2024-06-14T14:12:32.331Z

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Jannik Golle (am Ball) trifft für Bleidenstadt zum 1:0. Der Walsdorfer Mario de Oliveira Neto vergibt vom Elfmeterpunkt die Chance zur eigenen 2:1-Führung.	Foto: René Vigneron
Jannik Golle (am Ball) trifft für Bleidenstadt zum 1:0. Der Walsdorfer Mario de Oliveira Neto vergibt vom Elfmeterpunkt die Chance zur eigenen 2:1-Führung. Foto: René Vigneron

Pokalfinale-RTK: Gefoulter verschießt, Foulender trifft

Die entscheidenden Momente beim 2:1-Pokalsieg des TSV Bleidenstadt gegen den SV Walsdorf

Taunusstein. Dass der Gefoulte besser nicht den Elfmeter schießen sollte, ist ein altes Gesetz im Fußball. Dass der Foulende dann aber nur eine Aktion später das entscheidende Tor schießt, ist mal was Neues. Geschehen beim 2:1-Kreispokalsieg des TSV Bleidenstadt gegen den SV Walsdorf. Im Duell der beiden Kreisoberligisten, die sich in- und auswendig kennen, waren eben die Momente zwischen der 83. und 85. Minute maßgeblich. Erst holte Antonius Giess den Walsdorfer Mario de Oliveira Neito im Strafraum von den Beinen. Dieser schnappte sich selbstbewusst den Ball, obwohl sein Mitspieler Niklas Ernstberger in der ersten Halbzeit mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter die erste Bleidenstadter Führung durch Jannik Golle ausgeglichen hatte.

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Über 500 zahlende Zuschauer am Zugmantel

„Er ist normalerweise auch ein sicherer Schütze“, hatte Walsdorfs Spielertrainer Sven Ott damit kein Problem. Aber der Schuss geriet zu schwach, sodass ihn Bleidenstadts Keeper Benjamin Rick problemlos festhalten konnte. „Ich war ein halbes Jahr verletzt und mein Start war nicht so gut, doch ich wollte der Mannschaft etwas zurückgeben“, strahlte der Elfmeterkiller hernach und zeigte auf die Bleidenstadter Fankolonie, die den Orlener Zugmantel bei über 500 zahlenden Zuschauern zahlenmäßig und stimmlich deutlich dominierte: „Mega-Fans. Für die haben wir auch den Pott geholt.“ Rund 30 der „Bleischter“, angeführt vom TSV-Vorsitzenden Markus Jestaedt, wanderten dabei am Vatertag rund 15 Kilometer über Wehen und Neuhof zum Zugmantel.

Jener Antonius Giess, der Foulende, hatte es nicht so weit. Er tauchte wenig später nach dem verschossenen Elfmeter rund 80 Meter weiter am anderen Strafraum auf und versenkte den Ball von der Strafraumkante unhaltbar ins Eck. „Das ist Karma“, lächelte sein Trainer Mario Nogly, gerade der obligatorischen Siegertraube entkommen. Denn dieses Tor sollte in einem chancenarmen und spielerisch überschaubaren Endspiel reichen. In der Beurteilung des Spiels, das der Bleidenstadter Keeper „als sehr unruhig“ bezeichnete, waren sich beide Trainer nicht ganz einig. „Wir haben viel mehr in das Spiel investiert, Bleidenstadt hat in der zweiten Halbzeit nicht mehr mitgespielt. So ist es unverdient. Ich gratuliere aber natürlich Bleidenstadt“, sagte ein enttäuschter Ott. Während Nogly einen verdienten Sieg sah: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, wobei wir in der ersten Halbzeit klar besser waren. Walsdorf hat dann den Druck erhöht, aber wir standgehalten. Wir haben das Herz auf dem Platz gelassen.“

Eltviller Alten Herren holten sich dritten Titel in Folge

Druck gab es auch beim vorher ausgespielten Finale der Alten Herren. Denn dort sollten auch die Schüsse vom Punkt entscheiden. Nämlich jene im Elfmeterschießen. Zwei Johannisberger schossen übers Tor, nur ein Eltviller vergab, sodass die Spggg. mit 7:6 den dritten Titel in Folge holte. In der regulären Spielzeit flog schon in der ersten Halbzeit der Eltviller Keeper David Jung nach einer Notbremse vom Platz. „Völlig zurecht“, musste der Torwart dann von außen mitansehen, wie seine dezimierte Truppe erst durch einen Elfmeter von Christopher Bingel in Führung ging. In der sechsten Minute der Nachspielzeit glich dann der Johannisberger Markus Kurtz aus. Bis eben das Nervenspiel vom Punkt an diesem Tag begann...



Aufrufe: 010.5.2024, 05:00 Uhr
Torsten MudersAutor