Elferdrama: BC Attaching verliert Toto-Pokal-Finale gegen Träsch und Co.

Ingolstadt/Attaching – Der BC Attaching schnupperte am Titel, für den ganz großen Wurf im Toto-Pokal Donau/Isar hat es aber nicht gereicht. Trotz großer Aufholjagd musste sich der Fußball-Bezirksligist im Finale beim FC Gerolfing mit 6:7 (2:2) nach Elfmeterschießen geschlagen geben.

Die Attachinger waren fest entschlossen. Sie wollten das erste Toto-Pokal-Finale der Vereinsgeschichte unbedingt gewinnen. Für die Fahrt in den Ingolstädter Stadtteil mieteten sie einen Reisebus. Klar, eine Siegesfeier gemeinsam mit den Fans macht mehr Spaß. Doch trotz aller Euphorie waren die BCA-Männer weit davon entfernt, den FC Gerolfing zu unterschätzen – auch, wenn der „nur“ in der Kreisliga spielt. „Sie sind ja Zweiter und steigen vielleicht auf. Sie haben sehr gute Einzelspieler“, warnte Trainer Enes Mehmedovic.

Nach dem Pfostentreffer reißt der Faden

Einer davon ist Christian Träsch. Der langjährige Bundesliga-Profi sowie ehemalige deutsche Nationalspieler ist mittlerweile 36 Jahre alt, aber noch topfit. Und Träsch sollte in diesem Finale einer der Unterschiedsspieler werden.

Die Anfangsphase gehörte allerdings Attaching. Mathias Staudigl traf nach wenigen Minuten den Pfosten. Doch dann riss der Faden. „Wir waren müde, träge und nicht griffig. Gerolfing war besser“, sagte Mehmedovic. Spätestens nach einer Viertelstunde mussten die Attachinger mehr verteidigen, als ihnen lieb war. Bis zur 44. Minute blieb es beim 0:0. Dann schoss Träsch den FC Gerolfing in Führung.

Wer eine Attachinger Reaktion erwartete, der wurde zunächst enttäuscht. Denn nach einem Foul von Franz Gamperl zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Anastasios Porfyriadis verwandelte (51.), der Pokal rückte für den BCA in weite Ferne. Gerolfing verteidigte seinen Vorsprung souverän.

Attaching mit furioser Aufholjagd

Eine Viertelstunde vor dem Ende erhöhte Attaching das Risiko. Trainer Mehmedovic stellte auf eine Dreierkette um und wechselte Mirnes Gurbeta und Patrick Huljina wieder ein. Denn Rückwechsel waren erlaubt. Und Huljina hatte in der 86. Minute seinen großen Auftritt: Der Mittelfeldakteur zirkelte einen Freistoß zum 1:2 ins Netz. Das war erst der Anfang, denn nur zwei Zeigerumdrehungen später köpfte Fareed Tourey eine Flanke Gurbetas zum 2:2 ins Tor. Der BCA war zurück, Gerolfing wackelte. „Hätte das Spiel fünf Minuten länger gedauert, hätten wir gewonnen“, war Mehmedovic überzeugt.

Doch es ging ins Elfmeterschießen. Attaching begann, Gerolfing zog gleich. Das wiederholte sich, bis BCA-Torjäger Didier Nguelefack nur den Innenpfosten traf. Da Gerolfing auch danach jeden Versuch verwandelte, ging der Pokal an den Underdog. „Das war verdient. Sie waren heute besser“, zeigte sich Mehmedovic als fairer, aber enttäuschter Verlierer. Moritz Stalter

Spielstatistik:

FC Gerolfing – BC Attaching 7:6 n.E. (2:2) Aufstellung BCA: H. Gamperl – Haug (46. Ouro-Agouda), Gurbeta (72. Mezini), Ederer (80. Gurbeta), Hübner – Baldo (46. F. Gamperl), Staudigl, Chezzi, Huljina (60. Tourey), Hörmann (80. Huljina) – Nguelefack. Tore: 1:0 Träsch (44.), 2:0 Porfyriadis (51./FE), 2:1 Huljina (86.), 2:2 Tourey (88.). Elfmeterschießen: 2:3 Gurbeta, 3:3 Träsch, 3:4 Staudigl, 4:4 Bajer, Nguelefack trifft den Pfosten, 5:4 Porfyriadis, 5:5 Hörmann, 6:5 Lovric, 6:6 Ouro-Agouda, 7:6 Hoffmann. Gelbe Karten: Baldo, Gurbeta, Huljina, Nguelefack, Chezzi. Schiedsrichter: Julian Schaub (FC Schwaig). Zuschauer: 280.