2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Unverständnis beim SVH: „Das ist immer noch ein Spiel zwischen zwei Amateurmannschaften“, betont Trainer Christoph Schmitt. „Da sollte man ungeachtet der Regularien in der Lage sein, eine Spielabsage zu vereinbaren.“
Unverständnis beim SVH: „Das ist immer noch ein Spiel zwischen zwei Amateurmannschaften“, betont Trainer Christoph Schmitt. „Da sollte man ungeachtet der Regularien in der Lage sein, eine Spielabsage zu vereinbaren.“ – Foto: Sven Leifer

"Bessere A-Jugend" geht unter - SV Heimstetten sauer auf Aubstadt

Skurriles Eigentor bringt die Vorentscheidung

Der SV Heimstetten muss in Aubstadt eine 1:4-Niederlage hinnehmen. Im Vorfeld hatte der SVH aufgrund zahlreicher Ausfälle, die Aubstädter vergebens um eine Spielverlegung gebeten.

Heimstetten – Als diese Partie in Aubstadt gegen den SV Heimstetten abgepfiffen wird, da stehen aufseiten der Gäste nicht nur ein 17- und ein 18-jähriger Regionalligadebütant auf dem Rasen, sondern auch ein halbes Dutzend Jungspunde, von denen keiner mehr als 15 Partien in der vierthöchsten Spielklasse auf dem Buckel hat. Oder wie es Trainer Christoph Schmitt formuliert: „Wir haben mit einer besseren A-Jugend gespielt.“

Grund hierfür ist zum einen eine beispiellose Verletzungsmisere, die den Heimstettner Kader ausgedünnt hat. Zum anderen wurde kurzfristig auch noch ein Spieler positiv auf Corona getestet; zwei weitere zeigten Symptome. Angesichts dieser Personalnöte hätte der SVH die Partie gerne verlegt, was Aubstadt aber ablehnte und als Begründung in einer Stellungnahme auf die Regularien verwies.

Bei Heimstetten hatte man dafür nur wenig Verständnis. „Natürlich gibt es Regularien, aber es sollte auch eine gewisse Solidarität unter den Vereinen geben“, kritisiert Schmitt. „Es hätte verschiedene Möglichkeiten gegeben, das Spiel nachzuholen, aber der Gegner wollte auf nichts eingehen. Das finde ich sehr unglücklich.“ Aus SVH-Sicht geriet das Sportliche dadurch fast in den Hintergrund. „Ich hatte die kleine Hoffnung, hier einen Punkt mitzunehmen“, sagt der Trainer. „Aber in der Konstellation, in der wir momentan sind, war das einfach nicht drin.“

Dabei begann der SVH, bei dem nicht weniger als 13 Spieler fehlen, durchaus mutig und hat in den Anfangsminuten durch Robert Manole eine gute und eine sehr gute Chance. Doch der 19-Jährige scheitert in beiden Fällen am Keeper, sodass nach einer halben Stunde genau das geschieht, was die Heimfans erhofft und die Heimstettner befürchtet haben: Aubstadt dreht nun auf und erzielt drei Tore binnen zehn Minuten – freilich unter gütiger Mithilfe der Gäste.

„Diese drei Treffer dürfen wir so nie kassieren“, ärgert sich Schmitt. Bezeichnend für die Schwächephase seiner Elf ist dabei das 0:2, das Sebastian Burke nach einem Missverständnis mit seinem Torwart Maximilian Riedmüller über diesen hinweg ins eigene Netz köpft. „Nach dem 0:3 war die Partie durch“, sagt Schmitt. „Das war ärgerlich, denn im Grunde haben es die Jungs ordentlich gemacht.“

So startet auch der zweite Durchgang mit einer guten Offensivaktion des SVH – wobei diesmal Emre Tunc bloß den Pfosten trifft. Besser macht es erneut der Tabellenfünfte aus Aubstadt, der eine Viertelstunde vor Schluss auf 0:4 erhöht. Immerhin: Trotz des klaren Rückstands gibt Heimstetten nicht auf und kommt durch Severin Müller noch zum 1:4-Ehrentor.

Dennoch steht am Ende eine deutliche Niederlage für den Tabellenletzten zu Buche, die aus SVH-Sicht freilich einen schalen Beigeschmack hat. „Das ist immer noch ein Spiel zwischen zwei Amateurmannschaften“, betont Christoph Schmitt. „Da sollte man ungeachtet der Regularien in der Lage sein, eine Spielabsage zu vereinbaren.“ (Patrik Stäbler)

TSV Aubstadt – SV Heimstetten 4:1 (3:0)

SVH: Riedmüller, Maljojoki, Günzel, Sengersdorf, Burke, Sakhi Zada (78. Horataci), Müller, Manole (85. Aicher), Biton (70. Pavlidis), Vrenezi (85. Grusz), Tunc.

Tore: 1:0 Schebak (30.), 2:0 Burke (35.; Eigentor), 3:0 Behr (40.), 4:0 Endres (74.), 4:1 Müller (80.).

Schiedsrichter: Lothar Ostheimer (TSV Sulzberg) – Zuschauer: 400.

Aufrufe: 025.9.2022, 16:16 Uhr
Patrik StäblerAutor