2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligabericht
Der TSV Abtswind leistete eine „einmalige“ Aufholjagd.
Der TSV Abtswind leistete eine „einmalige“ Aufholjagd. – Foto: Hans Will

»Komplettbruch«, »Noch nie erlebt!« Aus 4:0 wird 4:5 in Gebenbach

Bayernliga Nord: Wahnsinns-Aufholjagd des TSV Abtswind +++ Jahn Reserve schenkt dem FC Coburg sechs Mal ein +++ Bayern Hof wird Favoritenrolle im Traditionsduell gegen den Würzburger FV gerecht +++ Ammerthals Last-Minute-Sieg in Überzahl

37. Spieltag in der Bayernliga Nord - und was für einer! Eine einmalige Aufholjagd gelang dem TSV Abtswind auswärts in Gebenbach. Nach einem 0:4-Rückstand (!) aus Sicht der Gäste kämpfte sich der TSV zurück und gewann am Ende noch mit 5:4! Der SSV Jahn Regensburg II hingegen ließ gar nichts zu und fertigte die Gäste aus Coburg mit 6:0 ab. Die SpVgg Bayern Hof wird ihrer Favoritenrolle gerecht und schenkt den Würzburgern im Traditionsduell vier mal ein. Die DJK Ammerthal bestraft den Platzverweis der Erlanger und sichert sich die drei Punkte!

Andreas Eisenmann, Co-Trainer TSV Abtswind: "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, keiner von uns hat so etwas schon mal erlebt. Lange Zeit haben wir heute nicht stattgefunden und kassieren durch unsere individuellen Fehler die Tore. Die Kräfte für den betriebenen Aufwand in den letzten Wochen waren begrenzt - aber dass wir beim Gegner mit dem Anschlusstreffer so einen Komplettbruch auslösen, hätte keiner gedacht. Es fällt mir schwer da irgendeine fußballerische Meinung abzugeben - weil es einfach völlig verrückt war. So etwas habe ich noch nicht erlebt - das ist schon geil heute!"

Kai Hempel, Trainer DJK Gebenbach: "Was soll ich sagen, ich nehme es fast ein bisschen mit Humor, obwohl es brutal weh tut. Das ist ein Spiegelbild der Saison. Wir spielen 60 Minuten richtig richtig gut und verlieren dann total den Faden. In kürzester Zeit kassieren wir vier Gegentore, da haben wir komplett den Spielfluss und das Momentum verloren. Es ist extrem bitter, aber wir werden unsere Schlüsse daraus ziehen. Gott sei Dank ging es um nichts mehr, trotzdem kannst du dich die letzten Minuten so nicht präsentieren - vor allem wenn du 4:0 führst. Jetzt haben wir kommende Woche das letzte Spiel, das bringen wir noch über die Bühne - gehen in die Pause und lernen daraus."



Jörg Markert, sportlicher Leiter ATSV Erlangen: "Dar heute ein etwas wildes Spiel. In der ersten Halbzeit haben wir richtig guten Fußball gespielt und hätten zwei bis drei Tore schießen müssen - haben das aber leider verpasst. Wir kommen dann aus der Kabine und kassieren einen umstrittenen Handelfmeter gegen uns. Kurz darauf dann noch die Ampelkarte. Der Gegner hat's dann auch ganz gut gemacht - körperlich waren wir natürlich aufgrund der Unterzahl platt. Unterm Strich wär ein Unentschieden gerecht gewesen, aber so schauen wir jetzt den drei Punkten hinterher."

Lars Müller, Trainer FC Coburg: "Das Ergebnis sagt heute alles und damit sind wir auch gut bedient. In den Anfangsminuten waren wir relativ gut reingekommen und nach dem ersten Gegentreffer sind wir zerfallen. Wir machen einfach zu viele individuelle Fehler. Nach vorne haben wir zu wenig Zug zum Tor. Dem spielstarken Gegner hatten wir heute nichts entgegenzusetzen. Man muss ganz ehrlich sein, da fehlt uns auch die Qualität für diese Liga, um gegen so einen Gegner bestehen zu können. Gerade auch mit dem heutigen Kader wird es in dieser Liga schon sehr schwer - folgerichtig auch der Endstand heute. Absolut verdienter Sieg für Regensburg."

Philipp Eckart, Trainer Würzburger FV: "War leider eine enttäuschende Leistung heute. Im ersten Spielabschnitt haben wir ganz viele Basics vermissen lassen - keine Kompaktheit und viel zu schläfrig. Viele Situationen haben wir einfach verpasst und mussten immer nur reagieren - das hat mir heute nicht gefallen. Die zweite Halbzeit war besser. In der Phase, wo wir eigentlich gut dran waren, fällt das 0:3 - irgendwie passend für den heutigen Tag. Der letzte Treffer war geschenkt. Überschattet wird das Ganze von der schweren Verletzung unseres Luis Wagner, der nach einer Schulterverletzung bereits auf dem Weg in die Klinik ist. An dieser Stelle möchte ich aber auch noch einmal klar machen, dass neben unserer Leistung heute die Schiedsrichterleistung bodenlos war. Eine glatte 6. In einem Spiel, wo es um nichts geht, wurden Zweikämpfe laufen gelassen - vogelwild - wir sind ja nicht beim Ringen. Irgendwo muss ich da mal die Kirche im Dorf lassen und eine Linie reinbringen. Der Unparteiische hat einfach eine Schärfe ins Spiel gebracht... Es war einfach keine Linie erkennbar, klare Fouls wurden nicht gepfiffen - wirklich ganz ganz kurios!"

Stefan Stadelmann, sportlicher Leiter SpVgg Bayern Hof: "Wir haben heute fußballerisch überzeugt und den Gegner über weite Strecken beherrscht. Lediglich die Chancenverwertung muss bemängelt werden. Aber wir wollen jetzt die 60 Punkte voll machen, um eine tolle Saison zu krönen."

Aufrufe: 011.5.2024, 19:50 Uhr
Armin BraunAutor