2024-06-03T07:54:05.519Z

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Leere Gesichter: Nach dem Abstieg sitzen Eilendorfer Trainer und Spieler noch lange auf der Bank.
Leere Gesichter: Nach dem Abstieg sitzen Eilendorfer Trainer und Spieler noch lange auf der Bank. – Foto: Thorsten Pracht
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Bittere Tränen nach dem Abstieg

Fußball-Landesliga

Bei Fußball-Landesligist Arminia Eilendorf ist die Enttäuschung riesig nach dem 1:5 im „Endspiel“ gegen Helpenstein.

Dennis Giron saß minutenlang regungslos auf seiner Trainerbank. Der Coach von Arminia Eilendorf hatte Tränen in den Augen, als der Abstieg aus der Fußball-Landesliga Realität war. „Ich bin schockiert, enttäuscht, da kommt alles zusammen. Das ist ganz schwer zu verdauen, das wird noch Tage dauern“, sagte der Trainer, als er sich einigermaßen gesammelt hatte. „Aber wenn man in einem solchen Endspiel fünf Stück bekommt, dann ist man auch verdient runtergegangen.“

Rot für den Trainer

Mit 2:5 unterlag Arminia Eilendorf am Montagnachmittag gegen den SV Helpenstein, der mit dem Sieg auf Rang fünf kletterte. Der scheidende SV-Coach Andre Lehnen bedankte sich nach dem Spiel im Kreise seiner Spieler für die fünf vergangenen Jahre, in denen er aus dem Bezirksligisten einen gestandenen Landesligisten geformt hat. „Das ist eine Mannschaft, die alles für den Erfolg tut. Wir wollten die Saison fair zu Ende spielen und haben unseren Job erledigt“, lobte Lehnen, der in seinem letzten Spiel die Rote Karte sah.

Es war die 32. Minute, als Helpensteins Henrik Hayen den Ball eigentlich nur noch ins Eildendorfer Tor schieben musste und beim Torschuss wohl am Standbein getroffen wurde. Der Schiedsrichter sah eine korrekte Grätsche und pfiff nicht, was Lehnen beim Stand von 0:0 auf die Palme brachte. Der Unparteiische zückte sofort Rot und schickte Lehnen auf die Tribüne.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich ein Landesligaspiel mit zahlreichen Torszenen entwickelt. Nach 75 Sekunden verzeichnete Eilendorf durch Dino Avdic den ersten Abschluss. Nach sieben Minuten hatte die Arminia bereits drei Ecken auf dem Konto, jeder gewonnene Zweikampf wurde bejubelt. Helpensten versuchte sich der Leidenschaft der Hausherren mit einem ruhigen Spielaufbau zu entldeigen und wurde nach 13 Minuten erstmals gefährlich. Toptorjäger Robin Jackels zog wuchtig ab, Finn Albrecht fischte den Ball aus dem Eck und war schnell genug wieder oben, um Dominic Sinanoglu am Abstauber zu hindern. Auf der anderen Seite flankte Avdic genau auf Sandro Heidenthal, dessen Kopfball um Zentimeter vorbeistrich (16.).

In Minute 35 hätte Andre Hochmuth sich zentral vor dem Tor nur die Ecke aussuchen müssen, um Eilendorf in Führung zu bringen. Er entschied sich jedoch für die Variante Vollspann, Torben Fritzsche brachte eine Hand noch an den Ball und klärte. In der 40. Minute dann die kalte Dusche für die Arminia. Jackels legte den Ball über den weit vor dem Tor stehenden Albrecht hinweg zum 0:1 ins Tor.

Beim 0:2 spielten die Gäste Drei-gegen-Drei-Situation perfekt aus. Sinanoglu legte in den Lauf von Hayen, der überlegt mit der Innenseite präzise vollendete (56.). Als Sinanoglu in der 74. Minute allein vor Albrecht cool vollendete, schien der Eilendorfer Abstieg besiegelt. Zu diesem Zeitpunkt lag Konkurrent Erftstadt-Lechenich in Unterzahl mit 0:2 in Brand zurück, ein Punkt hätte der Arminia zum Klassenerhalt gereicht.

Als Marlo Klose in der 84. Minute nach einem Fehlpass von SVH-Keeper Fritzsche der Anschluss gelang, keimte kurz Hoffnung auf. Diese währte jedeoch nur 60 Sekunden, Sinanoglu stellte mit dem 1:4 den alten Abstand wieder her. Jackels‘ zweiter Treffer (90.) sowie ein Elfmeter für Arminia durch Patrick Wirtz (90.+3) bedeuteten den Endstand.

Schwache Hinrunde

„Der Abstieg liegt in der Hinrunde, die wir nur mit elf Punkten abgeschlossen haben, die Rückrunde war mit Siegen gegen Breinig, SV Eilendorf und Rott umso stärker“, bilanzierte Eilendorfs neuer Sportlicher Leiter Günter Heidenthal. „Der Brustlöser fehlte heute. Dass wir unsere Chancen nicht nutzen, zieht sich durch die ganze Saison.“

Auf der anderen Seite spendierte Lehnen mit seinem Trainerteam der Mannschaft aus eigener Tasche eine Prämie für Platz fünf. „In der ersten Halbzeit muss Eilendorf zwei, drei Tore machen, wir bekommen den klaren Elfmeter nicht. Da war es ein Spiel auf Augenhöhe. Danach spielten sicher auch die Nerven eine Rolle, der Gegner hatte unheimlich viel Druck.“ Lehnen will im nächsten halben Jahr eine Pause einlegen.

Aufrufe: 021.5.2024, 07:03 Uhr
Thorsten PrachtAutor