2024-05-31T10:52:53.652Z

Ligavorschau
Auf die Krone kann Christian Pfalzgraf nicht mehr hoffen, der Rinklinger kam in der Gruppenphase meist einige Schritte zu spät.
Auf die Krone kann Christian Pfalzgraf nicht mehr hoffen, der Rinklinger kam in der Gruppenphase meist einige Schritte zu spät. – Foto: Jan Prihoda

Achtelfinale im Online-Turnier des TSV Stettfeld

16 der 47 Mannschaften stehen im Achtelfinale +++ zwei Akteure des Veranstalters noch im Rennen

Der Ball rollt aktuell im Kreis vorrangig an der Konsole. Der TSV Stettfeld hat ein virtuelles Fußballturnier ins Leben gerufen, um einerseits die Corona-Pause zu überbrücken und andererseits die Fingerfertigkeiten der Akteure zu testen. Nach spannenden und unterhaltsamen Vorrundenpartien hat sich die Zahl der Mannschaften von 47 auf 16 reduziert. Wir blicken auf das Achtelfinale des Pokals, der ob seiner bezaubernden Losfee angeblich (zumindest laut Aussagen eines gewissen E.K.) schon "Trainerfuchs-Karam-Cup" genannt wird.

Burhan Türedi (TSV Stettfeld) – Vasilios Rosilovalis (FC Flehingen)
Das erste K.-O.-Rundenspiel des Cups findet zwischen Burhan Türedi vom TSV Stettfeld und Vasilios Rosilovalis vom FC Flehingen statt. Die ersten drei Partien konnte der Repräsentant des TSV nach Belieben bestimmen, herausragend war sicherlich das Schützenfest gegen Christian Pfalzgraf vom TSV Rinklingen. Ganze 15 Tore erzielte er auf der Spielkonsole, ohne auch nur ein Gegentor zu kassieren. Im letzten Spiel schaffte er zwar „nur“ ein Remis, was jedoch trotzdem ungefährdet zum Einzug in die K.O.-Runde reichen sollte. Dementsprechend zufrieden blickt er auf die Vorrunde zurück, die er zumeist mit dem Starensemble von Paris Saint-Germain bestritt: „Die Vorrunde ist ziemlich entspannt und gemütlich verlaufen. Ich finde es super, dass so viele Mannschaften vom Kreis Bruchsal mitmachen und natürlich auch einen Dank an FuPa, das darüber berichten möchte! Einfach wurde es gegen Christian Pfalzgraf vom TSV Rinklingen, dem ich ziemlich überlegen war. Schwer hat es mir Jannic Frey vom VFR Kronau gemacht.“
Optimistisch blickt er ebenfalls auf das Achtelfinale: „Mein Gegner im Achtelfinale ist Vasili vom FC Flehingen. Er ist definitiv schlagbar und ich freue mich aufs Spiel gegen ihn. Also sehe ich meine Chancen für ein Weiterkommen positiv.“

Im heißen Kampf um den zweiten Platz in der Gruppe B ging Vasilios Rosilovalis als Sieger heraus. Trotz einer Auftaktniederlage gegen Robin Keßler aus Mingolsheim ließ er sich nicht ermutigen und gewann die nächsten drei Partien souverän. Auch die deutliche 2:5-Niederlage im letzten Vorrundenspiel gegen Taylan Kurt vom FC Forst änderte nichts am zweiten Platz. Bevor Rosilovalis mit der Analyse der Gruppenphase beginnt, möchte er den Organisatoren des TSV Stettfeldes ein Lob aussprechen: „Als ich die Idee vom TSV Stettfeld im Facebook gesehen habe, waren mein Mannschaftskollege Samet Yurdakul und ich natürlich gleich am Start. Dafür erst einmal ein riesiges Lob an die Jungs vom TSV für die Idee und die Organisation, da steckt nicht wenig Arbeit dahinter. Ich finde, das sollte man hervorheben. Die Losfee Elvis Karam hat mich natürlich in die Todesgruppe B gesteckt!“
Beim Rückblick auf Gruppenphase stellt er neben den sportlichen Ereignissen den freundschaftlichen Umgang im Chat besonders heraus: „Gruppenerster wurde der Robin Keßler vom TuS Mingolsheim, der meiner Meinung nach mit Abstand der Beste war. Dahinter begann das Chaos, denn es war bis zum letzten Spieltag sehr spannend. Zwischendurch musste man sogar auf die geschossenen Tore achten. Ich muss wirklich ein Dankeschön an den Robin aussprechen, der im letzten Spiel trotz des sicheren Weiterkommens gegen seinen Teamkameraden alles gegeben hatte. Was mir sehr gefallen hat, war der Umstand, dass wir sechs Leute in einem Chat waren, die sich eigentlich nicht wirklich kannten. Trotzdem blieb alles lustig und fair, danke dafür an die Jungs!“
Die Favoritenrolle im Achtelfinale schiebt er jedoch dem Gegner zu: „Da ich als Zweiter weitergekommen bin, spiele ich jetzt gegen den Topstürmer aus Stettfeld, Burhan Türedi. Ich habe gehört, er soll ganz stark an der Konsole sein. Ich bin da natürlich der Außenseiter, aber werde mir da auch eine Taktik einfallen lassen und vielleicht mit ein bisschen Glück und dem Fußballgott ist auch in FIFA eine Überraschung möglich.“:

