Landesliga I Kompakt - Am Ende reicht es nicht: FSV Seelbach steigt ab

FSV Seelbach - 1. SV Mörsch 1:5 (1:1). "Schiri, bitte aufpassen", schallte es in der 83. Minute warnend durch die Lautsprecher über den Seelbacher Sportplatz. Eben hatte der Unparteiische Samuel Kalmbach einmal mehr einen Seelbacher Angriff wegen Abseits zurückgepfiffen, als der beinahe bedrohlich anmutende Ausspruch des Stadionsprechers das kühle Bier auch einiger Seelbach-Anhänger in der Sommerhitze vor Schreck im Halse stecken ließ und ein klärendes Gespräch zwischen dem Unparteiischen und FSV-Trainer Oliver Dewes nach sich zog. Immerhin folgte die Entschuldigung nach Schlusspfiff auf gleichem Weg, auch wenn Begründung mit Emotionen, die zum Sport gehörten, den Unparteiischen nicht gänzlich zu überzeugen schienen. Den Schiedsrichter traf zweifellos die geringste Schuld an der deutlichen Niederlage des FSV Seelbach, die den Abstieg bedeutete – viel mehr hatten die Mittelbadener der Dewes-Elf klar die Grenzen aufgezeigt. "Manche Dinge können wir nicht so gut, dass wir in der Liga bleiben können", fasste Dewes nach Schlusspfiff tief enttäuscht, aber ausgesprochen sachlich und objektiv zusammen. "Wir haben in den letzten beiden Spielen sechs Kopfballtore bekommen und heute nach dem 1:3 noch vier hochkarätige Chancen gehabt, die wir nicht genutzt haben. Selbst da war also noch alles möglich." Mehr bei BZ-Plus.

Tore: 1:0 Kloos (10.), 1:1 J. Walter (30.), 1:2 Würz (58.), 1:3 J. Walter (62.), 1:4 E. Walter (86.), 1:5 Franjic (90.+1). Schiedsrichter: Kalmbach (Villingen). Zuschauer: 400.


SV Niederschopfheim – SC Durbachtal 4:2 (1:0). In einem spannenden Spiel sicherte sich der SVN eine weitere Saison in der Landesliga. Bereits in der vierten Minute fiel die Führung für den SVN, als Marvin Schillinger einen schönen Pass von Ralf Remmel aus zentraler Position verwertete. Zwei weitere Chancen von Omar Daffeh hätten schnell eine beruhigende Führung bringen können. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte gelang Durbachtal durch den frisch eingewechselten Louis Bohnert der Ausgleich. Mit der Einwechslung von Hannes Bayer und Noah Schaub nach einer Stunde brachte SVN-Trainer Jan Herdrich frischen Schwung in die Partie. Bayer brachte die Gäste auf der linken Außenseite immer wieder mit Tempovorstößen in Verlegenheit und in der 70. Minute verwandelte Omar Daffeh einen schönen Pass von Bayer zum 2:1. Dann verlief die Schlussphase turbulent. In der 88. Minute erzielte Bayer das 3:1, doch im Gegenzug wurde eine Ecke von Lukas Raabe unglücklich von Benedikt Oschwald ins eigene Tor abgelenkt und der SVN-Anhang musste noch einmal zittern. In der Nachspielzeit verwertete Felix Weingart dann einen langen Abschlag von SVN-Keeper Hannes Ehrhardt zum 4:2.

Tore: 1:0 Schillinger (4.), 1:1 Bohnert (54.), 2:1 Daffeh (70.), 3:1 Bayer (88.), 3:2 Oschwald (89./ET), 4:2 Weingart (90.+2). Schiedsrichter: Mourad (Freiburg). Zuschauer: 274.


FV Langenwinkel – SV Ulm 4:0 (2:0). Erleichterung und Freude herrschten bei den Langenwinkelern nach dem aus eigener Kraft gesicherten Klassenerhalt. "Ich will so eine (Rück-)Runde nach Möglichkeit nie wieder in dieser Form erleben. Das war brutal", sagte Trainer Klaus Stefan. Zu viel lief bei den Lahrern in den vergangenen Wochen und Monaten schief. Doch im Gegensatz zu Konkurrenten, die vor zwei, drei Wochen ihre Mannschaften auch öffentlich bereits gerettet wähnten, bekam der FVL gerade noch die Kurve. Die Mitspieler ließen nach dem Spiel fast symbolisch Eugen Sokolov hochleben. Der eigentliche Torhüter, in der kommenden Saison beim SC Lahr aktiv, war vergangene Woche beim 2:2 in Offenburg in den Schlussminuten als Sturmspitze eingewechselt worden. Mit zwei Vorlagen hatte Sokolov entscheidenden Anteil daran, dass Langenwinkel den vielleicht wichtigsten Punkt im Laufe der Rückrunde einsammeln konnte. "In jener Situation hatten wir das Glück, das uns bei so vielen anderen Gelegenheiten während der Runde fehlte", so Stefan. Gegen Ulm entwickelte sich eine einseitige Begegnung, in der die Langenwinkeler aus 13 klaren Möglichkeiten vier Treffer erzielten. "Es hätten deutlich mehr sein müssen", sagte Stefan. Mit Blick auf 2023/2024 laufen die Planungen auf Hochtouren. Youssef Farres gab der Verein als fünften Neuzugang bekannt, der 30-jährige Rechtsverteidiger kommt vom FC Olympique Straßburg. Linksverteidiger Melvyn Aby (Ziel unbekannt) ist der fünfte Abgang, weitere Zu- als auch Abgänge stehen vor der Vollendung, "wir arbeiten auf eine größere, stabile Kaderbreite hin", sagte Stefan.

Tore: 1:0 Makaya (5.), 2:0 El Manssouri (12.), 3:0 Stefan (49.), 4:0 Stefan (51.). Schiedsrichter: Schoester (Schliengen). Zuschauer: 150.


TuS Oppenau – FV Schutterwald 0:0. Mit einem Sieg wollte sich der FV Schutterwald, am Ende Tabellenachter in der Fußball-Landesliga aus der Saison verabschieden. Daraus wurde allerdings nichts. Konkurrent TuS Oppenau wusste durch ein starkes Defensivspiel zu überzeugen und den Schutterwäldern fehlten die Ideen in der Offensive oder nötige Präzision. So blieb es am Ende torlos.

Schiedsrichter: Stockmar (Freiburg). Zuschauer: 120.


SV Rust – SV Stadelhofen 0:7 (0:1). Der SV Rust verabschiedete sich mit einer heftigen Niederlage gegen den Meister aus der Landesliga. Das Strickmuster der Begegnung glich so vielen im Verlauf der Rückrunde. Die Ruster begannen mindestens gleichwertig, versäumten jedoch – trotz bester Chancen – in Führung zu gehen. Stattdessen traf der Gast vor und nach der Pause, wobei sich Rust bis zur 60. Minute gleichwertig zeigte. Als dann aber Adem Özkan in seinem letzten SVR-Spiel als Abwehrchef eingewechselt wurde, verlor die Defensive jegliche Struktur. Leichte Fehler begünstigten fünf Gegentreffer binnen zehn Minuten. SVR-Trainer Christian Saban hakte die Klatsche hinterher recht zeitnah ab: "Uns haben vier, fünf Spieler gefehlt. Die Leistung hat eine Stunde lang gestimmt, die Schlussviertelstunde war den Wechseln und individuellen Fehlern geschuldet." Unterdessen wird weiterhin am Kader für die Bezirksliga-Saison 2023/2024 gefeilt.

Tore: 0:1 Zimmerer (27.), 0:2 Lamm (47.), 0:3 Vollmer (76.), 0:4 Vollmer (78.), 0:5 Distelzweig (81./FE), 0:6 Vollmer (83.), 0:7 Abdalla (86.). Schiedsrichter: Torn (Bötzingen). Zuschauer: 120.


SpVgg Ottenau – SC Offenburg 1:3 (1:1). Am Ende hat es doch noch gereicht: Erschöpft, aber überglücklich sanken die Fußballer des SC Offenburg nach Schlusspfiff auf den Rasen in Ottenau. Die eigene Aufgabe erfüllten sie durch ihren 3:1-Auswärtserfolg, da auch die Ergebnisse der Konkurrenz mitspielten, war der Klassenerhalt in der Landesliga in trockenen Tüchern. "Wir haben den Glauben an uns nicht verloren", sagte Co-Trainer Yannic Männle nach der Partie. Dabei erwischten die Offenburger einen schlechten Start: Eine halbe Stunde war im Murgstadion absolviert, da gelang der SpVgg durch Tobias Skubatz die Führung. Aufgeben war aber nicht Sache der Offenburger, viel hatten sie sich vorgenommen. Yll Ibishi glich nur zwei Minuten später aus. Ibishi war es auch, der die Offenburger nach dem Seitenwechsel in Führung brachte (56.). Für den Schlusspunkt sorgte der Offenburger Torjäger Aliu Cisse mit einem verwandelten Foulelfmeter zum 3:1 (79.).

Tore: 1:0 Skubatz (30.), 1:1, 1:2 Ibishi (32., 56.), 1:3 Cisse (79.). Schiedsrichter: Mattern (Hohenwettersbach). Zuschauer: 150.