2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Andreas Pummer freut sich auf seine Aufgabe als Trainer des FC Deisenhofen. Der FC Deisenhofen ist nach Haching, Sechzig und Bayern in der Nachwuchsarbeit die Nummer vier im Münchner Raum.
Andreas Pummer freut sich auf seine Aufgabe als Trainer des FC Deisenhofen. Der FC Deisenhofen ist nach Haching, Sechzig und Bayern in der Nachwuchsarbeit die Nummer vier im Münchner Raum. – Foto: FCD

Andreas Pummer: „Aus der Region für die Region. Vielleicht brauche ich das jetzt“

Interview zum Deisenhofen-Engagement

Andreas Pummer freut sich auf die Bodenständigkeit des FC Deisenhofen. Der derzeitige Trainer des FC Pipinsried im Interview.

Deisenhofen – Vor wenigen Tagen hat Bayernligist FC Deisenhofen die Verpflichtung von Andreas Pummer für die kommende Saison verkündet. Der 39-jährige Trainer stieg 2017 mit dem FC Unterföhring in die Regionalliga auf und marschierte in den folgenden beiden Jahren mit Türkgücü München aus der Landesliga ebenfalls in die vierthöchste Spielklasse durch. Seit November leitet Pummer beim Regionalligisten FC Pipinsried die Mission Klassenerhalt. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt er, warum er beim FCD unterschrieben hat und wie er die Aufgabe angehen will.

Was reizt Sie am FC Deisenhofen?

Die Zusammenarbeit zwischen Jugend- und Herrenbereich. Das ist bei Deisenhofen im Landkreis schon ein Alleinstellungsmerkmal. Es ist ein etwas anderes Modell, die Jugend nachhaltig auszubilden, und, wenn mal Geld übrig ist, in die Infrastruktur zu investieren und nicht Leute zu holen, die dann bald wieder weiterziehen. Der Weg, den der FC Deisenhofen da gegangen ist, ist schon mehr als beachtlich. Ich bin auch kein Wandervogel. Außer in Waldperlach, wo ich mal ein halbes Jahr war, war ich immer lange bei den Vereinen. Ich mag die Bodenständigkeit und mir gefällt das mit dem Franz und dem Martin (Manager Franz Perneker und FCD-Boss Martin Schmid - d. Red.). Meine Tochter geht in Oberhaching in die Schule, ich fahre oft am Sportplatz vorbeiI und schau bei Jugendspielen zu. Ich sage es so: Aus der Region für die Region.

„Die Planung ist auch nicht so schwierig, weil auf den eigenen Nachwuchs gesetzt wird.“

Andreas Pummer über die Planung der nächsten Saison.

Bei ihren bisherigen Stationen waren die Philosophie und die Vereinsstruktur etwas anders.

Vielleicht brauche ich das jetzt: das Vereinsleben, nicht auf der Durchreise zu sein. In Pipinsried haben alle einen langen Heimweg. Da bleibt keiner hocken und trinkt mal zwei Halbe, weil man dann nicht mehr Auto fahren kann. Ich freue mich darauf, dass man auch mal zusammensitzen kann.

Der Rahmen ist in Deisenhofen mit dem Einbau von eigenen Nachwuchsspielern vorgegeben. Bleibt Ihnen da eigentlich Gestaltungsspielraum? Könnten Sie sagen: Ich brauche noch zwei, drei erfahrene Leute?

Ich glaube, die zwei, drei erfahrenen Leute hat der Verein schon, mit Martin Mayer, Marco Finster oder Michael Vodermeier, die alle schon lange dabei sind. Das Hauptaugenmerk wird weiterhin darauf liegen, Leute aus der eigenen Jugend rauszubringen. Ich würde Deisenhofen da durchaus mit einem Verein wie Wacker Burghausen vergleichen. Natürlich hat Wacker noch eine andere Infrastruktur mit dem Stadion, aber ich denke, dass bei der Jugendarbeit des FCD in den nächsten Jahren noch viel herauskommt.

Sie kämpfen derzeit mit Pipinsried um den Regionalligaverbleib. Wie viel Raum bleibt da für die Planung der Deisenhofner Zukunft?

Wer mich kennt, weiß, dass ich bis zum Schluss hundertprozentig alles für die Mission Klassenerhalt alles gebe. Wir haben jetzt mit dem 3:1 in Memmingen einen wichtigen Sieg gefeiert. Die Priorität liegt also klar bei Pipinsried. Aber natürlich gibt es auch einen Austausch mit Franz und Simsen (Deisenhofens Co-Trainer Thomas Werth, der Perneker als Vorstand Sport nachfolgen soll - d. Red.). Die Planung ist auch nicht so schwierig, weil auf den eigenen Nachwuchs gesetzt wird. Und vielleicht fragen ja noch junge Spieler von anderen Vereinen an, weil sie mich kennen und weil der FC Deisenhofen nach Haching, Sechzig und Bayern bei der Nachwuchsarbeit die Nummer vier im Münchner Raum ist.

„Aber auch in der Regionalliga würden wir auf dasselbe Mannschaftsgefüge und die Jugend setzen.“

Andreas Pummer

Haben Sie für die nächste Saison schon ein Ziel vor Augen?

Ein Ziel auszugeben, bringt immer Druck. Man muss abwarten, wie man in die Saison reinkommt. Gerade mit Corona ist es noch schwieriger, Prognosen abzugeben.

Trauen Sie dem FCD als Tabellensiebtem bei neun Punkten Rückstand auf Rang zwei eigentlich zu, in der laufenden Saison noch am Aufstieg zu schnuppern?

Sobald du eine Serie startest, kann es schnell gehen, man sieht es gerade wieder bei Sechzig: Sie haben dreimal gewonnen und es wird schon wieder vom Aufstieg geredet. Das gilt in der Bayernliga genauso. Hankofen ist wahrscheinlich vorne weg, aber die anderen Mannschaften, wie Kirchanschöring und Donaustauf, sind nicht so weit entfernt.

Würde sich für Ihre Herangehensweise etwas ändern, falls der FCD tatsächlich noch in dieser Saison den Sprung in die Regionalliga schafft?

Das wäre kein Problem. Ich weiß, was in der Liga gefragt ist. Natürlich müsste man schauen, wie gut der Kader ist, aber auch in der Regionalliga würden wir auf dasselbe Mannschaftsgefüge und die Jugend setzen.

Das Gespräch führte Umberto Savignano.

Aufrufe: 010.3.2022, 15:16 Uhr
Umberto SavignanoAutor