2024-05-17T14:19:24.476Z

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Die Zahl der jungen Schiedsrichter stieg zuletzt wieder deutlich an. (Symbolbild)
Die Zahl der jungen Schiedsrichter stieg zuletzt wieder deutlich an. (Symbolbild) – Foto: IMAGO/Felix Schlikis

Schiedsrichter bricht Partie nach Drohung ab – „Der Spieler meinte es nicht so“

Spielabbruch auch in Mintraching

Spielabbrüche im Landkreis-Freising. Bei Vatanspor gegen Massenhausen eskalierte ein Spiel in der C-Klasse. In Mintraching führte eine Verletzung zum Abbruch.

Freising/Mintraching – Gleich zwei Spielabbrüche gab es am vergangenen Wochenende auf den Fußballplätzen des Landkreises: Bei der Partie Vatanspor gegen Massenhausen II fühlte sich der Schiedsrichter bedroht, bei Mintraching gegen Eichenfeld II beendeten die Gäste nach einer schweren Verletzung das Match.

C-Klasse 4: Vatanspor Freising – SC Massenhausen II

45 Minuten lang war eine Menge los. Die Gäste aus Massenhausen führten mit 2:1, Vatanspor wurden drei Tore wegen Abseits aberkannt, und obendrein gab es zwei Rote Karten für die Hausherren. Der erste Platzverweis war etwas kurios, weil der Vatanspor-Akteur erst eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe bekam, die dann jedoch in Glatt-Rot umgewandelt wurde. Schwierig in der Partie war, dass sich rumänische Spieler auf beiden Seiten in ihrer Landessprache Wortgefechte lieferten. Das führte auch zum Platzverweis.

Vatanspor-Trainer Mehmet Kilic fing seine Jungs ein und schickte diese auch während des Spiels zum geistigen Abkühlen in die Kabine. Zuvor habe der Freisinger Coach den Unparteiischen nach eigenen Angaben darüber informiert, dass ein Teil seines Teams der deutschen Sprache nicht mächtig sei und der Referee sich bei Schwierigkeiten an die Bank wenden solle.

„Der Spieler meinte es nicht so. Es bestand keine Gefahr.“

Mehmet Kilic, Trainer von Vatanspor.

Diese sprachliche Barriere führte letztlich zum Abbruch. In der Halbzeitpause habe ein Vatanspor-Kicker laut Kilic dem Schiedsrichter gesagt, dass er wohl besser zu Hause geblieben wäre. „Der Spieler meinte es nicht so“, sagte Kilic. „Es bestand keine Gefahr.“ Sein Fußballer habe nicht drohen, sondern nur zum Ausdruck bringen wollen, dass der Referee nicht seinen besten Tag habe. Der Trainer stellte dem Schiedsrichter zwei zusätzliche Ordner zur Seite und versprach, den Spieler nicht mehr einzusetzen. Das war dem Unparteiischen nicht genug: Er fürchtete offenbar um seine Sicherheit – und brach daher die Partie ab.

Der Massenhausener Coach Andre Zoch beschrieb die Lage so: „Aus meiner Sicht waren die Roten Karten berechtigt, und es war eine aggressive Stimmung. Der Schiri hat alles versucht. Er kam nach der Halbzeit aus der Kabine und sagte uns, er wurde von einem Spieler bedroht.“

B-Klasse 4: FC Mintraching – SG Eichenfeld II

Kurz nach der Pause – beim Stand von 2:1 – prallten zwei Spieler mit den Köpfen zusammen. Der Eichenfelder blieb teilweise bewusstlos liegen, er hatte sich eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen. Nach längerer Unterbrechung sagten die Gäste, dass sie nicht mehr weitermachen wollen. Der Unparteiische hätte die Partie fortgesetzt. Deshalb ist im Nachgang eine Spielwertung mit X:0 für Mintraching wahrscheinlich. Für die SGE gab es nach der schweren Verletzung an diesem Tag Wichtigeres als Fußball. (Nico Bauer)

Aufrufe: 011.4.2024, 08:33 Uhr
Nico BauerAutor