War der Tabellenführer eine Nummer zu groß für Fußball-Mittelrheinligist Germania? Ja, aber auch die Tordifferenz beim 0:4 (0:2) des Aufsteigers im Vergleich zum Spitzenreiter Eintracht Hohkeppel war deutlich zu groß.
Denn diese Partie hätte wesentlich knapper von den Neulingen gestaltet werden können. Bei der zweiten Heimniederlage in Folge verteilte Teveren großzügig Gastgeschenke. Oder wie es Trainer Rob Hutting ausdrückte: „Wir haben heute bei jedem Tor der Eintracht Beistand geleistet.“
Das war schon nach einer guten Viertelstunde vor 150 Zuschauern so. Nach einem Eckball köpfte Enzo Wirtz aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Teverens Abwehr stand bei zu weit vom Torschützen weg. Keeper Aretz versuchte noch zu retten, aber die Gäste drückten das Leder über die Linie. Glück hatten die Hausherren allerdings, dass in dieser Phase nicht das 0:2 folgte. Das verhinderte mehrfach Teverens Bester, Torhüter Niklas Aretz. Er parierte gegen David Bors und entschärfte Chancen von Wirtz und Furat Tokac.
Wiederum nicht im Bilde war Teverens Defensive beim 0:2, das der Kölner Ex-Profi Mike Owusu (41.) erzielte. Dazwischen hatte Germania zwei gute Chancen (30., 38.), ein zwischenzeitlich überraschendes Remis einzufahren. Rudi Kiambeli ließ beide Möglichkeiten verstreichen. „Die hätten wir einfach machen müssen“, ärgerte sich Hutting, nachdem der ehemalige Arnoldsweiler Stürmer nach einer Musterkombination (38.) nur noch hätte einzuschieben müssen.
Anders lief es bei der Hohkeppeler Truppe, die noch vor der Pause das 2:0 draufpackte. Hutting erklärte nach dem Spiel, „Alessio Tafa hätte unsere Chancen verwertet. Da bin ich ziemlich sicher.“ Aber der für vier Spiele gesperrte Neuzugang aus Eilendorf durfte ebenso nicht ran wie Teverens Sechser Nico Czichi (Gelb-Rot-Sperre).
Im zweiten Abschnitt ließen es die Tabellenführer aus Hohkeppel etwas gemächlicher angehen und übten sich häufig in der Rolle des sterbenden Schwans. Das kostete man – obwohl angesichts der individuellen Qualität absolut nicht nötig – mindestens fünfmal aus. Während Teveren nunmehr nur noch zu einer Torgelegenheit kam, machten die Eintrachtler noch zweimal Ernst. Wirtz (77.) legte nach, und Ardit Mimini (80.) vollendete zum 4:0.
„Sicherlich war der Gegner erfolgreicher. Aber das ist schon ärgerlich, wenn wir dazu beitragen, dass Hohkeppel viermal treffen konnte“, sah Rob Hutting bei allen Gästetreffern „eigene Fehler, die wir gemacht haben“. Er störte sich auch daran, „dass wir heute nicht effektiv genug gespielt haben. Gegen andere Gegner hätten wir uns vielleicht mehr Fehler erlauben können. Aber gegen eine derart starke Mannschaft darf man den Ball nicht so oft unnötig verlieren“, ergänzte Hutting.
HohkeppelsCoach Mohamed Temür war mit dem 4:0 nicht zufrieden. Er meinte: „Wenn du 25 Mal aufs Tor schießt, musst du höher als nur 4:0 gewinnen.“
Teveren: Aretz - Roebner, Hetterle, Simon, Franck (46. Baczewski) -– Mingers, Akrivos (83. Perske), Malekzadeh (83. Nießen), Facenna (46. Hommelsheim) - Pacolli, Kimbali (83. Bozkurt)