2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Mit zwei parierten Elfmetern - hier der erste gegen Sacras - wurde Eldin Latik zum Held des Abends
Mit zwei parierten Elfmetern - hier der erste gegen Sacras - wurde Eldin Latik zum Held des Abends – Foto: paul@lsn.sarl

Niederkorn holt den Pokal erstmals seit 1978!

Mäßige Partie findet am Ende einen nicht unverdienten Sieger

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Eigentlich begann das Endspiel vielversprechend, als Couturier in die Mitte auf Holzhauser steckte und dieser aus kurzer Distanz zum frühen 1:0 für den FC Swift traf (4.‘). Ist ein Tor oft ein „Dosenöffner“ in engen Spielen, so konnte man dies am Donnerstag keineswegs behaupten. Die Anfangsphase gehörte eindeutig Hesperingen, nach einer Viertelstunde wurde ein Schuss des bis dahin einzigen Torschützen zu einem Eckball abgefälscht. Es sah aus, als ob der noch amtierende Meister die Partie nach Belieben kontrollieren könnte.

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Nach 25 Minuten musste man sich aber erstmals richtig schütteln: eine dreifache Torchance von Niederkorn fand den Weg nicht ins Netz, mehrmals reagierte Dupire sehr stark. Der FC Progrès hatte Blut geleckt und Jarmouni konnte im Anschluss an eine Ecke aus nächster Nähe das 1:1 erzielen (36.‘). Erst kurz vor der Pause zeigte sich auch Hesperingen wieder in der Offensive in einem nun offenen Spiel. Verpasste Karayer mit einer Bogenlampe die Progrès-Führung nur knapp, war es im Gegenzug ein Kopfball von Holzhauser, der nur Zentimeter am linken Torpfosten vorbeiflog.

Die sehr taktische geprägte Partie wurde nach der Pause schlicht über weite Phasen langweilig. Einem Abseitstor und einem Kopfball ins Außennetz der Hesperinger folgte ein Pfostentreffer von Niederkorns Natami (75.‘). Dies war für den FC Progrès eine Art Weckruf, Mazure scheiterte in der Schlussviertelstunde zweimal an Dupire und auch gegen einen Schuss aus 20 Metern von Natami behielt der Swift-Keeper in der Nachspielzeit die Überhand. Ein Kopfball von Belameiri und ein Drehschuss von Lasme waren die einzigen Swift-Chancen in der Verlängerung, an deren Ende der eingewechselte Bastos für Leben in der Niederkorner Offensive sorgte.

Aber auch ihm gelang es nicht, für eine Entscheidung zu sorgen. Am Ende siegte der FC Progrès Niedekorn nach Elfmeterschießen nicht einmal unverdient, betrachtet man die Bilanz der insgesamt herausgespielten klaren Torchancen. Und wer Elfmeter kläglich wie Hesperingen vergibt, hat eigentlich auch nicht verdient, zu gewinnen.

Nach 46 Jahren konnte der FC Progrès wieder einen Titel holen
Nach 46 Jahren konnte der FC Progrès wieder einen Titel holen – Foto: paul@lsn.sarl

Gilgemann: „Die Ernte von zehn Jahren Arbeit“

Für Niederkorn war es nach jahrelanger kontinuierlicher und guter Arbeit der erste Titel. Vereinspräsident Thomas Gilgemann meinte dazu Folgendes unmittelbar nach dem Finale: „Ein ganzer Verein wurde mit diesem Titel belohnt. Es gab schon kleinere solcher Belohnungen mit tollen internationalen Kampagnen, doch ich sagte vor der Partie zu den Spielern, dass man einen Titel für die Ewigkeit holt und ein solcher noch da sein wird, wenn wir es nicht mehr sind. Das unterstreicht die Wichtigkeit. Der Pokalsieg ist von unschätzbarem Wert und die Ernte von zehn Jahren Arbeit. Seit 46 Jahren haben wir den Pokal nicht mehr gewonnen, seit 44 Jahren standen wir in keinem Endspiel mehr.

Wir haben uns in der Geschichte verewigt. Wir holen einen ersten Titel nach Niederkorn nach zwei Planphasen von fünf Jahren, seit denen wir den Verein leiten. Ich denke, es wird eine dritte Phase folgen, da ich noch relativ jung bin und noch über etwas Energie verfüge. Ich hoffe, dass solche Titel sich beim Progrès zu einer gewissen Normalität entwickeln, mit allen Schwierigkeiten, die das mit sich bringt. Es gibt genügend Gegner mit einer hohen Qualität, wie man auch heute Abend gesehen hat. Ich denke, dies muss der Anfang einer Ära sein, in denen der Progrès öfters Titel gewinnt.“

Delgado: „Nicht sicher, ob es immer gut ist, wenn man früh mit 1:0 führt“

Swift-Akteur und Ex-Nationalspieler Ricky Delgado hatte nach der bitteren Niederlage ebenfalls kurz Zeit und analysierte das Finale wie folgt: „Wir haben sehr gut begonnen, aber wussten auch, dass Niederkorn über eine sehr starke Mannschaft verfügt und dass sie von einem Moment auf den anderen zu Torchancen kommen können. Und so kam es auch. Wir kassieren ein Tor im Anschluss an eine Ecke, danach wurde es ein langes Spiel. In den 120 Minuten wurden die Beine schwer. (…) Ich denke, wir haben nicht viel mehr gedrückt nach dem 1:0. Wenn Niederkorn den Ball hatte, standen wir zu tief. Ich bin mir nicht sicher, ob es immer gut ist, wenn man früh mit 1:0 führt. Es ist schade!“

Aufrufe: 010.5.2024, 10:22 Uhr
Paul KrierAutor