2024-05-22T11:15:19.621Z

Pokal
– Foto: Tim Schnoor

Harsefeld behält die Nerven

TuS krönt sich nach Elfer-Krimi zum Pokalsieger

"Wieder alles im Griff auf dem sinkenden Schiff", schallt es über die Lüneburger Sülzwiesen. Der TuS Harsefeld hat das Bezirkspokal-Finale beim LSK für sich entschieden und in einem Elfmeter-Krimi die stärkeren Nerven bewiesen.

Der TuS Harsefeld holt sich den Pott. Beim Lüneburger SK setzt sich der Fußball-Landesligist am Mittwochabend mit 4:3 nach Elfmeterschießen durch.

Weil der TuS Harsefeld vor dem Spiel im Stau stand, wurde die Partie eine Viertelstunde später angepfiffen. Eigentlich lag die Favoritenrolle hauchzart bei den Lüneburgern, die im Landesliga-Spielbetrieb drei Plätze vor ihrem Kontrahenten stehen und zudem das Heimrecht zugelost bekamen.

TuS lässt Seele auf dem Platz

Der Start war noch nervös, doch dann fand Harsefeld zu seinem Spiel und ließ den Ball phasenweise ansehnlich laufen. Im ersten Durchgang verhinderte das Lattenkreuz bei einem Abschluss von Dennis Osuch noch die verdiente TuS-Führung (32.). Zu diesem Zeitpunkt erarbeiteten sich die Harsefelder ein Chancenplus, münzten dieses aber zunächst nicht in Zählbares um.

„Die Jungs haben ihre Seele auf dem Platz gelassen“, schwärmt TuS-Coach Julian Geils, der den Verein zum Saisonende verlässt und sich nun mit einem Titel verabschiedet. „Sie haben sich dann für ihren hohen Aufwand belohnt.“

Schawaller und sein Tor des Willens

Nach dem Seitenwechsel gelang es den Gästen, das versäumte Führungstor nachzulegen. Torjäger Pascal Schawaller beförderte den Ball im Nachsetzen über die Linie (64.). „Das ist das, was Schwalli auszeichnet“, sagt Geils. „Das war ein Tor des puren Willens.“

Allerdings gelang es den Lüneburgern, noch vor dem Anbruch der Schlussphase die Antwort zu finden. Mert Akkus, der Schawaller als Top-Torjäger der Landesliga-Saison beerben könnte, bekam bei einer Flanke etwas zu viel Platz zugestanden, sodass der Sieger im Elfmeterschießen ermittelt werden musste (74.).

Beim finalen Showdown erlebten die Duellanten ein Wechselbad der Gefühle, weil auch der TuS zwischenzeitlich ins Hintertreffen geriet. „Ich war hundertprozentig davon überzeugt, dass wir dieses Spiel gewinnen werden", sagt Geils, der seinen Schützlingen den Ruhepuls mit seiner Uhr bewies. „Ich habe den Jungs gesagt, dass ich ganz entspannt bin, weil ich wusste, dass wir uns das verdient haben.“

Torwart Pavlov top vorbereitet

Seine Spieler zahlten dieses Vertrauen zurück, auch weil Torhüter Dushan Pavlov mit mühseliger Arbeit im Vorfeld die Schützen des Gegners über Videos studierte. „Ich muss meinem Torwart ein großes Kompliment machen, der damit heute verdient der Matchwinner ist", sagt Geils. „Hut ab."

Bevor beide Teams ihren letzten Schützen zum Punkt schickten, war der Spielstand noch ausgeglichen. Denn Dennis Osuch traf als erster Schütze den Pfosten, den zweiten Schuss parierte LSK-Torhüter Haris Zlomusica. Genauso verfehlte aufseiten der Gastgeber Marian Kunze das Tor, Pavlov hielt wiederum gegen Tomek Pauer. Sören Meyer, der etatmäßige Schütze der Harsefelder, traf. Anschließend hielt Lüneburgs Bo Weishaupt dem Druck nicht stand und schoss den Ball deutlich über den Querbalken und beim TuS kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

„Die Freude ist groß, dass wir diesen Titel geholt haben", sagt Geils. „Mich freut das vor allem für die Jungs, die mit dem TuS über viele Jahre schon viel durchlitten haben und jetzt etwas in der Hand haben." Ein großer Erfolg, den der TuS sicherlich nicht nur auf der Busfahrt zurück nach Harsefeld ausgelassen feiern wird.
Tore:
0:1 (64.) Schawaller, 1:1 (74.) Akkus, 2:1 (Elfm.) Hübner, 2:2 (Elfm.) Berner, 2:3 (Elfm.) N. Osuch, 3:3 (Elfm.) Meyer, 3:4 (Elfm.) Meyer.

Aufrufe: 09.5.2024, 19:10 Uhr
TageblattAutor