2024-06-14T06:55:53.576Z

Spielbericht
Kampf um jeden Ball: Wegberg-Beecks Jeff-Denis Fehr (l.) im Zweikampf mit Düsseldorfs Sebastian Woitzyk.
Kampf um jeden Ball: Wegberg-Beecks Jeff-Denis Fehr (l.) im Zweikampf mit Düsseldorfs Sebastian Woitzyk. – Foto: Michael Schnieders

Beecker Aggressivität ist der Schlüssel zum Erfolg

Der Aufsteiger schlägt Düsseldorf II 2:0 +++ Shpend Hasani und Marc Kleefisch erzielen die sehenswerten Tore.

REGIONALLIGA WEST

Manchmal sind eigene Erfahrungen besonders wertvoll. „Aus meiner aktiven Zeit weiß ich, wie man Amateurmannschaften knackt, ihnen die Freude am Spielen nimmt“, hatte Mark Zeh prophezeit. Und der Beecker Coach behielt recht, als er seine Mannschaft entsprechend einstellte: Der FC Wegberg-Beeck bezwang den bisherigen Tabellenfünften der Fußball-Regionalliga Fortuna Düsseldorf II dank zwei sehenswerter Treffer mit 2:0 und ist nun seit fünf Spielen in Folge ungeschlagen.

Offener Schlagabtausch

„Wir waren von Anpfiff an da“, freute sich Zeh, der vorgegeben hatte, „das starke Amateurteam von Beginn an unter Druck zu setzen, aber auch fußballerische Akzente zu setzen“. Und das setzte seine Mannschaft sehr gut um: Noch keine zwei Minuten waren gespielt, als Jan Bach nach einem schönen Pass von Tom Geerkens freistehend vergab. Mit der Faust parierte auf der Gegenseite Beecks Keeper Stefan Zabel (5.) gegen Vincent Dominic Schaub. Es zeichnete sich ein offener Schlagabtausch ab. Nach einem Zuspiel von Bach verwandelte Hasani (10.) überlegt an Fortuna-Keeper Glenn Dohn vorbei zum 1:0. Der nächste Dank ging an Zabel, als er knapp vor Steffen Meuer (19.) am Ball war und den Gegentreffer verhinderte. Doch dann war das Chancenplus auf Beecker Seite: Hasani (20.) wurde von Tim Oberdorf noch am Einschuss gehindert, Geerkens legte quer, doch Fehr (29.) vergab, und Mause (41.) scheiterte nach einem Hasani-Pass mit einem strammen Schuss.

Inzwischen regnete es stärker, und der Untergrund im Waldstadion bot sich nicht für ansehnlichen Kombinationsfußball an – eigentlich. Den zeigten die Gastgeber trotzdem: Bach kam über rechts, doch Mauses Schuss (48.) aus der Drehung ging knapp über die Latte. Bis auf einen Distanzschuss von Meuer (54) hatte Zabel wenig zu tun. Auf der Gegenseite sah das anders aus: Bach flankte auf Maurice Passage, der leitete weiter zu Hasani (55.), der den Ball gut herumzog und knapp vergab. Und nach einer Unachtsamkeit der Düsseldorfer Defensive schnappte sich der Stürmer den Ball und konnte nur durch eine Rettungstat von Oberhof noch davon getrennt werden.

Die hohe Schlagzahl forderte ihren Preis, und so wechselte Zeh Marvin Brauweiler (60. für Mause), Marc Kleefisch (71. für Hasani), Norman Post (75. für Fehr) und André Mandt (80. für Bach) ein. Auf dem Papier war Beeck nun defensiver unterwegs. Kein schlechter Schachzug, denn die Gäste hatten den Druck erhöht und die Gastgeber zurückgedrängt. Zehn, 15 Minuten mussten sich die Gastgeber wehren – mit dem Glück des Tüchtigen. In der Schlussphase war Beeck wieder da: Nachdem Kleefisch (76.) bei einem Alleingang noch an Felix Könighaus gescheitert war, folgte nach einer der schönsten Spielszenen das verdiente 2:0: Geerkens, der zuvor nach einem Mandt-Freistoß knapp das 2:0 verpasst hatte, spielte Kleefisch genau in den Lauf, der zog zielstrebig auf den weit herausgeeilten Dohn zu und lupfte den Ball seelenruhig über den Fortuna-Keeper zum 2:0 (82.) ins Tor. Meik Kühnel und Mandt hätten in der Nachspielzeit noch erhöhen können.

Kollektives Lob

„Wir haben vier, fünf reife Bälle aufs Tor gebracht und bis auf die kleine Druckphase klasse gespielt“, lobte Zeh kollektiv nach einem der besten Beecker Spiele. „Wir haben Düsseldorf von Beginn an aggressiv unter Druck gesetzt, das war der Schlüssel zum Erfolg“, freute sich Geerkens, der gegen seine früheren „Sechser“-Kollegen aus der Jugend von Alemannia Aachen, Enrique Lofolomo und Tim Köther, gespielt hatte. „Das hat richtig Spaß gemacht, beide haben ein gutes Spiel gezeigt“, lobte Geerkens seine Freunde im Düsseldorfer Team, die am Samstag allerdings weniger Freude an ihrem stark spielenden ehemaligen Mitspieler gehabt haben dürften ..

Aufrufe: 012.4.2021, 12:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor