2024-05-23T12:47:39.813Z

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Fehlende Leidenschaft: Der TuS Holzkirchen investierte mehr und hatte daher leichtes Spiel, dem 1. FC um Momo Ndiaye (M.) eines ums andere Mal den Ball abzunehmen.
Fehlende Leidenschaft: Der TuS Holzkirchen investierte mehr und hatte daher leichtes Spiel, dem 1. FC um Momo Ndiaye (M.) eines ums andere Mal den Ball abzunehmen. – Foto: oliver rabuser

Erklärbarer Spannungsabfall: 1. FC kommt beim Abstiegskandidaten nicht auf Betriebstemperatur

1:4-Niederlage in Holzkirchen

Nach sieben Siegen aus den letzten acht Spielen und dem erreichten Klassenerhalt verlor der FC Garmisch-Partenkirchen deutlich beim TuS Holzkirchen.

Das Mienenspiel von Florian Heringer wechselte zwischen peinlich berührt und erklärbarer Nachsicht. Immer hin und her. Das Vorhaben seiner Fußballer, auch nach dem erreichten Klassenerhalt die Erfolgsserie der vergangenen Wochen in der Landesliga fortzuführen, ging gründlich in die Hose. Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen unterlag beim abstiegsbedrohten TuS Holzkirchen 1:4 und lieferte ein Eingeständnis, dass Höchstleistungen nicht ohne Unterlass abgerufen werden können.

Heringer adressierte eine erläuternde Abbitte in Richtung der Holzkirchner Konkurrenten im Tabellenkeller. „Wir haben uns wirklich vorgenommen, eine ordentliche Leistung zu zeigen“, versichert der Coach. Schnell aber wurden erhebliche Einschränkungen offenkundig. Im Aufbau sei das Team grundsätzlich nicht schlecht gewesen. Vielmehr fehlte die Bereitschaft für das Rustikale. „Die Zweikämpfe haben wir nicht mit der Leidenschaft wie Holzkirchen bestritten“, bringt es Heringer auf den Punkt. Obgleich der Coach nur zwei Veränderungen an der Startelf vornahm, merkte man schnell, dass die Luft raus war. „Vorne fehlte die Entschlossenheit, Chancen zu kreieren.“

Garmisch-Partenkirchen beißt sich an Abwehr des TuS die Zähne aus

Gleichwohl räumte der 40-Jährige rückblickend auch einen Fehler in der Herangehensweise ein. „Wir hätten den TuS spielen lassen sollen.“ So aber biss sich der 1. FC immer wieder an der Fünfer-Abwehrkette die ohnehin schon stumpfen Zähne aus. Die vergebliche Suche nach bespielbaren Räumen mündete oftmals in Gegenstößen der Platzherren. So auch bei den beiden Treffern vor der Pause. „Umschaltmomente schlecht verteidigt“, urteilt Heringer. Beim 0:1 reichte ein Doppelpass von Jakob Gerg mit Pirmin Lindner, später dann ein zweifellos geschicktes Zuspiel von Gerg auf Stefan Hofinger, um die Hintermannschaft der Gäste zu düpieren. Damit war die Partie faktisch schon gelaufen. „Es fehlte die psychische Kraft, um dem etwas entgegenzusetzen“, konstatiert Heringer. Bezeichnend für diese These: Der direkte Freistoß von Dino Burkic zum 0:3 – er sauste durch die Abwehrmauer hindurch.

Nicht minder kennzeichnend für den Auftritt der Garmisch-Partenkirchner: Die beiden einzigen Tormöglichkeiten hatte in Florian Langenegger ein Abwehrspieler. Der Kapitän setzte den Ball nach einem Eckstoß per Kopf knapp am TuS-Gehäuse vorbei, später gelang dem 26-Jährigen nach einem Vergehen an Christoph Schmidt der Ehrentreffer per Foulelfmeter.

Heringer resümierte, dass die Leistung „im Großen und Ganzen sehr enttäuschend“ war. Im gleichen Atemzug hielt er aber die schützende Hand über das Team. „Ich mag es der Mannschaft nicht verdenken, nachdem ihr heuer in nahezu jedem Spiel alles abverlangt worden ist.“ Außerdem: Eine Möglichkeit für einen ansprechenden Saisonabschluss bleibt dem 1. FC ja noch. Kommende Woche zuhause gegen den TSV 1860 Rosenheim. (Oliver Rabuser)

Aufrufe: 013.5.2024, 14:35 Uhr
Oliver RabuserAutor