2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
– Foto: Julia Ritter

Ein bisschen Leverkusen in Bad Frankenhausen

Emotionaler und spannender hätte ein Heimspiel wohl nicht sein können.

Nachdem Bad Frankenhausen vor einer Woche die Meisterschaft auf der Couch klar machte, hatte man sich gegen den SC Leinefelde vor heimischer Kulisse viel vorgenommen, um anschließend ordentlich zu feiern, doch die Gäste führten bis zu 74. Spielminute mit drei Toren und das nicht unverdient. Am Ende sicherten sich die Kurstädter die drei Zähler mit einer fulminanten Schlussphase und behielten ihre weiße Weste auch im 13. Heimspiel.

BERICHT vom SV BW 91 Bad Frankenhausen

Begonnen hatte die Partie allerdings eher nach dem Geschmack der Hausherren. Der Tabellenführer bestimmte das Spiel und versuchte sich immer wieder dem Strafraum der Gäste zu nähern. Dabei kam man in der ersten Viertelstunde allerdings nur zu einem Abschluss von Paul Hellmich, sowie einem Freistoß getreten von Tino Auerbach, der eine minimale Gefahr darstellen sollte. Dann verflachte das Spiel vor den knapp 150 angereisten Zuschauern. Es boten sich wenig bis keine Torabschlüsse und dennoch sollte Christopher Sünkel im Tor der Frankenhäuser zwei Mal hinter sich greifen müssen. Der SC spielte aufopferungsvoll und war bei den Fahrlässigkeiten der Frankenhäuser stets zur Stelle. Zunächst erspähte L. Kaltenhäuser einen zu kurz geratenen Rückpass, den er in der 30. Spielminute zum 0:1 ins Tor schob. Nur neun Minuten später der nächste Fehler das Gastgeber. Sünkel spielte M. Hofmeister den Ball praktisch in die Füße, sein verunglückter Schuss landete, wie eine Bogenlampe im Tor der Heimelf, der das 0:2 mit sich brachte.

Nach dieser wahrscheinlich schlechtesten Halbzeit der gesamten Saison kamen beide Mannschaften fast unverändert aus der Kabine. Zwar wechselte der Tabellenführer doppelt, jedoch konnte man daraus zunächst kein Kapital schlagen. Auf der anderen Seite waren es erneut die Gäste, die einen Torerfolg verbuchen konnte. Der erster richtige Angriff saß. Ein Konter wurde erfolgreich ausgespielt, sodass J. Burghardt nur noch danke sagen musste und zum 0:3 traf (68’). Von den anwesenden Zuschauern, die mit der Heimmannschaft im Anschluss sicher das ein oder andere Bier trinken wollte, glaubten wahrscheinlich die Wenigsten noch an einen Treffer der Heimelf. Doch diese investierte endlich mehr und überragte die bis dahin souverän führenden Gäste in der Schlussviertelstunde. Zunächst war es Tom Sondermann, der die Hoffnung für die Heimelf zurück brachte. Der Innenverteidiger stand nach einer Flanke von Kevin Weber goldrichtig und beförderte den Ball zum 1:3 in die Maschen (74’). Mit dem nächsten Angriff nahm das Spiel immer mehr Fahrt auf. Tino Auerbach bekam den Ball perfekt serviert und schloss an der Sechzehnerkante ab. Keine Chance für Reimann, der sich wenige Meter vor dem Frankenhäuser Angreifer befand (75’). Mit diesen beiden schnellen Toren im Rücken drehten die Gastgeber weiter auf. P. Madeheim musste nach einem erneuten Vergehen frühzeitig den Platz verlassen, was den Willen bei den Hausherren noch mehr steigerte (77’). Die Gäste kamen nicht mehr aus der eigenen Hälfte hinaus. Auerbach, Weber und Hellmich versuchten es immer wieder aus der Distanz, ohne Erfolg. Letztlich benötigte es einen ganz feinen Fuß. Ein Freistoß, getreten von Erik Schneider, schenkte dem Heimteam in der 88. Spielminute den Ausgleich. Wer nun weiß, wie es Bundesliga-Meister Bayer Leverkusen in dieser Saison handhabt, der weiß auch, dass noch ein weiterer Treffer fallen sollte. In der vierten Minute der Nachspielzeit landete der Ball direkt vor den Füßen von Sondermann, der erneut sein Unwesen im SC-Strafraum trieb – auch dieser Schuss saß und ließ nicht nur seine Mannschaft, sondern das ganze Stadion jubeln (94’).

Kein Halten bei BW 91 - SCL belohnt sich nicht

Nach dem Schlusspfiff gab es bei den Frankenhäusern kein Halten mehr – eine Sektdusche folgte einer Bierdusche und umgekehrt. Die Mannschaft feierte trotz der frühen Anstoßzeit bis in die späten Abendstunden mit einigen Anhängern und belohnte sich für eine ganz starke, späte Aufholjagd.

– Foto: Julia Ritter

Der SC Leinefelde 1912 zeigte eine starke Partie und hatte sich nach guten 75 Minuten durchaus etwas Zählbares verdient gehabt, mussten aber die Heimreise leider mit leeren Händen antreten. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle auch für die netten Glückwünsche zum Aufstieg sowie dem Blumenstrauß, den Reimann vor dem Spiel im Namen des SC übergab.

Am kommenden Sonntag geht es auswärts weiter, dann geht es zum SV Germania Wüstheuterode, der Mannschaft, die zumindest in der Hinrunde noch Tabellenzweiter war.

Aufrufe: 07.5.2024, 19:00 Uhr
SV BW 91 Bad FrankenhausenAutor