu einer famosen Aufholjagd. Sieben Spiele in Folge gaben die Günzlhofener Himmelsstürmer keinen Punkt ab. Den ganzen September lang konnte VSST-Schlussmann Nico Theiß seinen Kasten sauber halten. Erst die junge Truppe des SC Oberweikertshofen konnte dem Emporkömmling aus dem Nachbarort einen Zähler abknöpfen.

Es entwickelte sich ein echtes Fernduell mit dem TSV Peiting. Am 14. Spieltag kam es in Peiting zum direkten Aufeinandertreffen. Ausgerechnet da musste Beqiri auf wichtige Akteure verzichten. Entsprechend deutlich war die Abfuhr im Pfaffenwinkel (1:5). Mit drei Punkten Rückstand auf Peiting überwinterte der VSST auf dem Aufstiegsrelegationsplatz.

Einen großen Anteil am starken Lauf in der Hinrunde schiebt Küpper Coach Beqiri zu. „Er ist ein Glücksfall für unseren Verein. Er ist eine echte Autoritätsperson.“ Er habe es geschafft, eine Einheit aus vielen guten Einzelspielern, teilweise auch nicht mit dem einfachsten Charakter, zu formen, so Küpper weiter.

Auch in der Rückrunde agierten die Günzlhofener mit reichlich Demut. Das M-Wort wollten weder Küpper noch Beqiri in den Mund nehmen. Und das obwohl Peiting Woche für Woche schwächelte und Günzlhofen von Sieg zu Sieg eilte. Theiß verbesserte seine weiße Weste aus der Hinrunde (473 Minuten ohne Gegentor) nochmals und blieb diesmal sogar 544 Minuten unbezwingbar. Doch gerade als der VSST wieder unaufhaltsam schien, patzte die Beqiri-Truppe gegen Maisach. Der erste Matchball zur Meisterschaft war vergeben. Doch eine Woche später war es dann so weit.

Die Meisterfreude trübte nur die schwere Verletzung von Fatih Demiraslan (Kreuzbandriss). Frühestens im kommenden Jahr wird der Türke wieder im VSST-Dress zu sehen sein. Für die bevorstehende Bezirksliga-Saison gibt man sich in Günzlhofen demütig. „Wir sind Neuling, wir wollen erstmal ankommen.“ Der Ärger über die Einteilung in die Bezirksliga Nord ist mittlerweile verraucht. Küpper erwartet in jedem Fall „eine andere Gangart.“ Die Qualität im Kader sei da, in der Breite fehle es aber noch, so Küpper.

Den drei Neuzugängen Marko Bosnjak (SV Mammendorf), Marco Schnellinger (SC Maisach) und Doader Mala (FC Kosova München) stehen bisher keine Abgänge gegenüber. Von dem 19-jährigen Mala ist einiges zu erwarten. Er spielte in der Jugend beim TSV 1860 München und beim FC Memmingen. Mit einem Heimspiel gegen den Mitaufsteiger BC Attaching starten die Günzlhofener am 31. Juli in das Abenteuer Bezirksliga. (Dirk Schiffner)

Aufrufe: 030.6.2022, 08:21 Uhr
Dirk SchiffnerAutor