Sein Leben sind die Löwen - und auch den Löwen ginge es schlechter ohne ihren treuen Vize Hans Sitzberger. Seit Montag ist der Niederbayer 60 plus 10 Jahre alt.
München – Nächtliche Anreise im ICE, die zweite Halbzeit des Oldenburg-Spiels im Gästeblock verfolgt – stehend! Kaum zu glauben, dass Hans Sitzberger seit dem gestrigen Montag 70 Jahre alt ist. Der treue Sponsor („Mia kehrn zsam“) und 1860-Vizepräsident lebt und leidet wie ein Fan – zu spüren bekam es am Sonntagabend Robert Reisinger. Sitzberger über die 750 Kilometer lange Rückfahrt in der Limousine des Präsidenten auf der Autobahn: „Ich habe kein Wort geredet. Ich kann es einfach nicht fassen, dass wir das Spiel am Ende noch aus der Hand gegeben haben!“
Aber: Nachtragend ist der gebürtige Niederbayer nicht. Die Mannschaft, die ihm den Vorabend seines Ehrentags versaut hat – er lud sie am Montag zu einem Mittagessen in die VIP-Alm ein. Dazu 100 weitere Gäste aus der Geschäftsstelle, den Abteilungen und dem Umfeld des Vereins. „Die Löwen prägen mein Leben“, sagt Sitzberger: „Ich wollte etwas zurückgeben.“
Die Löwen prägen mein Leben. Ich wollte etwas zurückgeben.
Der treue 1860-Vize und Sponsor Hans Sitzberger, 70, über seine Geburtstagseinladung.
Seine Laufrunde, die Freude aus dem Bayerischen Wald – müssen sich alle hinten anstellen. Jeder, der Sitzbergers Löwen-Leidenschaft kennt, wird es verstehen. Und was sich der Neu-Siebzger wünscht, ist eh klar. Am Sonntag hatte er seinen Aufstiegstraum abgeschrieben, tags drauf rechnete er wieder, und spätestens wenn er am Samstag nach Meppen fährt (Anstoß beim Tabellenletzten: 14 Uhr, MagentaSport), dürfte der Glaube an ein blaues Wunder zurück sein. Geht noch was? Klar geht noch was! Etwas anderes als tiefblauer Optimismus passt nicht in Sitzbergers Welt. (Uli Kellner)