2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
– Foto: FuPa Stuttgart

FuPa-Medizincheck: Der Innenbandriss am Knie

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck berichtet Dr. Simeon Geronikolakis über Verletzungen im Sport und wie diese behandelt werden können. In dieser Ausgabe geht es um den Innenbandriss am Knie.

Auf der Innenseite des Kniegelenkes zieht das Innenband vom Ober- zum Unterschenkel und sorgt für die seitliche Stabilisierung des Gelenkes in strecknaher Stellung, während es in Beugung die Außenrotation begrenzt. Es handelt sich um eines der am meisten verletzten Bänder am Knie und da es mit der Gelenkkapsel und dem Innenmeniskus verwachsen ist, kommt es bei einem Innenbandriss häufig zu einer Mitverletzung dieser Strukturen.

Entstehung

Der Unfallmechanismus ist in den meisten Fällen ein Einknicken des Kniegelenkes nach innen (in X-Bein-Stellung), manchmal mit gleichzeitiger Rotation des Unterschenkels, wobei dann die Gefahr von schwerwiegenderen Begleitverletzungen, wie zum Beispiel einer Mitbeteiligung des vorderen Kreuzbandes, höher ist.

Symptome

Schmerzen und manchmal auch eine sicht- und tastbare lokale Weichteilschwellung auf der Innenseite des Kniegelenkes sind die Hauptsymptome bei einem isolierten Innenbandriss. Bei höhergradiger Verletzung kann ebenso eine Instabilität hinzukommen. Diese kann sich subjektiv durch ein Instabilitätsgefühl äußern, objektiv zeigt sich in der körperlichen Untersuchung eine im Seitenvergleich vermehrte Aufklappbarkeit des inneren Gelenkspaltes.

Therapie

Neben den üblichen Sofortmaßnahmen in der Akutversorgung (Pause, Eis, Kompression, Hochlagerung) ist für eine schnelle und mit dem geringsten Risiko einer erneuten Verletzung oder von Restbeschwerden, wie zum Beispiel einer chronischen Instabilität oder persistierenden Schmerzen, komplette Ausheilung des isolierten Innenbandrisses eine gezielte, meistens konservative (also nicht operative) Therapie notwendig. Diese beinhaltet bei höhergradigen Rissen in der ersten Phase die Versorgung mit einer Orthese (Schiene) in einer vorgegebenen Bewegungslimitierung, die in bestimmten Zeiträumen immer weiter freigegeben wird. Begleitend finden physiotherapeutische Maßnahmen statt und ebenfalls kommen Tapes zum Einsatz. Geringgradige Verletzungen des Innenbandes können ansonsten auch ohne Orthese behandelt werden.

Die Therapie richtet sich somit insgesamt immer nach dem Ausprägungsgrad der Verletzung und ist abhängig von verschiedenen individuellen Faktoren, die in der Prognose und dann insbesondere in der weiteren Nachbehandlung und dem Aufbauprogramm, vor allem bei Sportlern, explizit berücksichtigt werden müssen. Darüber hinaus sollte unbedingt auch eine Rezidivprophylaxe stattfinden.

Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in der Privatpraxis Dr. Geronikolakis in Ludwigsburg praktizierende und nicht nur in Fußballerkreisen bekannte Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kümmert sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten und Klassen.

Große Erfahrung und spezielle Kenntnisse beruhen bei Dr. Geronikolakis auch auf seine langjährige und sehr intensive sowie umfangreiche Tätigkeiten im Fußball, zum Beispiel als Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart und Nationalmannschaftsarzt der DFB Junioren (u.a. Team-Arzt der deutschen U15-, U18-, U19- und U20-Nationalmannschaft).

Über Jahre wirkte Dr. Geronikolakis auch als betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Welt- und Europameisterschaften in vielen unterschiedlichen Sportarten) und ist als Universitätsdozent und Referent in der Ausbildung von Sportphysiotherapeuten tätig sowie als ärztlicher Leiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de

Hierüber oder unter mail@dr-geronikolakis.de ist für unsere FuPa-Leser auch eine Terminvereinbarung möglich.

Aufrufe: 026.5.2022, 16:00 Uhr
FuPa / hesAutor