Vier Tage liegen zwischen dem letzten Ligaspiel der Gladbacher U19 beim Wuppertaler SV und dem Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft am Mittwoch (18.30 Uhr, Fohlenplatz) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Unmittelbar nach dem 6:0-Erfolg in Wuppertal, der den Borussen endgültig Platz zwei der Weststaffel und damit Halbfinal-Einzug beschert hat, ging es für Mannschaft und Trainerteam am vergangenen Samstag in den Borussia-Park.
„Das war eine Punktlandung, wir sind um 16.15 Uhr am Stadion angekommen“, sagt Oliver Kirch im Gespräch mit unserer Redaktion. Vor 54.000 Zuschauern wurde die U19 von Gladbachs Stadionsprecher Torsten Knippertz in der Halbzeitpause des Bundesliga-Duells mit Eintracht Frankfurt in Empfang genommen und vor der Nordkurve gefeiert – Szenen, die einige Jungs der „Endrunden-Fohlen“ der „Class of 24“ (so stand es auf T-Shirts geschrieben) rückblickend vielleicht als ihr größtes Karriere-Highlight bezeichnen werden, da es nur ein Bruchteil von ihnen irgendwann in den Profibereich schaffen dürfte.
„Das werden viele der Jungs nie wieder erleben, deshalb freut es mich, dass es diesen Moment gab. Das bleibt für immer in den Köpfen, bei den Spielern und beim Staff“, sagte Kirch, dem nicht viel Zeit bleibt, sein Team auf den Meister der Süd/Südwest-Staffel vorzubereiten. „Wir haben am Montag eine Art Regenerationstraining gemacht, vor allem für die Spieler, die in Wuppertal länger gespielt haben. Im Abschlusstraining wird es noch eine kurze Videoanalyse geben“, sagte Kirch.
Während Borussia ihre Halbfinal-Teilnahme vor allem mit dem Lauf aus sechs Siegen (inklusive Erfolgen gegen die direkten Konkurrenten Schalke und Leverkusen) zum Saisonende klar gemacht hat, hat Hoffenheim die Liga mit 67 Punkten aus 26 Spielen dominiert und dabei nur drei Niederlagen kassiert. „Es gab gegen sie für andere Teams fast nichts zu holen. Sie haben nicht ein Spiel ohne eigenes Tor beendet, stehen zudem im DFB-Pokalfinale. Hoffenheim ist in diesem Jahr auf jeden Fall eine Top-Mannschaft“, sagt Kirch.
Mit 17 Treffern in 18 Ligaspielen sticht bei Hoffenheim der 18-jährige Max Moerstedt heraus, der Anfang Mai sein Bundesliga-Debüt gegeben hat. Kirch erwartet aber vor allem einen Gegner, der aus dem Kollektiv heraus gefährlich werden kann.
„Sie definieren sich sehr über die Arbeit gegen den Ball und erzielen enorm viele Tore nach Ballgewinn und im Umschaltspiel. Wir müssen darauf vorbereitet sein, immer und überall attackiert zu werden, es wird ein Spiel mit hoher Intensität“, sagt Kirch.
Die Borussen hoffen am Mittwochabend auf möglichst viele Zuschauer, die Kapazität des Fohlenplatzes liegt bei 3200. „Gegen Leverkusen war zu Hause auch schon ein bisschen was los und wir hatten eine gute Stimmung. Diesem Druck haben die Jungs standgehalten, auch auswärts auf Schalke. In ‚Endspielen‘ sind sie einigermaßen erprobt, deshalb glaube ich, dass wir mit breiter Brust auftreten können“, sagt Kirch, der mit seiner U19 gerade viel Aufmerksamkeit erfährt. „Wir spüren die Wertschätzung im gesamten Verein. In den vergangenen Jahren haben viele verschiedene Trainer mit den Jungs zusammengearbeitet, entsprechend ist die Freude bei allen groß“, sagt er.
Verletzungsbedingt stehen gegen Hoffenheim unter anderem Michael Nduka, Yannik Dasbach und Talha Catkaya nicht zur Verfügung.