2024-05-17T14:19:24.476Z

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Schwer zu bremsen: Wormatia-Torschütze Jan Dahlke (rot) bekommt es in dieser Szene mit den Pirmasensern Lirim Mustafa (rechts) und Luca Teutsch zu tun. 	Foto: Christine Dirigo/ pakalski-press
Schwer zu bremsen: Wormatia-Torschütze Jan Dahlke (rot) bekommt es in dieser Szene mit den Pirmasensern Lirim Mustafa (rechts) und Luca Teutsch zu tun. Foto: Christine Dirigo/ pakalski-press

Oberliga: Wormatia Worms spielt und siegt für Coach Tretter

4:1-Erfolg beim FK Pirmasens steht komplett unter dem Eindruck der „längerfristigen Erkrankung“ des Trainers

Pirmasens. Die Fans stimmen „Peter Tretter“-Sprechchöre an. Die Mannschaft widmet den Sieg ihrem Trainer. Das 4:1 (3:0) des VfR Wormatia Worms beim FK Pirmasens war in mehrerer Hinsicht ein ganz besonderer Sieg. Es ist der höchste Erfolg der Clubgeschichte auf der Husterhöhe. Es ist höchstwahrscheinlich das Aus des FKP im Rennen um Oberliga-Rang zwei mit Gonsenheim. Es ist der eindrucksvolle Beleg, dass die Mannschaft sich nach ihrer Schwächephase versöhnlich aus der Saison verabschieden will. Und es ist, wichtiger als all dies, ein Spiel unter dem Eindruck von Tretters gesundheitlicher Situation.

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"Wollten für Peter spielen"

Am Freitag im Rahmen des Abschlusstrainings erfuhr die Mannschaft, dass bei ihrem Chefcoach eine, so die offizielle Formulierung, längerfristige Erkrankung festgestellt wurde. "Seine Ärzte sind allerdings zuversichtlich, dass er wieder vollständig gesund wird", teilt der Verein mit. "Der Schock war bei den Spielern größer als der Wille zu trainieren", berichtet Cotrainer Benny Früh, der mit Tretter eng vertraut ist. "Aber wir verspüren eine Verpflichtung, unsere Leistung zu bringen, und wollten für Peter spielen." Erst recht in dieser besonderen Partie beim FKP, dem Ex-Club nahe seiner Heimat, zu dem der 57-Jährige noch immer eine besondere Verbundenheit verspürt.

Wormatia führt zur Halbzeit schon 3:0

Dass der FKP im Rennen um die Teilnahme an den Aufstiegsspielen unbedingt gewinnen musste, merkte man früh. Bei zwei Kopfbällen an Latte und Pfosten hatten die Wormser Glück, ehe sie mit dem 1:0 für Pirmasenser Verunsicherung sorgten. Luca Jensen traf nach einer Ecke per Kopf (11.). Gefährlich war der FKP vorrangig nach Standards, doch eine Ecke flog den Platzherren um die Ohren. Im direkten Gegenzug spielte Younes Azahaf quer, Umut Sentürk ließ den Ball durch, Julian Marquardt vollstreckte (20.). Sogar die 3:0-Pausenführung fand Benny Früh letztlich verdient. Jan Dahlke hatte sich weit vorne den Ball geklaut und selbst verwertet (44.).

Rückkehrer entscheidet das Spiel

"Wir wussten, dass Pirmasens alles oder nichts spielen wird", blickt Früh auf den Seitenwechsel. Allein, der große Druck, die Vielzahl gefährlicher Szenen blieb aus. Bis David Becker, na klar, nach einem Standard den Anschluss herstellte (75.). "Mehrmals haben wir Schüsse überragend geblockt", lobt der Wormser Co-Trainer seine umsichtige, emsige Defensive, die trotz 80 Minuten Unterzahl am Mittwoch gegen Dudenhofen (2:1) in unveränderter Anordnung keine Ermüdungserscheinungen zeigte. Ein Rückkehrer besorgte die endgültige Entscheidung. Konterangriff, der im sieglosen April schmerzlich vermisste Maximilian Fesser geht durch und sucht in der Mitte Alexander Shehada. Der Unparteiische notiert ein Eigentor (Luca Eichhorn/90.+1).

Youngsters Überzeugen

Die Wormser Formkurve zeigt deutlich nach oben seit dem Spiel gegen Meister Trier (1:3). Der anschließende Schwur, die Saison ohne weitere Niederlage zu Ende zu bringen, hat Bestand, die Leistungen gegen Karbach (1:1), Dudenhofen und nun werden immer besser. Auch ohne das Leistungsträger-Trio Jannik Marx, Sandro Loechelt und Daniel Kasper. Die beiden 19-Jährigen Younes Azahaf und Luca Manganiello, die gegen den FVD den Siegtreffer herausspielten, rotierten in die Startelf. Azahaf leitete das 2:0 ein, Manganiello hatte einen Hundertprozenter auf dem Fuß für eine Wormser Elf, in denen Ü23-Spieler rar gesät waren. "Es gibt deutlich bessere Vorzeichen, bei einer sehr guten Mannschaft ein Spiel zu gewinnen", sagt Früh – und freut sich über die vielen jungen Spieler, die nachrücken und "echt gute Leistungen gezeigt haben".

Co-Trainer Früh auch in der kommenden Saison an Bord

Benny Früh wird auch in den verbleibenden Spielen dieser Saison in der Verantwortung stehen, bleibt aber der eigentliche Co-Trainer. Tretter wird, je nach gesundheitlicher Lage, im Training und auch bei den Spielen zugegen sein und seinen Posten behalten. "Wir wissen, dass Peter zurückkommt", betont Früh, "ich will meinen Cheftrainer zurück haben." Das Spiel beim FKP verfolgte der Sympathieträger von zu Hause aus, sicher auch um den vielen gut gemeinten Nachfragen zu entgehen. "Peter Tretter und der VfR Wormatia bitten Fans und Medien um Verständnis, dass zum jetzigen Zeitpunkt über die heutige Information hinaus keine medizinischen Details veröffentlicht werden", teilt der Verein mit.

Wormatia Worms: Pedretti – Nicklis (87. Gotthardt), Ludwig (87. Maurer), Smiljanic, Sonn – Jensen – Manganiello (67. Haber), Sentürk – Marquardt (67. Fesser), Dahlke, Azahaf (87. Shehada).



Aufrufe: 05.5.2024, 08:00 Uhr
Torben SchröderAutor