2025-05-27T08:30:34.727Z

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In einem Statement rechnen die Verantwortlichen von Türkgücü München mit dem Bayerischen Fußball-Verband und der Stadt München ab.
In einem Statement rechnen die Verantwortlichen von Türkgücü München mit dem Bayerischen Fußball-Verband und der Stadt München ab. – Foto: Mladen Lackovic/Imago

„Herumgeschoben, abgewertet, ignoriert“ – Türkgücü München reagiert trotzig nach Spielabsage

„Ehrlicher Neustart“ in der Bayernliga

Türkgücü München hat sich in einer Stellungnahme zum Nichtantritt gegen Viktoria Aschaffenburg geäußert. Es ist eine Generalabrechnung.

München – Das letzte Ausrufezeichen in der Regionalliga Bayern setzt Türkgücü München nicht auf dem Platz, sondern bei Instagram. Der Verein verabschiedet sich mit einer Generalabrechnung aus der vierthöchsten Liga. Es ist ein Angriff gegen die Stadt München und den Bayerischen Fußball-Verband (BFV). Der Tenor: Alle anderen sind schuld, nur Türkgücü nicht.

Alternative in Pipinsried? Türkgücü München äußert sich zur Spielabsage gegen Aschaffenburg

Der Verein sei „medial an den Pranger gestellt“ worden, „hart, unsachlich und ohne Blick auf die Wahrheit“, heißt es in dem Statement. Türkgücü sei „öffentlich der Respekt entzogen“ worden. „Und das, obwohl wir bis zur letzten Minute alles dafür getan haben, diese Saison sportlich zu Ende zu bringen.“

Türkgücü kommt in seiner Stellungnahme erneut auf das Problem der fehlenden Spielstätte zu sprechen. Das letzte Spiel der Saison habe man nicht aus Stolz oder Trotz abgesagt, „sondern, weil wir schlicht kein Stadion mehr hatten, das für die Regionalliga zugelassen und für uns finanzierbar war.“ Die Stadt München habe dem Absteiger das Dantestadion „verweigert“. Dabei bringen die Türkgücü-Verantwortlichen das Stadion in Pipinsried als Alternative ins Spiel. Stattdessen sei dem Club Heimstetten „aufgezwungen“ worden. Der dortige Sportpark sei aber „wirtschaftlich nicht tragbar“ gewesen.

„Wir wurden abgewertet“: Türkgücü-Verantwortliche kritisieren mangelnde Unterstützung

Die Verantwortlichen von Türkgücü München vermissen Rückendeckung und Planbarkeit. In drei Jahren Regionalliga „hat uns keine Seite nachhaltig unterstützt – weder die Stadt noch der Verband“, heißt es in der Stellungnahme weiter. „Stattdessen wurden wir herumgeschoben, abgewertet, ignoriert.“

Anlass des Statements ist die aktuelle Berichterstattung über den Club. Vereinsverantwortlicher Uli Bergmann hatte am Mittwoch erklärt, dass Türkgücü nicht zum vorerst letzten Regionalliga-Heimspiel am Samstag gegen Viktoria Aschaffenburg antritt. Der Grund sei demnach gewesen, dass der Verein für die Partie keine geeignete Spielstätte melden konnte. Zudem könne sich Türkgücü die Miete für das Ausweichstadion in Heimstetten nicht leisten.

Türkgücü München will in Kürze neuen Trainer und Kader vorstellen

Die Meldung hatte bei der Regionalliga-Konkurrenz für großen Ärger gesorgt. Der Nichtantritt hat auf den Abstiegskampf Auswirkungen: Aschaffenburg bekommt aller Voraussicht nach drei Punkte am grünen Tisch zugeschrieben. Der SVA verlässt mit nun 40 Punkten die Relegationsplätze. Die großen Leidtragenden sind der TSV Aubstadt und der TSV Schwaben Augsburg. Türkgücü München wird daher Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen.

Die Kritik habe die Vereinsverantwortlichen tief getroffen. Jetzt will Türkgücü in der Bayernliga einen „ehrlichen Neustart“ wagen. In Kürze werde man einen neuen Trainer vorstellen und den Kader bekanntgeben. „Wir verabschieden uns mit Würde aus der Regionalliga“, erklärt der Absteiger trotzig. „Nicht, weil wir gescheitert sind – sondern weil man uns den Weg systematisch versperrt hat.“ (vfi)

Aufrufe: 016.5.2025, 12:02 Uhr
Vinzent FischerAutor