2024-05-31T10:52:53.652Z

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Wenn es nach Bayern-Scout Jan Pienta geht, hätten Lars und Sven Bender zum FC Bayern wechseln sollen. Doch ihre Eltern waren offenbar mit dem „1860-Virus“ infiziert.
Wenn es nach Bayern-Scout Jan Pienta geht, hätten Lars und Sven Bender zum FC Bayern wechseln sollen. Doch ihre Eltern waren offenbar mit dem „1860-Virus“ infiziert. – Foto: IMAGO / MIS

„Mit 1860 infiziert“: Bayern-Scout wollte die Benders, Steinhart und Lauth – und wurde angepöbelt

Vergeblicher Kampf gegen das „1860-Virus“

FC-Bayern-Scout Jan Pienta hat schon das ein oder andere Juwel entdeckt. Mit dem Stadtrivalen TSV 1860 München hat er sich jedoch meistens schwergetan.

München – Seit Jahrzehnten ist Jan Pienta (78) als Scout beim FC Bayern tätig und hat sich dabei einen Ruf als Adlerauge erarbeitet. Philipp Lahm (39), Bastian Schweinsteiger (38) und Thomas Müller (33) sind wohl seine größten Entdeckungen. Eine echte Erfolgsstory also, die allerdings nicht ohne Reibereien verlief.

FC Bayern: Scouting-Legende Jan Pienta kämpft gegen den „1860-Virus“

Denn die Rivalität zwischen dem FC Bayern und dem TSV 1860 verhinderte den einen oder anderen Coup von Jan Pienta. „Bei vielen Talenten gab es das Problem, dass die Eltern mit Sechzig infiziert waren. Bei denen habe ich mir die Zähne ausgebissen. Philipp Steinhart, die Bender-Zwillinge und Benny Lauth wollte ich unbedingt holen. Aber ich habe ihre Mütter nicht herumgekriegt“, sagt Pienta in einem Interview mit Spox.

„Irgendwann fingen Eltern an, mich anzupöbeln. ‚Rote Sau‘ haben sie gerufen oder mir vorgehalten, dass ich bei Bayern angeblich so viel verdienen würde“, schildert der 78-Jährige. Es kam sogar zu einem Platzverbot bei 1860.

Scouting-Legende Jan Pienta entdeckte beim FC Bayern einige Weltklasse-Spieler.
Scouting-Legende Jan Pienta entdeckte beim FC Bayern einige Weltklasse-Spieler. – Foto: IMAGO / VISTAPRESS

Vor knapp fünf Jahren hat der Rekordmeister mächtig investiert und seinen neuen FC-Bayern-Campus eröffnet. Ein Vorzeige-Nachwuchsleistungszentrum, in dem die besten der besten Jugendspieler gefördert und zu den nächsten Weltstars heranreifen sollen – bislang allerdings mit mäßigem Erfolg. Für diese Entwicklung hat Jan Pienta auch kritische Worte übrig.

Jan Pienta kritisiert FCB-Campus: „Ich überblicke das alles nicht mehr“

„Ich überblicke das alles gar nicht mehr. Manche Kollegen haben keine Ahnung, wer ich bin.“ In dem riesigen NLZ-Komplex fühlt sich Pienta nicht immer ausreichend wertgeschätzt: „37 Jahre lang hat mir der Verein immer eine Dauerkarte gestellt. Seit diesem Jahr gibt es das nicht mehr. Jan-Christian Dreesen (Finanz-Vorstand, Anm. d. Red.) hat veranlasst, dass nebenberuflich tätige Mitarbeiter keine Tickets mehr bekommen. Das ist schade.“

Trotzdem macht Jan Pienta weiter - auch in seinem hohen Alter. Seit 2009 ist er in seinem Hauptberuf bereits pensioniert, inzwischen scoutet er für die U15 des FCB. „Ohne Fußball geht es nicht“, lautet seine einfache Begründung dafür. „Zum Glück habe ich eine Frau, die das toleriert.“ (vfi)

Aufrufe: 019.1.2023, 13:36 Uhr
Vinzent FischerAutor