2024-05-31T10:52:53.652Z

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Für Steffen Meuer soll es im Sommer in die Dritte Liga gehen.
Für Steffen Meuer soll es im Sommer in die Dritte Liga gehen. – Foto: Heiko van der Velden

Von Gladbach in die 3. Liga – Steffen Meuer plant den Aufstieg

Er kam aus der Oberliga, ging nach Düsseldorf und dann zu Borussia: Steffen Meuer hat nicht den typischen Weg eines Talents über ein Nachwuchsleistungszentrum hinter sich. Trotzdem steht der nächste Schritt bevor für den Offensivmann.

Vergangene Woche war Steffen Meuer für Borussia Mönchengladbachs U23 der Matchwinner: Beim 3:2 gegen Rot Weiss Ahlen erzielte er zunächst die zwischenzeitliche 2:1-Führung und in der 88. Minute schließlich das umjubelte Siegtor. Der Offensivmann ist für die Mannschaft von Trainer Eugen Polanski eine wichtige Figur, vor allem nach dem Weggang von Torben Müsel zu Rot-Weiss Essen kommt es auf seinen Beitrag an, besonders auf seine Tore.

Nach der Saison dürfte Meuer seinem Ex-Kollegen Müsel folgen – in die 3. Liga. Sein Berater Chris Richter bezeichnet diesen Schritt gegenüber „Revier Sport“ nach einem Jahr bei Fortuna Düsseldorfs U23 und dann zwei Jahren in Gladbach als „die logische Folge“. „Ich kann bestätigen, dass es für Steffen höherklassige Anfragen gibt“, so der Berater. Einen Anschlussvertrag besitze Meuer zwar, aber nur für die Profis – und in den Planungen des Bundesliga-Teams spiele er keine Rolle.

In die Reihe hochgehandelter Talente, die den großen Durchbruch am Ende nicht geschafft haben, würde Meuer nicht passen. Der flexibel einsetzbare und nahezu beidfüßige Angreifer zählt zu den Spielern mit einer eher ungewöhnlichen Biografie: Meuer hat kein Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen, bei den Sportfreunden Eisbachtal ging es nach der A-Jugend zu den Senioren. Mit 22 Toren schoss Meuer, damals noch ein Teenager, seinen Heimatklub zum Aufstieg von der sechstklassigen Rheinlandliga in die fünftklassige Oberliga Rheinland-Pfalz Saar. 2020 holte ihn Fortuna dann aus Eisbachtal und bot ihm später sogar einen Profivertrag an. Doch der zog den Schritt nach Gladbach vor.

Wird Meuer nun in der 3. Liga fündig, wäre sein Plan aufgegangen. Auf neun Tore im ersten Borussia-Jahr ließ er bislang acht folgen – eine Steigerung und die Zweistelligkeit sind noch locker drin. Nach Top-Torjäger Semir Telalovic, der eine ähnliche Vita hat, ist Meuer der gefährlichste Mann der U23. Sein Werdegang würde dem eines Justin Steinkötter gleichen, der mit dem 1. FC Saarbrücken um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpft. Charalambos Makridis hat den Sprung dorthin Anfang 2020 direkt gewagt und geschafft, kommt bei Jahn Regensburg seitdem auf 70 Einsätze.

Für Nachwuchsdirektor Mirko Sandmöller wird es eine schwierige Aufgabe, Meuer gleichwertig zu ersetzen. Auch für Telalovic, der sogar sein Bundesliga-Debüt feierte, wird es Interessenten geben. In Shio Fukuda ist ein möglicher Nachfolger schon da, der neue Japaner sammelt derzeit in der U19 seine ersten Erfahrungen. Wenn Yvandro Borges Sanches nächste Saison keine dauerhafte Kaderperspektive bei den Profis hat, dürfte eine Leihe anstehen. Es gibt also auch im Unterbau genug zu tun. Die Resultate der alten Kollegen will Meuer dann als Drittliga-Spieler verfolgen.

Aufrufe: 01.3.2023, 13:00 Uhr
RP / Jannik SorgatzAutor