Jannic Frey (VfR Kronau) – Robin Keßler (TuS Mingolsheim)
Ein weiteres spannendes Duell findet zwischen Jannic Frey aus Kronau und Robin Keßler vom TuS Mingolsheim statt. Ohne Niederlage überstand Frey die Gruppenphase, musste jedoch gegen Kai Zimmermann (Neuthard) und Ralph Höniges (Büchenau)= zittern. Diese Spiele entschied er letztlich knapp mit 2:1. Ein Remis gelang ihm außerdem gegen den späteren Gruppensieger aus Stettfeld und so geht es mit 13 Punkten ins Achtelfinale gegen Robin Keßler. Das 1:1 gegen Gruppensieger Burhan Türedi blieb ihm in der Vorrunde auch in bester Erinnerung: „Ich denke, dass das schwierigste Spiel gegen Burhan war. Er ist mit Abstand der beste Gegner in der Gruppe, das Spiel war jedoch auf Augenhöhe und ging am Ende gerecht 1:1 aus. Ich habe natürlich gehofft, alle Spiele zu gewinnen, aber man kann nicht immer alles haben. In den anderen Spielen hatte ich einen guten Flow, wobei ich gegen Kai Zimmermann mir selber im Weg gestanden bin und am Ende erst das 2:1 gemacht habe. Ich denke, dass es nicht unbedingt fair ist, über schwächere Spieler zu schreiben, da man die Zeit, die ich vor der Konsole in der Freizeit verbringe, nicht unbedingt mit anderen vergleichen kann. Wenn meine Ausdauer in Zukunft auf dem Platz genauso wird wie in Fifa, dann wäre das positiv!“ Ein Satz, den auch sein Trainer sicher unterschreiben würde.
Auf eine Mannschaft hat er sich aus gutem Grund noch nicht festgelegt: „Meine Spiele habe ich mit Neapel, den Wolverhampton Wanderers und PSG gespielt. Dies war auch teilweise schon ein Test, mit welcher Mannschaft es ins Achtelfinale geht. Hier wartet ein ebenfalls sehr guter Gegner, der alle Gruppenspiele gewonnen hat.“ Zum Schluss fügt er noch mit einem Augenzwinkern hinzu: „Ich habe dennoch den Anspruch so weit wie möglich zu kommen! Vielleicht werde ich bei gutem Abschneiden in dem Turnier von der Vorbereitung begnadigt sowie Heun-Min Son vom Militärdienst!“

Gar nichts anbrennen ließ der eben genannte Robin Keßler aus Mingolsheim in der ansonsten sehr ausgeglichenen Gruppe B. Mit einer makellosen Ausbeute von 15 Punkten aus fünf Spielen gab er sich keine Blöße. Highlight war sicherlich das Mingolsheimer Duell gegen Philipp Knopf, welches mit 7:4 an ihn ging. Somit stehen sich jetzt zwei Vereine gegenüber, die sich auch in der realen Kreisliga regelmäßig begegnen. Bevor Keßler erzählt, wie er die Gruppenphase meistern konnte, lässt er dem TSV Stettfeld seine Grüße zukommen: „Als allererstes möchte ich mich beim TSV Stettfeld bedanken für die Organisation des Turniers. Zur meiner Gruppenphase kann ich sagen, dass ich eine geile Gruppe hatte, bei der wir sehr viel Spaß hatten. Gespielt habe ich mit dem Waldhof, da der SVW eine meiner Lieblingsmannschaften ist. Ich konnte alle meine Spiele bis jetzt gewinnen. Meine Gegner waren alle auf dem gleichen Niveau, was die Tabelle auch widerspiegelt. Ich bin an jeden Gegner mit dem gleichen Ehrgeiz drangegangen.“
Ohne Druck geht er die nächste Runde an: „Wie ich meine Chancen auf das Viertelfinale sehe, kann ich noch nicht so gut einschätzen, da ich nicht weiß, wie mein Gegner spielt. Er ist auch sehr erfolgreich durch die Gruppenphase spaziert. Ich lasse es einfach auf mich zukommen.“

