2024-05-08T14:46:11.570Z

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Entscheidung gefallen: Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zeigt auf den Anstoßpunkt, das 3:0 zählt. Der Kieler Patrick Erras (r.) jubelt. Die Braunschweiger sind bedient.
Entscheidung gefallen: Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zeigt auf den Anstoßpunkt, das 3:0 zählt. Der Kieler Patrick Erras (r.) jubelt. Die Braunschweiger sind bedient. – Foto: (Imago/Eibner)

St. Wolfganger Schiedsrichter Haslberger feiert Zweitliga-Debüt: „Jedes Spiel ist ein Highlight“

Neuling mit solider Leistung

Es war eine solide Leistung vom 2. Liga-Neuling. Der Schiedsrichter Wolfgang Haslberger gab im Nord-Derby sein Debüt in der 2. Bundesliga.

St. Wolfgang – Schlusspfiff, die Premiere ist geschafft. Wolfgang Haslberger hat sein erstes Spiel in der 2. Bundesliga hinter sich gebracht. Er war Schiedsrichter beim 3:0-Heimsieg im Nordderby zwischen Holstein Kiel und Eintracht Braunschweig. „Ein tolles Erlebnis“, schwärmte der St. Wolfganger hinterher.

2. Liga-Neuling Haslberger: „So etwas zieht sich über mehrere Tage“

Die Vorbereitung auf seinen ersten Einsatz hatte schon eine Woche zuvor begonnen. „So etwas zieht sich über mehrere Tage“, erklärt er. Es beginne mit der Sichtung von Videomaterial der beiden Mannschaften. „Wie spielen sie? Welche Typen sind im Team? Man versucht sich schon mal vorab ein Bild zu machen“, erklärt der 29-Jährige. Drei Tage vor der Partie habe dann die intensivere Vorbereitung begonnen, dann am Vortag der Flug nach Hamburg und von dort nach Kiel. Die Assistenten kamen aus Koblenz und Stuttgart, der vierte Offizielle aus Bremen – das Quartett stimmte sich auf die Partie ein, die dann laut Haslberger „einen sehr fairen Verlauf“ nahm. Zwar musste er in der ersten Halbzeit viermal Gelb zeigen, „aber insgesamt war es ein Spiel mit überdurchschnittlich wenigen Fouls, was ein Indiz für ein faires Spiel ist“, so Haslberger,

Beim 2. Liga-Debüt: Haslberger mit nur einer kniffligen Szene

Eine knifflige Szene hatte Haslberger aber kurz vor Schluss zu meistern. Benedikt Pichler hatte in der 82. Minute das 3:0 für Kiel erzielt, „aber mein Assistent hatte den Spieler knapp im Abseits gesehen“. Der Videoassistent in Köln habe die Szene nochmal geprüft. Das habe ein wenig gedauert. Kein Vergnügen für das ungeduldige Publikum, „aber hier geht eben Sicherheit vor Schnelligkeit, denn es war eine Zentimeterentscheidung, die wir nicht erkennen konnten“. Letztlich kam das Signal aus Köln, dass Pichler nicht im Abseits stand, und Haslberger musste seine Entscheidung revidieren – was er letztlich gern tat. „Ich bin ein totaler Fan vom Videoassistenten, denn er macht den Fußball gerechter. Gerade so eine Szene zeigt das. Das war so knapp, da hast du keine Chance, das sicher zu entscheiden.“

Die Partie selbst hatte Haslberger im Griff. Das Fachmagazin Kicker bewertete seine Leistung mit einer 3,5 und erwähnte ihn aber im Spielbericht nicht – was grundsätzlich für einen Referee nicht so schlecht ist. Und die Spieler auf dem Platz? Wie gehen die mit einem Neuling um? Er habe sich schon darauf eingestellt, dass sie ihn austesten könnten. Aber da sei nichts gewesen. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie überhaupt wussten, dass ich mein erstes Zweitliga-Spiel pfeife“, sagt er. „Aber sie sind ja auch mehr auf das Spiel, die eigene Mannschaft und den Gegner fokussiert.“

Wolfgang Haslberger: „Größer dimensioniert und noch professioneller“

Alles für ihn also wie in der 3. Liga? „Nein“, widerspricht Haslberger. „Die Dritte ist mit ihren Mannschaften wirklich sehr attraktiv, aber eine Stufe höher ist alles ein Stück weit größer dimensioniert und noch professioneller.“ Das Spiel sei deutlich temporeicher, mit höherer Nettospielzeit und technisch sauberer. „Hier hast du weniger Zufälle im Spiel, und der Fußball ist noch schneller“, schwärmt Haslberger.

Auch für ihn seien dadurch die Anforderungen höher, „aber ich konnte mich ja darauf vorbereiten und habe damit auch kein Problem“. Im Schnitt sind Schiedsrichter in der 2. Liga rund zehn Kilometer auf dem Platz unterwegs, „wenn das Tempo hoch ist, auch mal mehr“, sagt der Schiedsrichter, der sich schon auf die nächste Herausforderung freut. Am Wochenende geht es in ein Stadion der 3. Liga. Wohin – das gibt der DFB erst am Wochenende bekannt. Und dann wird schon bald der nächste Zweitliga-Einsatz folgen. Auf welches Stadion er sich besonders freut? Haslberger: „Das ist mir ganz egal. Ich habe mir gerade wieder die Tabelle angesehen. Es gibt so viele tolle Mannschaften und Stadien, da ist jedes Spiel ein Highlight.“ (Dieter Priglmeir)

Aufrufe: 018.8.2022, 07:28 Uhr
Dieter PriglmeirAutor