2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
– Foto: Jörn Kutschmann

Schön verarscht.

Hertha BSC Ama Zwee – VfB Sperber Neukölln 1:2

23.Spieltag Kreisliga A Berlin Staffel 1 Saison 2023/2024

Sonntag, 14.04.2023 10:30 Uhr

Lüderitze

Ca. 60 Zuschauer

Lange Zeit war es nur ein Gerücht, welches nie bestätigt, aber auch nie entkräftet wurde. Einige werden die Wahrheit nur schwer ertragen, und andere werden es nicht wahrhaben wollen.

Deshalb habe ich nie etwas zu diesen Spekulationen gesagt, aber heute gebe ich es zu:

Ich schreibe vor... Ich habe immer eine Handvoll Intros für Fußballberichte parat, für den Fall, dass am Spieltag so wenig passiert, dass ich auf etwas Vorgefertigtes zurückgreifen muss. Warum gebe ich das jetzt zu?

Weil mir für einen solchen Fall wie heute nichts einfällt, mit dem ich einleiten kann, und ich auch nichts für einen solchen Fall vorbereitet habe.

Unterm Strich habe ich ja schon viele Niederlagen der Ama Zwee gesehen. Aber einige zecken einfach mehr als andere.

Wie schon im Hinspiel, in dem wir ebenfalls nach einer Führung mit null Punkten am Ende dastanden, wusste Sperber auch heute nicht, wie genau sie eigentlich gewonnen hatten. Der Reihe nach:

Der Tag begann um kurz nach sechs mit einer kleinen Diskrepanz zwischen mir und meinem Sohnemann. Der saß neben dem Bett, hatte offenbar eine leicht nasse Hose und wollte gerne seine Mutter konsultieren.

Die war aber über Nacht bei einer Freundin, und das passte dem Sprössling nun gar nicht. Irgendwann hatte er sich beruhigt, ich ihn angezogen und zur Omi verfrachtet.

Ab da begann mein Fußball-Tag. Mit einem Fußball-Podcast in den Ohren erreichte ich die Lüderitze fast eine Stunde vor dem Anpfiff und fand sofort einen Parkplatz.

Trotz des erneuten Temperatursturzes hatte ich eigentlich recht sonnige Laune, hätte man doch mit einem Sieg heute die Saison rechnerisch wirklich fast beenden können.

Daher begrüßte ich, frohen Mutes, alle bereits Anwesenden, baute auf, was aufzubauen war, und gönnte mir zum Frühstück eine Bratwurst und eine Coke.

Und wie das immer so ist: Die Zeit bis zum Anpfiff verflog im Nu.

Kaum leuchtete auf allen Cams der “REC”-Button, fing das Spiel auch schon an. Es wurde das erwartet schwere Spiel. Sperber musste punkten, um sich von den Abstiegsplätzen zu entfernen, während Hertha die Gäste aus Neukölln natürlich auf Abstand halten wollte. Daher gab es in den ersten Minuten ein zähes Ringen zu sehen. Für mich hatte Sperber dabei ein leichtes, optisches Übergewicht sowie die besseren Tormöglichkeiten. Hertha kam lediglich einmal wirklich gefährlich vor den Kasten: Nach einer Flanke verschätzte sich der Torhüter der Gäste, und Theo kam völlig frei zum Kopfball. Allerdings sah er den Ball unheimlich spät und war auch sichtlich überrascht, dass dieser Ball noch auf seinem Kopf landete. Und so ditschte diese Möglichkeit ins Toraus. Wenig später zog Justin von der Außenbahn nach innen, wackelte zwei Gegenspieler aus und schlenzte das Ding ins Netz. Eine knappe halbe Stunde war gespielt.

Mit dieser vielleicht etwas glücklichen Führung ging es in die Kabinen. Aus dieser kam Hertha dann besser zurück und hatte direkt nach Wiederanpfiff die Chance auf das 2:0. In der Folge hatten die Ama Zwee die Entscheidung mehrmals auf dem Fuß. Aber das Netz der Neuköllner wackelte nur noch, wenn eine Windböe es erfasste. Und dann passierte das, was mir eine schlaflose Nacht bescherte: Sperber traf in der 74. und 83. Minute und drehte damit dieses Spiel. Natürlich wurde nun die Blau-Weiße Brechstange angesetzt, aber es half nichts mehr. Eine bittere, schmerzhafte und vor allem unnötige Niederlage wandert in die Geschichtsbücher der Kreisliga.

Nach dem Schlusspfiff hörte ich einen Ama Zwee Fan feixen: “Die haben wir ja schön verarscht.” Auf meinen fragenden Blick antwortete er: “Na, die haben echt gedacht, dass die heute hier verlieren…”

Dem hatte ich nichts mehr hinzuzufügen.

Ha Ho He Amateure Zwee

der Kutten König

Aufrufe: 015.4.2024, 22:14 Uhr
Jörn KutschmannAutor