2024-05-22T11:15:19.621Z

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Der Beginn einer langen Partynacht.
Der Beginn einer langen Partynacht. – Foto: Jens Grothe

Pokalsieger - Melverode setzt sich im Krimi durch

Im Elfmeterschießen gewinnt der SV Melverode-Heidberg mit 6:4 im Pokalfinale gegen die Zweitvertretung des TSV Germania Lamme.

Trotz des Christi-Himmelfahrts-Feiertages war viel los auf der Sportanlage des PSV Braunschweig. Grund dafür war das um elf Uhr angesetzte Finale des Kreispokals Braunschweig. In diesem standen sich mit dem SV Melverode und der Zweitvertretung des TSV Germania Lamme zwei Mannschaften aus der Kreisliga Braunschweig gegenüber.

Die beiden Teams hatten sich über fünf Runden gegen ihre Gegner durchsetzen können und standen damit verdientermaßen im diesjährigen Pokalfinale. Bereits die Halbfinalergebnisse der Finalteilnehmer versprachen Drama pur. In diesen Partien setzten sich die Lammer denkbar knapp mit 0:1 beim RSV Braunschweig durch. Der Siegtreffer fiel erst in der 90. Spielminute.

Ähnlich knapp verlief die Partie in Melverode, in der sich der Gastgeber schlussendlich mit 7:4 im Elfmeterschießen durchsetzen konnte. Die Ausgangslage versprach bereits einiges, doch das Finale bot noch viel mehr als das. Einen würdigen Rahmen boten zudem die beiden Fanlager, die bei bestem Wetter jeweils für gute Stimmung sorgten.

Ein klarer Favorit war vor der Partie übrigens nicht auszumachen. Zu ähnlich gestaltete sich die Tabellensituation und die bisherigen Duelle in der Liga. Die Lammer belegen als Aufsteiger einen starken vierten Tabellenplatz in der Kreisliga, der SV Melverode den fünften. In den beiden Ligaspielen konnte sich jeweils der Gastgeber mit einem Tor Unterschied durchsetzen.

Jetzt aber zum Spiel: Bereits nach sechs Minuten konnte sich der Keeper der Gäste zum ersten Mal auszeichnen. Gleich zweimal blieb er Sieger im Duell gegen Justin Hoya. Nach einer insgesamt sehr nervösen Anfangsphase war es der SV in Person von Jannis Struck, der nach 17 Minuten das 1:0 markieren konnte. Einen Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte er per Kopf ins Tor.

Mit diesem Spielstand sollte es auch in die Halbzeit gehen. Von Zauberfußball konnte man auf beiden Seiten noch nicht sprechen, zu nervös war der Auftritt der beiden Teams. Positiv: Das Ergebnis versprach auch für die zweite Halbzeit jede Menge Spannung.

Und die zweite Hälfte begann im Gegensatz zu Halbzeit eins gleich furios. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff flog Nick Stenzel mit Gelb-Rot runter. Der TSV zeigte sich jedoch keineswegs geschockt und kam in der 53. Spielminute durch Mehmet Icacan zum 1:1 Ausgleich. Danach wurde die Partie hitzig.

In der 69. Spielminute wurde es dann aus Sicht des Schiedsrichtergespanns, das übrigens mit Headsets und digitaler Anzeigetafel höchst professionell ausgerüstet war, etwas zu hitzig. In einem Handgemenge war es der Melveroder Lukas Hasselberg, der den Keeper von Lamme umschubste und dafür die rote Karte sah. Die restliche Spielzeit sollte also mit zehn Spielern pro Seite absolviert werden.

In der 80. Minute war es dann der auffällige Hoya, der von der Lammer Abwehr wiederholt nicht vom Ball getrennt werden konnte und schließich einen Elfmeter für den SV herausholte. Vorangegangen war ein Fall seines Gegenspielers auf den Ball, der diesen in diesem Zug mit dem Arm berührt haben soll. Den fälligen Strafstoß verwandelte Struck, der damit seinen Doppelpack erzielen konnte.

Den Lammern blieb nicht mehr viel Zeit. Zu allem Überfluss stießen Jannis Struck und der Torwart des TSV, Tom Gestwa, so unglücklich zusammen, dass es für Gestwa nicht mehr weiterging. Sogar ein Krankenwagen musste gerufen werden. An dieser Stelle wünschen wir Gestwa eine schnelle Genesung!

Aus der langen Verletzungsunterbrechungen resulterte eine 13-minütige Nachspielzeit, die es noch einmal in sich haben sollte. Laurenz Baron, wenige Sekunden zuvor, in der mittlerweile 14. Minute der Nachspielzeit eingwechselt, war es, der in der selben Minute für den viel umjubelten Ausgleich per Kopf sorgte. Durch den zeitgleich eingetroffenen Krankenwagen verzögerte sich der Wiederanpfiff nach diesem Treffer, ehe es Minuten später ins Elfmeterschießen ging.

In diesem war es am Ende ein Fehlschuss zu viel, den sich eine tapfer kämpfende Mannschaft aus Lamme leistete. Der letztjährige Aufsteiger, der eine herausragende Saison spielt, musste sich damit dem SV Melverode geschlagen geben, die wiederum eine lange Siegesfeier einläuteten und mit dem Sieg nächstes Jahr am Bezirkspokal teilnehmen.

SV Melverode-Heidberg 1933 – TSV Germania Lamme II 6:4 n.E.
SV Melverode-Heidberg 1933: Aayush Sarma, Gillian-Joel Ramos Ruiz (63. Angelo Brunetti) (90+15. Marcel Winter), Philip-Shan Michel, Stefan Tschannen, Justin Hoya (84. Victor Maier), Nico Ociepka, Tino Schmidt (63. Nicklas Schalow), Marcel Liehmann, Lukas Hasselberg, Jan-Philipp Walther, Jannis Struck (90+8. Savas Ekinci) - Trainer: Sebastian Zabinski
TSV Germania Lamme II: Tom Gestwa (90+4. Niklas Kiel), Tom Knak, Erik Pöhlsen, Torben Steinicke (87. Leon-Ronald Weiß), Kevin-David Holland (80. Endrik Schletze), Daniel Machus, Mehmet Icacan (90+14. Laurenz Baron), Simon Kodoll, Maximilian Czapla, Nick Stenzel, Erwin-Michael Dreschler - Trainer: Pascal Herr
Schiedsrichter: Bastain Swalve
Tore: 1:0 Jannis Struck (17.), 1:1 Mehmet Icacan (53.), 2:1 Jannis Struck (82.), 2:2 Laurenz Baron (90.+14), 3:2 Victor Maier (121. i.E.), 4:2 Nicklas Schalow (121. i.E.), 5:2 Marcel Liehmann (121. i.E.), 6:4 Jan-Philipp Walther (121. i.E.), 5:3 Daniel Machus (121. i.E.), 5:4 Tom Knak (121. i.E.)
Gelb-Rot: Nick Stenzel (46./TSV Germania Lamme II/)
Rot: Lukas Hasselberg (73./SV Melverode-Heidberg 1933/Tätlichkeit)

Aufrufe: 010.5.2024, 16:00 Uhr
JHAutor