2024-05-23T12:47:39.813Z

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Die frustrierten Gilchinger um Jonas Engelhardt (l.) und Fabian Klingl (r.) müssen runter in die Bezirksliga
Die frustrierten Gilchinger um Jonas Engelhardt (l.) und Fabian Klingl (r.) müssen runter in die Bezirksliga – Foto: Andrea Jaksch

„Der ein oder andere Spieler wird uns verlassen“ – Gilching nach Landesliga-Abstieg vor Umbruch

Landesliga Südwest

Alles Hoffen und Bangen war vergebens. Durch den Sieg des SC Aufkirchen ist der Abstieg des TSV Gilching-Argelsried aus der Landesliga Südwest besiegelt.

Gilching – Stefan Schwartling reagierte trotzig. „Jetzt freuen wir uns auf die Bezirksliga. Ein Auftaktspiel gegen Penzberg mit unserem Ex-Trainer Wolfgang Krebs, das wäre doch ein Hammer“, sagte der Fußballabteilungsleiter des TSV Gilching-Argelsried. Da waren erst wenige Minuten vergangen, seit der SC Aufkirchen den TSV Aindling mit 2:0 geschlagen und damit den Abstieg der Gilchinger nach acht Jahren Landesliga-Zugehörigkeit besiegelt hatte.

„Das wird uns nicht umwerfen, wir sind gefestigt“, stellt Schwartling klar. Der letzte Abstieg seines Teams liegt mittlerweile elf Jahre zurück. Damals musste sich der TSV zwischenzeitlich aus der Bezirksliga verabschieden, kam aber noch stärker zurück und stieg drei Jahre später sogar in die Landesliga auf.

„Jetzt müssen wir uns erst mal in der Bezirksliga festigen“, sagt Trainer Christian Rodenwald, der dem Verein erhalten bleiben wird. Auf ihn warten anstrengende Wochen, in denen viele Gespräche folgen werden. „Der eine oder andere Spieler wird uns mit Sicherheit verlassen“, so Rodenwald. Sorgen müsse sich um den TSV aber keiner machen. Dafür bürgt alleine schon eine immer besser werdende zweite Mannschaft, die nur wegen des Abstiegs der ersten den möglichen Bezirksliga-Aufstieg frühzeitig ad acta legen muss.

„Der letzte Wille hat gefehlt.“

Robert Brand, Trainer der Gilchinger Reserve, über die Probleme der ersten Mannschaft.

„Das ist mit das Bitterste, denn die Jungs haben es wirklich gut gemacht“, befindet Rodenwald. Es wäre wenig überraschend, wenn einige der Spieler dennoch über die erste Mannschaft den Sprung in die Bezirksliga schaffen würden. „Das Potenzial ist da“, sagt auch Robert Brand, Trainer der Reserve. Für ihn ist es der erste Abstieg, den er miterleben muss. „Es hat vieles nicht gepasst. Der letzte Wille hat gefehlt“, bemängelt Brand.

Lässt man die indiskutable Auswärtsbilanz außer Acht, mit nur sechs Punkten aus 17 Spielen, werden vor allem vier Partien negativ in Erinnerung bleiben. Nach gutem Saisonstart mit vier Siegen aus den ersten sechs Spielen verloren die Gilchinger zu Hause mit 0:1 gegen einen stark ersatzgeschwächten TSV Aindling und leiteten damit eine Serie von sieben Begegnungen ohne Erfolg ein. Zum Rückrundenstart Ende Oktober unterlag das Team trotz früher Führung beim damaligen Schlusslicht in Aufkirchen noch mit 1:2.

Noch schmerzhafter war der sehr spät kassierte Ausgleich zum Wiedereinstieg nach der Winterpause gegen Jetzendorf (2:2). „Wir wären auf zwei Punkte an Jetzendorf dran gewesen. Die haben den Schwung mitgenommen und sogar noch große Chancen auf Platz zwei“, sagt Schwartling. Nach dem 6:2 über Kaufering im Anschluss an den zweiten Trainerwechsel der Saison von Christoph Meißner/Tobias Hänschke zu Rodenwald hatte der Abteilungsleiter wieder Hoffnung. Doch das folgende 1:2 in Oberweikertshofen durch ein Freistoßgegentor in der Schlussminute versetzte den Gilchingern den nächsten Nackenschlag, von dem sie sich nicht mehr erholten.

„Bin froh, erst mal nicht mehr nach Schwaben fahren zu müssen.“

Für Stefan Schwartlinger, Fußballabteilungsleiter des TSV Gilching-Argelsried, hat der Abstieg in die Bezirksliga nicht nur negative Seiten.

„Wir sind verdient abgestiegen“, bekennt Schwartling. „Vielleicht haben wir uns zu spät von Sebastian Stangl getrennt. Mit ihm hat es einfach nicht gepasst“, so der Abteilungsleiter. Der erste von drei Trainern respektive Trainerteams in dieser Saison hatte den TSV im Sommer übernommen, musste aber noch vor Weihnachten seinen Hut nehmen. Ihn ersetzten Meißner und Hänschke.

„Wenn du einmal hinten drin bist, ist es ganz schwer wieder rauszukommen“, erklärt Schwartling. Er blickt dennoch auf „sieben sehr schöne Spielzeiten in der Landesliga“ zurück. „Ich bin aber auch froh, erst mal nicht mehr nach Schwaben fahren zu müssen. Vielleicht haben wir in der Bezirksliga sogar noch mehr Zuschauer.“ (toh)

Aufrufe: 013.5.2024, 12:05 Uhr
Tobias HuberAutor