Das „Bündnis Zukunft TSV 1860 München“ soll den Verein inhaltlich und strukturell voranbringen. Zweifel weckt der Streit zwischen Vereins- und Investorenseite.
München – Sportlich tritt der TSV 1860 München in der unteren Tabellenhälfte der 3. Liga auf der Stelle. Die Spaltung im Verein beherrscht seit Wochen die mediale Berichterstattung. Nun soll das „Bündnis Zukunft TSV 1860 München“ dem Giesinger Traditionsklub zum Glanz vergangener Tage verhelfen. So zumindest der Wunsch der Initiatoren.
Von mehreren Sponsoren des TSV 1860 ins Leben gerufen, soll sich das kurz „BündnisZukunft1860“ zu einer positiven Kommunikationsplattform entwickeln, die den Verein „inhaltlich und strukturell entscheidend voranbringt“. Vorgestellt wurde es am Dienstagvormittag in einer Medienrunde, unter anderem von Martin Gräfer, Vorstandsmitglied vom Löwen-Hauptsponsor „die Bayrische“. Er beschrieb das Bündnis als „überparteilich, unabhängig und offen für alle“. Keinen Platz werde es dagegen für Politik oder persönliche Interessen geben. Einziges Ziel: Das Wohlergehen des Vereins, genauer gesagt das der Profiabteilung im Herrenbereich.
Gräfer wurde nicht müde zu betonen, dass es sich bei den Startinitiatoren um „treue und langjährige Unterstützer des TSV 1860 München“ handle und nicht um Sponsoren. Er selbst ist Löwenmitglied auf Lebenszeit.
Unabhängig von den Interessen des Vereins, der KGaA und des Investors habe das Bündnis keine Entscheidungskompetenz und könne lediglich Lösungsvorschläge anbieten: „Wunder sind auch von uns nicht zu erwarten.“ Konkret möchte sich das Bündnis den vier folgenden Bereichen widmen:
Großes Augenmerk liege laut Gräfer auf der Nachwuchsarbeit, die einen „fast legendären Ruf“ genieße. In puncto Stadion, dem vielleicht größtem Politikum der letzten Jahre, sollen Lösungsansätze wie beispielsweise das „virtuelle Stadionerlebnis“ diskutiert werden. Die Lage des Grünwalder Stadions im urbanen Raum beschreibt Gräfer als „unglaublich“, es böte aber nicht genügend Plätze, um „wirtschaftlich relevant“ zu sein.
„Es kann nur gemeinsam gehen. Im Streit liegt keine Lösungsalternative, deswegen wollen wir uns im Bündnis auch nicht mit dem Streit beschäftigen“.
Martin Gräfer
Grundlage für die Verwirklichung jeglicher Ziele des Bündnisses ist eine „enge und konstruktive Zusammenarbeit mit dem TSV 1860 München, mit den bestehenden Entscheidungsgremien sowie mit dem Investor“. Dass die Vereins- und die Investorenseite wieder an einem Strang ziehen, dürfte zur herausforderndsten Aufgabe des Bündnisses werden. Darauf angesprochen, sagt Gräfer: „Es kann nur gemeinsam gehen. Im Streit liegt keine Lösungsalternative, deswegen wollen wir uns im Bündnis auch nicht mit dem Streit beschäftigen“.
Als nächste Schritte sollen nun die Beteiligungsmöglichkeiten, vor allem in Richtung weiterer Unterstützer, Mitglieder und Fans geöffnet werden. Die Social-Media-Kanäle sind bereits online, die Homepage soll in wenigen Tagen folgen.