2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wer bleib, wer geht? Das entscheidet sich in den nächsten Wochen bei Türkgücü München.
Wer bleib, wer geht? Das entscheidet sich in den nächsten Wochen bei Türkgücü München. – Foto: IMAGO/Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Türkgücü München verurteilt Berweins Abrechnung und verspricht ausstehende Gehälter

Vorstand Yilmaz schließt Insolvenz aus

Türkgücü München geht das Geld aus. Seit November kann der Verein die Spielergehälter nicht bezahlen. Jetzt äußert sich Sportvorstand Serdar Yilmaz.

München – Für weniger Gehalt weiterspielen oder den Verein wechseln. Vor dieser Entscheidung stehen aktuell die Spieler von Türkgücü München. Seitdem Investor Milan Rapic Ende September abgesprungen ist, befindet sich der Klub in einer finanziellen Schieflage. Die September- und Oktober-Gehälter konnte Türkgücü nur mit Mühe und Not verspätet zahlen. Seither ist der Geldhahn zu. „November und Dezember haben wir noch nicht bezahlt“, bestätigt Sportvorstand Serdar Yilmaz, „die Spieler werden die ausstehenden Gelder aber natürlich noch bekommen. Das haben wir jedem auch so zugesichert.“ Wie lange sie auf ihr Geld warten müssen, ist aber nicht abzusehen.

Weil Türkgücü bislang keinen neuen Sponsor gefunden hat, müssen die Münchner jetzt „runterschrauben“. Sechs bis sieben Spieler würden den Verein, laut Yilmaz, in den nächsten Wochen auf jeden Fall noch verlassen. Andere werden die Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. „Wir haben Spieler in der Mannschaft, denen es nicht ums Geld geht, sondern um den Verein. Die haben mir sofort zugesagt, dass sie auch für weniger Geld spielen“, sagt Yilmaz.

Maxi Berwein spricht über Situation bei Türkgücü München

Wer geht und wer bleibt, darüber möchte Yilmaz keine Auskunft geben. Ein Spieler, der wohl nicht mehr im Dress von Türkgücü München auflaufen wird, ist Maximilian Berwein. Der Stürmer trat letzte Woche als erster Spieler an die Öffentlichkeit. „Es brennt lichterloh“, beschrieb er die aktuelle Situation. Ein Schritt, den Yilmaz verurteilt: „Es ist für mich nicht akzeptabel, dass jetzt einer zur Zeitung läuft und sagt, dass es hier lichterloh brennt. Dafür muss schon noch viel Weiteres passieren.“

2021, als Türkgücü seine Mannschaft wegen Insolvenz vom Spielbetrieb der 3. Liga abmelden musste, wird sich laut Yilmaz nicht wiederholen: „Das wird auf gar keinen Fall passieren. Das haben wir ausgeschlossen. Von Insolvenz haben wir noch nie gesprochen.“

Bayernligaspieler bieten sich Türkgücü an

In der aktuellen Situation sieht der Türkgücü-Sportvorstand für viele Spieler eine Chance, sich jetzt in der Regionalliga zu beweisen: „Wir bekommen gerade viele Anfragen aus der Bayernliga. Wenn davon keiner kommt, haben wir trotzdem einen 15-, 16-, 17-Mann-Kader. Außerdem haben wir sehr gute A-Jugendspieler. Drei werden wahrscheinlich schon beim Trainingsauftakt mit dabei sein.“

Bei 22 Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz sollte Türkgücü auch nach dem Abgang vieler Leistungsträger nicht mehr in Abstiegsnot geraten. „Ich glaube nicht, dass die Mannschaft, mit der wir weiterspielen, schlechter ist als die aus der Hinrunde“, sagt Yilmaz. „Außerdem kehren die Langzeitverletzten (Sahin, Auburger und Velagic Anm. d. Red.) zurück und bringen zusätzlich Qualität mit. Wir sollten deshalb nicht nach unten blicken, sondern schauen, dass wir im oberen Viertel der Tabelle bleiben.“ (Simon Jacob)

Aufrufe: 08.1.2024, 15:57 Uhr
Simon JacobAutor