2024-06-03T07:54:05.519Z

Spielbericht
Der Moment der Erlösung: Habachs Spieler auf dem Feld und diejenigen auf der Bank bejubeln das 1:0 von Maximilian Nebl (2. von links) unmittelbar vor der Pause. Eine Minute später gelang dem ASV auch noch der zweite Treffer.
Der Moment der Erlösung: Habachs Spieler auf dem Feld und diejenigen auf der Bank bejubeln das 1:0 von Maximilian Nebl (2. von links) unmittelbar vor der Pause. Eine Minute später gelang dem ASV auch noch der zweite Treffer. – Foto: oliver rabuser

Ein perfekter Spieltag für Habach – ASV Habach schafft die Bezirksliga-Relegation

3:0 gegen Denklingen und Patzer der Konkurrenz

Der ASV Habach hat sich einen der Relegationsplätze gesichert. Neben dem eigenen Sieg gegen Denklingen ließ die Konkurrenz zudem wichtige Punkte liegen.

Habach – Ohne Unterlass schritt Markus Vogt die Seitenlinie auf und ab. Zehn Meter Richtung Mittellinie, dann zurück vor die Spielerbank. Immer und immer wieder. Er feuerte und trieb seine Mannschaft an, war über das gesamte Spiel hinweg der moralische Rückhalt für sein Team. Zwischenzeitlich applaudierte der Coach auch, erst nach Schlusspfiff ballte er die Fäuste.

Der ASV Habach trat den jüngsten Beweis an, dass Totgesagte gerne länger leben. Der 3:0 (2:0)-Erfolg über einen mäßig motivierten VfL Denklingen beschert der Elf vom Steinberg die Perspektive, die Verweildauer in der Bezirksliga Süd über die laufende Spielzeit hinaus zu verlängern.

Bereits am morgigen Mittwoch gastiert der ASV zum Relegations-Hinspiel um den Klassenerhalt beim SV Sulzemoos (19 Uhr). „Die Überzeugung, es zu schaffen, war entscheidend“, adressierte Vogt ein Belobigungsschreiben Richtung Mannschaft. Zahlreiche Rückschläge hemmten den Aufsteiger in dieser Saison, doch letztlich trotzten sie allen Widerständen. Vergessen war das Verletzungspech der vergangenen Monate, passé war die Ladehemmung vor dem gegnerischen Tor. „Wir hatten heute Qualität auf dem Platz, sogar nach jeder Auswechslung“, unterstrich Vogt.

Denklingen war freilich ein dankbarer Gast, weit entfernt von der originären Bedeutung des Begriffs „Herausforderer“. „Ich bin bedient und froh, dass es vorbei ist“, hatte VfL-Trainer Markus Ansorge sichtlich Mühe, den Gram wider seine Mannschaft zu verhehlen. Allein zu Beginn vermittelte der VfL den Eindruck seriöser Gegenwehr. Spätestens das Abwehrverhalten bei den Habacher Treffern dokumentierte aber eine fortschreitende Wurstigkeit. „Wir wussten, wir bekommen unsere Chancen“, war Vogt überzeugt. In der Tat, das Ergebnis hätte deutlicher ausfallen können. Nach einer Viertelstunde tauchte Felix Habersetzer in aussichtsreicher Abschlussposition auf, ließ den Ball aber über den Spann abrutschen. Dann übernahm Maximilian Nebl die Rolle des Protagonisten. Erst scheiterte der Torjäger aus zentraler Position an VfL-Torhüter Manuel Seifert, der wie so oft in dieser Saison bester Denklinger war. Danach segelte Manuel Waibl an einer Hereingabe von Michael Baumgartner vorbei, wieder stand Nebl richtig. Diesmal verhinderte der Pfosten die Habacher Führung.

Es waren Versäumnisse, die gegen einen ambitionierten Widersacher vielleicht geschmerzt hätten. Nicht aber gegen diese harmlosen Denklinger, deren Torgefahr sich über 90 Minuten in einem Freistoß aus großer Entfernung von Hannes Rambach erschöpfte. „Die Köpfe sind nach den zwei vergebenen Chancen trotzdem oben geblieben“, nannte Vogt den Grund für den späteren Erfolg. Schnell war klar, es würde allein am ASV liegen, dem Direktabstieg zu entrinnen. Die direkte Konkurrenz aus Landsberg und Pasing lag in seinen jeweiligen Partien rasch im Hintertreffen.

Die erste Halbzeit drohte torlos zu enden, ehe sich die Ereignisse in der Nachspielzeit überschlugen und der ASV seinem großen Ziel auf bedeutsame Weise näher kam. Habachs Keeper Tobias Fröhlich spielte den Ball nach einem abgepfiffenen Angriff der Gäste sofort weiter. Traumwandlerisch einfach kombinierten sich Nebl und Baumgartner vor das VfL-Gehäuse, wieder zog Nebl ab. Zu spät, wie man meinen konnte. Doch ein gegnerisches Abwehrbein veränderte die Flugkurve des Balles zu einer Bogenlampe, die sich hinter Seifert in die Maschen senkte – 1:0. Habach jubelte, spielte aber sofort konzentriert weiter. Denklingen indes tendierte zu einem späten Mittagsschläfchen. Tobias Habersetzer erspähte am hinteren Fünfereck Max Panholzer, dessen Gegenspieler offensichtlich schon in der Sommerpause war, und schon stand’s 2:0. „Wir waren im Kopf und in den Füßen schneller“, bilanzierte Vogt.

Habach hatte nun alles im Griff, kontrollierte den zweiten Abschnitt, ohne glänzen zu müssen. Baumgartners 3:0 kurz vor Schluss löste allerletzte Blockaden bei Pessimisten und Zweiflern. Und Habachs Co-Trainer Andi Hoiß bemerkte: „Dieses positive Gefühl ist wichtig für das Relegationsspiel am Mittwoch.“ (or)

Statistik

ASV Habach 3

VfL Denklingen 0

Tore: 1:0 (45.+1) Nebl, 2:0 (45.+2) Panholzer, 3:0 (85.) Baumgartner. Gelbe Karten: Habach 3, Denklingen 2. Schiedsrichter: Vincenzo Tropeano. Zuschauer: 300.

Aufrufe: 021.5.2024, 10:46 Uhr
Oliver RabuserAutor