Eren Tatlidil (SV Gölshausen) – Dennis Gül (FC Heidelsheim II)
Ebenfalls zu einem Ligaduell kommt es im Achtelfinale zwischen dem SV Gölshausen und der Zweitvertretung aus Heidelsheim, welche durch Eren Tatlidil und Dennis Gül vertreten werden. Für Tatlidil begann das Turnier mit einem 1:1-Remis nicht optimal. Motivation bekam er dann für den Anschluss jedoch von unerwarteter Stelle, wie er berichtet: „Die Vorrunde war ganz okay, das erste Spiel war leider nicht so stark von mir, da es leider nur am Hängen war und ich noch voll unkonzentriert gespielt habe. Aber danach habe ich mich fokussiert und bin durchgestartet. Ich habe mich am Anfang schwergetan und habe nach dem ersten Spiel schon ans Aufgeben gedacht. Daraufhin hat mein Vater mich motiviert und gepusht. Danach war es für mich nicht allzu schwer und ich hoffe, dass ich mit meiner Leistung weiterhin zeigen kann, dass man auch mit 18 Jahren FIFA spielen kann.“
Guter Dinge geht er die nächste Runde an: „. Ich glaube, ich habe sehr gute Chancen aufs Viertelfinale. Jetzt spiele ich nämlich mit Frankreich, da ich dort alle Spieler in und auswendig kenne!“

Eher zufällig ist Dennis Gül vom FC Heidelsheim II in das Turnier geraten, wie er berichtet: „Ich habe hier eher aus Spaß mitgemacht, weil sich bei uns keiner gefunden hat und ein Teamkamerad mich gefragt hat. In der Vorrunde habe ich mit Real Madrid gespielt und eher auf große Spieler gebaut, weil das in dem Modus sinnvoll ist.“ Im Hinblick auf die absolvierte Gruppenphase führt er mit einem Schmunzeln aus: „In meiner Gruppe war die Hälfte der Spieler gut und die andere Hälfte fiel unter die Kategorie Pflichtsiege.“ Trotzdem stand das Weiterkommen lange auf der Kippe und wurde letztlich nur auf Grund der besseren Tordifferenz erreicht, da drei Mannschaften zehn Punkte auf dem Konto hatten.
Zu guter Letzt fügt er einen Ausblick hinzu: „Meine Erwartungen sind eher nicht so groß, wenn ich mir den Gegner so ansehe. Es ist auf jeden Fall eine geile Idee von Stettfeld und ein guter Zeitvertreib in der schweren Phase für uns Amateurkicker. Ich hoffe, dass die Saison bald weitergeht und alle gesund zurückkommen.“

Jan Sprenger (TSV Oberöwisheim) – Matthias Zaczek (VfR Kronau)
Keine Probleme in seiner Gruppe hatte Jan Sprenger. Mit elf Punkten aus den absolvierten fünf Spielen hatte der Oberöwisheimer am Ende ein beruhigendes Polster aus den drittplatzierten Peter Zentner (TSV Wiesental). „Die Vorrunde war sehr gut für mich. Besonders einfach war es gegen den FSV Büchenau, da habe ich meinen Gegner mit 9:1 heimgeschickt. Gegen den SV Gölshausen war es deutlich schwerer, hier habe ich 1:1 gespielt und hatte auch ein wenig Glück, dass ich das Spiel nicht verloren habe. Gegen den TSV Dürenbüchig lag ich gleich in der Anfangsphase mit 0:2 zurück und hatte mir schon das Schlimmste ausgerechnet, doch dann ist meine Zeit gekommen und ich habe das Spiel binnen Minuten gedreht und habe meinen Gegner mit 5:2 noch geschlagen“, erzählt er.
Eine Prognose für das Achtelfinale fällt ihm dagegen schwer: „Wie das Achtelfinale läuft, ist noch schwer zu sagen, denn mein Gegner ist ja nicht unverdient auf dem ersten Platz gelandet. Im Fußball gilt jedoch, dass auf dem Platz alles möglich ist. Dies gilt auch auf der Konsole!“

