2024-06-03T07:54:05.519Z

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Trainerwechsel gab es in Rheydt und Kleinenbroich.
Trainerwechsel gab es in Rheydt und Kleinenbroich. – Foto: Ulrich Reiners

Trainerwechsel in Mönchengladbach & Viersen: Hat’s was gebracht?

Kurz vor Saisonende stehen bei vielen Vereinen nicht mehr die Trainer an der Seitenlinie, die die Mannschaft einst auf diese Spielzeit vorbereitet haben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Frage ist aber stets dieselbe: Hat sich der Trainerwechsel spor

Die Spielzeit steht kurz vor dem Ende, für einige Vereine steht noch viel auf dem Spiel, andere können die Saison vergleichsweise ruhig ausklingen lassen. Nicht überall steht derweil noch der Trainer an der Seitenlinie, der die Mannschaft vor vielen Monaten in die Saison führte. In den meisten Fällen wurden „private“ Gründe für den Grund der Trennung nach außen kommuniziert.

Doch fast jeder Verein steckte zum Zeitpunkt des Trainerwechsels in einer sportlich schwierigen Phase. Aber wurde es mit neuem Übungsleiter besser? Ein prüfender Blick auf die regionalen Vereine, die während der Saison den Trainer wechselten, liefert Antworten.

Rheydter SV Den ersten Trainerwechsel der Saison gab es beim Traditionsklub Rheydter SV. Nach nur drei Siegen aus zehn Spielen und insgesamt zehn Zählern gab Michael von Amelen dort im Oktober sein Amt auf. Damals lag der RSV knapp vor der Abstiegszone. Sein Nachfolger war mit Arian Gerguri schnell gefunden – und der Start mit sieben Punkten aus vier Partien vielversprechend. Fortan gab es zwar auch immer wieder Niederlagen, doch in Summe arbeitete sich die Mannschaft in kleinen Schritten weg von der Abstiegszone. Insbesondere die Defensive stabilisierte sich unter Gerguri: In bislang 13 Rückrundenspiele kassierte der RSV nur 19 Gegentreffer – der drittbeste Wert der Liga nach Odenkirchen (sieben Gegentore) und Lürrip (vier). Mit 18 Punkten in der Rückrunde und dem 3:1-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen Rheindahlen sicherte sich Rheydt vorzeitig den Klassenverbleib. Dieser Trainerwechsel hat sich ausgezahlt.

Teutonia Kleinenbroich Nach zwei Abstiegen in Serie übernahm Hans-Jürgen Knepperges zu Saisonbeginn beim ehemaligen Landesligisten. Allerdings konnte auch er die Talfahrt nicht beenden: Nur ein Sieg gelang ihm mit der Mannschaft in den ersten zwölf Ligaspielen. Aus „persönlichen Gründen“ legte er Ende Oktober daher beim Schlusslicht sein Amt nieder. Für ihn rückte Co-Trainer Frederic Hartung ins erste Glied und startete gleich mit zwei Siegen gegen GW Holt (4:2) und den ASV Süchteln II (2:1). Die aufkeimende Hoffnung wurde von den folgenden Partien jedoch brutal zertrampelt – es gab 13 sieglose Partien in Serie, aus denen die Teutonia nur zwei Punkte holte. Erst ein 6:2-Erfolg am vergangenen Spieltag erneut gegen Holt beendete diesen Siegloslauf. Der Abstieg war da aber bereits besiegelt. Entsprechend blieb dieser Trainerwechsel ohne Wirkung – womöglich war aber kaderbedingt auch kein anderes Ergebnis möglich.

1. FC Viersen II Die Amtszeit von Tobias Beier bei Viersens Reserve dauerte nur 13 Spiele. Denn die daraus geholten 13 Punkte bedeuteten einen Platz im Tabellenkeller. Laut Verein entschloss sich Beier daraufhin aus eigenem Wunsch zum Rücktritt. Bis zum Saisonende übernahm der Sportliche Leiter Manuel Moreira die Traineraufgabe. Unter ihm setzte sich die Mannschaft allmählich von der Abstiegszone ab, insbesondere offensiv spielte sich das Team teilweise in einen Rausch – beispielsweise beim 9:1 gegen Wickrathhahn und beim 6:1 zuletzt in Schelsen. Den Klassenverbleib ist inzwischen gesichert, Moreira hat seine Mission erfüllt. Dennoch wechselt er zur kommenden Saison zurück in die sportliche Leitung. Der A-Jugend-Trainer des Vereins, Carlos Miguel, übernimmt dann die Reserve.

TuRa Brüggen Im Vorjahr spielte die Mannschaft um den Aufstieg in die Landesliga, die neue Saison brachte jedoch viel Ernüchterung – auch bei Trainer Jakob Scheller. Nach 21 Punkten aus 15 Spielen und Tabellenplatz neun zog Scheller im Oktober daher selbst einen Schlussstrich. Ihm missfiel insbesondere die Bereitschaft der Mannschaft, sowohl im Training als auch in den Spielen. Bis zum Saisonende erklärte sich Co-Trainer Timo Vootz bereit, die Mannschaft zu leiten und erzielte mit 32 Punkten aus 17 Spielen eine gute Ausbeute. In der Rückrundentabelle belegt Brüggen sogar Platz drei. Im Sommer übernimmt Ex-Zweitligaprofi Profi Markus Müller.

Türkiyemspor Das Trainerduo Ufuk Isik und Cafer Kapkara führte den Verein zu dieser Saison erstmals in die Bezirksliga. Dort steckte die Mannschaft allerdings von Beginn an im Abstiegskampf, schloss die Hinrunde mit 16 Punkten auf Rang 16 ab. Der Verein gab daraufhin bekannt, dass man „einvernehmlich“ die Zusammenarbeit mit Isik und Kapkara beendet habe. Nachfolger wurde Tayfun Er. Doch dieser Wechsel zahlte sich so gar nicht aus: Er blieb nur wenige Spiele und holte keinen Sieg. Den Rest der Saison verantwortet inzwischen Thomas Tümmers, Ex-Spieler des Vereins undzugleich Spieler bei Odenkirchen. Eine Rettung war frühzeitig jedoch aussichtslos. Gerade einmal zwei Punkte holte Türkiyemspor bislang in der Rückrunde, der Abstieg zurück in die A-Liga steht fest.

DJK Giesenkirchen Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga steckte Giesenkirchen ab Saisonstart auch in der A-Liga im Tabellenkeller fest. Über 22 Spiele versuchte Oliver Kapner, das Ruder irgendwie herumzureißen – letztendlich aber glücklos. 22 Zähler holte er in dieser Zeit, zu wenig für die Verantwortlichen im Saisonendspurt. Mitte April trennte man sich von Kapner, um eine „neue Aufbruchstimmung“ zu erzeugen. Als Nachfolger holte man Tayfun Er, der zuvor bei Türkiyemspor agierte. Die Bilanz ist mit sieben Punkten aus sechs Spielen bislang durchwachsen: Gegen Odenkirchen (0:13) und Wickrathhahn (3:10) gab es desolate Auftritte, gegen Venn (2:1) und Rheindahlen (3:0) hingegen zwei ganz wichtige Siege. Zwei Spieltage vor Schluss steht Giesenkirchen trotzdem weiter auf einem Abstiegsplatz – einen Punkt hinter Venn und dem ersten Nichtabstiegsplatz. Ob sich dieser Trainerwechsel auszahlt, muss sich daher jetzt zeigen.

Aufrufe: 020.5.2024, 23:00 Uhr
Daniel BrickweddeAutor