2024-05-31T10:52:53.652Z

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Die Fans des SV Budberg!
Die Fans des SV Budberg! – Foto: tk_sportfotografie

Live: Budberger Fan-Invasion zum Pokal-Finale

Pfingstmontag spielen der SVB und SV Scherpenberg um die Kreis-Trophäe. Das Team von Tim Wilke kann auf die Unterstützung von bis zu 300 Anhängern bauen. Das plant das Budberger Fanprojekt fürs Endspiel.

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, am 12. Mai 2023, kamen 2100 Zuschauer ins Hubert-Houben-Stadion zum Bezirksliga-Gipfeltreffen zwischen Viktoria Goch und dem SV Budberg.

Fast 1000 Gästefans, angereist unter anderem mit drei eigens organisierten Bussen, feierten damals einen großen Schritt Richtung Meisterschaft und eine Woche danach den zweiten Aufstieg in die Fußball-Landesliga der Vereinsgeschichte. „Ob man so einen Tag jemals noch mal erleben wird, weiß ich nicht. Das ist kaum zu übertreffen“, erinnert sich Henrik Dümmen vom Budberger Fanprojekt.

Zwölf Monate später hat das Projekt-Team zur nächsten großen Auswärtsfahrt mobilisiert, um den SVB am Pfingstmontag mit Megafon, Trommeln, Fahnen, Plakaten und Gesängen erneut zu unterstützen – und im Optimalfall zum Kreispokalsieg gegen den SV Scherpenberg zu schreien. Anstoß ist um 17 Uhr. Trotz des Feiertags werden bis zu 300 Budberger Anhänger auf der Anlage des FC Neukirchen-Vlyun erwartet. Zwei Busse sind schon voll.

Budberg hat ein Fanprojekt

Das Fanprojekt entstand aus der spontanen Idee mit der ersten Auswärtsfahrt nach Goch heraus, die Dümmen, Michel Gehlisch und Till Küster, die allesamt selbst auf dem Sportplatz an der Raiffeisenstraße groß geworden sind, mit weiteren befreundeten Vereinsmitgliedern in die Tat umsetzten. Inzwischen zählen zehn Personen zum engeren Organisatorenkreis, der nicht nur durch den unvergesslichen Abend in Goch viel Begeisterung bei sämtlichen Senioren- und Jugendspielern sowie SVB-Anhängern und -Sympathisanten entfacht hat. „Das Ganze hat sich so hochgeschaukelt. Wir leben einfach das, was den Amateurfußball ausmacht“, sagt Gehlisch.

Im nächsten Schritt malten die Kumpels eine eigene Zaunfahne. Auch wenn es so scheint, verkörpert die Gruppe nicht die Gedanken einer klassischen Ultraszene. Viel mehr lautet das Motto: „Von Budbergern für Budberger“. Als mittlerweile gegründete Untergruppe des Fördervereins möchte das Fanprojekt vor allem die jüngere Generation ansprechen, verkaufte Pullis, Schals, Hüte oder Aufkleber auf dem Weihnachtsmarkt im Ort. Große „Highlight-Touren“ wie am Montag sollen eine „besondere Ausnahme“ bleiben. „Wir freuen uns über jede Aktion des Fanprojekts, die den Verein oder speziell die erste Mannschaft positiv unterstützt“, lobt Budbergs Sportlicher Leiter Henrik Lerch.

Das 35 Meter lange Banner „In Scherpenberg stirbt der Amateurfußball“ wird jedoch nicht mehr an der Bande hängen und spielt beim Fanprojekt und Vorstand auch keine große Rolle mehr. Die Botschaft schlug hohe Wellen, löste intern wie extern einige Diskussionen aus, sorgte aber auf der anderen Seite auch für sehr viel positiven Zuspruch. Den öffentlichen Scherpenberger Seitenhieb, in Budberg würde wohl niemand für ein Schnitzel mit Pommes spielen, wollte der Vorsitzende des Gesamtvereins, Peter Houcken, einen Monat später dennoch nicht so stehen lassen: „Diese Äußerungen sind schlichtweg falsch“, bekräftigt er und betont, dass in Budberg niemand für Geld spiele.

Budberg gegen Scherpenberg

Die Trainer richten derweil den vollen sportlichen Fokus auf das Derby-Finale. Während die Scherpenberger ihren nächsten Titel nach 2019 anvisieren, möchte der SVB die Trophäe nach 2012 wieder mit nach Hause nehmen. In der Landesliga blieb der Aufsteiger in beiden Lokalduellen ungeschlagen und liegt in der Tabelle sechs Punkte vor dem Rivalen aus Moers. SVB-Trainer Tim Wilke: „Der Pokalsieg wäre das i-Tüpfelchen einer unglaublichen Saison. Egal, was passiert. Wir sind jetzt schon der Gewinner, weil wir als Vierter oder Fünfter die beste Platzierung der Vereinsgeschichte herausholen werden. Das wollen wir natürlich veredeln.“

Die Freude aufs Endspiel sei beim Trainer und im Team größer als die Anspannung. Mike Terfloth, Jan Luca Häselhoff, Benedict Vana und Dmytro Shevchenko waren leicht angeschlagen, werden aber wohl fit und rechtzeitig zum vollen Kader dazustoßen.

SVS-Coach Ralf Gemmer möchte sich mit einem Punkt aus den bisherigen zwei Aufeinandertreffen keineswegs zufriedengeben. Anders als in der Liga sind Nico Klotz und Andre Meier diesmal dabei. Marcio Blanks Gelbsperre gilt nicht für den Pokal, Ömer Akbel hat seine lange Rotsperre abgesessen. „Das Spiel hat einen ganz anderen Hintergrund. Für viele meiner Jungs und auch für mich ist es das drittletzte Spiel für Scherpenberg. Wir müssen den besten Stürmer Deutschlands, der für eine Schale Pommes in Budberg spielt und nicht nach Schalke wechselt, im Zaum halten“, sagt Gemmer. Mit 42 Treffern führt Moritz Paul seit Sonntag die deutschlandweite Torjägerliste aller sechsten Ligen an.

Aufrufe: 020.5.2024, 11:10 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor