2024-06-03T07:25:35.284Z

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Torhüter Elias Gericke debütierte bereits in der Herren-Oberliga.
Torhüter Elias Gericke debütierte bereits in der Herren-Oberliga. – Foto: Ulf Schubert

Eine Saison mit zwei Gesichtern: "Intensität war nicht mehr so hoch"

Oberliga Süd +++ Nach fabelhafter Hinrunde schließt der VfL Halle 96 die Saison als Elfter ab

Von Christopher Kitsche (Mitteldeutsche Zeitung)

Dem Aufstiegsaspiranten die Meistersuppe zu versalzen, das war für Dieter Hausdörfer beim finalen Akt nicht das vordergründige Ziel. Für den Trainer des VfL Halle 96 ging es im letzten Saisonspiel der Oberliga Süd am Samstag beim FC Eilenburg schlicht darum, „noch einmal eine gute Leistung zu zeigen und die Saison ordentlich abzuschließen“.

Der versöhnliche Abschluss wurde aber verpasst. Tabellenführer Eilenburg war eine Nummer zu groß, lag nach 30 Minuten bereits mit 3:0 in Front und kürte sich damit vor eigenem Publikum zum Meister und Aufsteiger in die Regionalliga. VfL-Kapitän Arnold Schunke gelang in seinem letzten Spiel für die 96er lediglich noch der Anschlusstreffer (43.).

Viertletzter Platz in der Rückrundentabelle

Die Hallenser schließen die Saison damit als Elfter der Tabelle ab. Was angesichts vieler erfahrener Abgänge vor der Runde noch irgendwie als verschmerzbares Ergebnis durchgegangen wäre. Mit Blick auf den Verlauf der Runde bleibt nun aber doch ein leichter Beigeschmack. Denn noch im Winter meldete der VfL selbst lauthals Aufstiegsansprüche an, ging nach 14 gespielten Partien sogar als Tabellenerster in die Pause. In der zweiten Saisonhälfte lief aber nicht mehr allzu viel zusammen, in der Rückrundentabelle liegen die Kicker vom Zoo nur auf dem viertletzten Platz, weshalb zwischenzeitlich sogar um den Klassenerhalt gezittert werden musste. „Die Saison muss man zweigeteilt betrachten“, bilanziert Hausdörfer deshalb.

Zunächst brachten unbekümmerte Auftritte die 96er nach oben. „Es ist viel Positives zusammengekommen. Wir haben uns das Glück auch erarbeitet“, sagt der VfL-Trainer zur ersten Saisonphase, die mit acht Siegen, drei Unentschieden und nur drei Niederlagen äußerst positiv anlief. Den Leistungsabfall nach dem Jahreswechsel führt Hausdörfer vor allem auf „viele hausgemachte Probleme“ zurück: Etablierte Spieler konnten nicht regelmäßig trainieren, dazu kamen Verletzungen, eine wochenlange wetterbedingte Spielpause brachte die Mannschaft zudem aus dem Tritt. „Das war alles nicht förderlich für uns. Es aber nur auf diese Faktoren zu schieben, wäre mir zu einfach“, betont Hausdörfer.

Hausdörfer hadert: "Uns hat oft die Willensstärke gefehlt"

Er hebt vor allem eine Qualität hervor, die seiner Mannschaft in den Spielen der Rückrunde abging: „Die Intensität war nicht mehr so hoch. Im Unterbewusstsein hat wohl doch die gute Platzierung eine Rolle gespielt, wodurch hier und da ein Schritt weniger gemacht wurde “, mutmaßt Hausdörfer. Das reichte in der kampfbetonten Oberliga nicht. „Die Gegner sind über die Zweikampfhärte gekommen, uns hat oft die Willensstärke gefehlt“, sagt der Trainer und spart nicht mit Selbstkritik. „Ich hätte im Training noch deutlicher gegensteuern müssen.“

Das Versäumte steht für den 62-jährigen Übungsleiter mit Blick auf die kommende Saison deshalb ganz oben auf der Agenda. In der steht Hausdörfer erneut vor der großen Herausforderung, etablierte Kräfte ersetzen zu müssen. Kapitän Arnold Schunke, Torhüter Janek Elm, Steven Niesel und Nils Halbauer wechseln allesamt zu Stadtkonkurrent Verbandsligist BSV Ammendorf. Auch Gino Böhne wird den Verein verlassen. „Wir werden noch mehr junge Spieler einbinden. Das ist unser Weg“, kündigt Hausdörfer einen Umbruch an. Die finanziell schwierige Situation des Vereins lässt keinen anderen zu.

A-Junioren wurden und werden in den Kader integriert

Mit Abwehrmann Konrad Korngiebel (19) zählt ein U19-Spieler nun bereits zu den Stammspielern. Auch der 17-jährige Lennert Klause, der noch dem jüngeren Jahrgang der in die Regionalliga aufgestiegenen A-Junioren angehört, sammelte bereits erste Oberliga-Erfahrungen bei der ersten Mannschaft. Mit Torwart Elias Gericke (18), der jüngst für den VfL debütierte, steht ein Ersatz für Elm bereit. Zu den Spielerprofilen:

>> Konrad Korngiebel

>> Lennert Klause

>> Elias Gericke

Der 24-jährige Martin Ludwig und der 27-jährige Jegor Jagupov sollen künftig noch mehr Verantwortung übernehmen. „Unsere erfahrenen Spieler sind immer jung“, witzelt Hausdörfer. Welche Ziele mit der verjüngten Mannschaft angepeilt werden können, ließ er aber offen. „Wir werden aber wieder eine Mannschaft sein, die Fußball spielen will“, kündigte Hausdörfer an.

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Aufrufe: 012.6.2023, 13:00 Uhr
Christopher Kitsche/MZAutor