Für den VfR Kronau gibt Matthias Zaczek seine Visitenkarte ab. Vor dem Turnier hatte er noch Zweifel an der Durchführung, wurde jedoch positiv überrascht: „Ich bin mit Zweifeln in dieses Turnier gestartet, da ich nicht sicher war, ob alles so funktioniert und die Kommunikation untereinander passen wird. Aber ich bin echt überrascht worden! Die Turnierleitung macht einen spitzen Job und die Leute sind hier echt cool drauf.“ Überraschend war für ihn nicht der Tabellenzweite der beste Gegner in der Gruppe: „Als Mannschaft habe ich das polnische Nationalteam ausgewählt, da ich selbst polnische Wurzeln habe und ich so einen Tick mehr herauskitzeln kann. Es waren alles gute Spiele und leider habe ich eine Niederlage einstecken müssen, aber wir wissen ja alle wie Fußball ist. Auf jeden Fall hat mich die Niederlage nicht gehindert, den ersten Platz in der Gruppe zu holen. Der schwerste Gegner, gegen den ich auch dann letztendlich nur ein Remis geholt habe, war jedoch Timo Seitz vom FC Weiher, der leider nur Vierter wurde.“
Selbstbewusst geht er die nächste Runde an und hat sich schon hohe Ziele gesteckt: „Ich kenne meinen Gegner nicht und eigentlich ist es mir auch egal. Ich will ins Finale und da muss ich jetzt alles gewinnen, egal wer der Gegner ist. Ich mache das für mich und meinen Verein, den VfR Kronau – für die Gang.“

Aykut Demir (SV Menzingen II) – Gregorio Maiolo (SV Gölshausen)
Einen Durchmarsch mit fünf Siegen aus fünf Spielen schaffte Aykut Demir in der Gruppe E. Dementsprechend wurde er mit dem Gruppensieg belohnt. „Mit einem souveränen Gruppensieg habe ich nicht wirklich gerechnet, daher kann ich mit meiner bisherigen Leistung zufrieden sein. Dennoch ist mir bewusst, dass ich ein paar Tore Zuviel kassiert habe“, sieht der Menzinger trotz der sehr guten Ergebnisse noch Steigerungspotenzial.
Dieses Potenzial will er im Achtelfinale gleich abrufen: „Jetzt kommt die KO-Phase, da muss ich mehr Wert auf die Verteidigung legen.“ Passenderweise bringt ihm die Runde der letzten 16 auch ein echtes Ligaduell, wenngleich die Menzinger Reserve das Spiel in Gölshausen absagen musste, wie sich Demir erinnert: „Glückwunsch auch an meinen Gegner für das Weiterkommen. In der ‚echten‘ Liga konnten wir leider wegen Spielermangels nicht antreten und haben dem Gegner quasi die drei Punkte geschenkt.“ Deshalb brennt er darauf, das Ergebnis nun zu korrigieren: „Das spornt mich jetzt umso mehr an, die verloren Punkte zurück zu Blau-Weiß zu holen. Diesmal wird es nicht so einfach für den Gegner. Ich freue mich auf das Spiel und hoffe auf ein faires und spannendes Spiel.“

Als Zweiter der Gruppe F buchte Gregorio Maiolo vom SV Gölshausen das Ticket für die Ausscheidungsrunde. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Weiterkommen und bin schon bereit für das nächste Spiel gegen Aykut Demir“, hält sich Maiolo nicht lange mit der erfolgreichen Gruppenphase auf, sondern schickt eine (in Teilen scherzhafte) Kampfansage an seinen Gegner: „In der Liga haben wir die drei Punkte bekommen und wenn er Angst hat, gegen mich zu spielen, dann soll er mich auch die drei Punkte schenken Spaß beiseite, ich bin echt gespannt, wie es weiter geht! Er ist mit Sicherheit ein sehr starker FIFA-Spieler.“ Schon jetzt kann Maiolo ein Fazit ziehen, das die meisten Mitspieler wohl teilen dürften: „Egal wie es weiter geht, es hat Spaß gemacht!“

Melih Sahin (TSV Wiesental) – Yannick Will (SV Kickers Büchig)
Melih Sahin hält im Achtelfinale als Solist die Fahne der Großen Kreisstadt Waghäusel hoch. In Gruppe E sicherte sich der Akteur des TSV Wiesental recht souverän Rang zwei, womit er auch gut leben kann: „Mit meiner Leistung in der Gruppenphase kann ich zufrieden sein mit 12 Punkten aus vier Spielen. Der Gruppensieg wäre natürlich schön gewesen, aber im Endeffekt war es wichtig, aus der gruppe rauszukommen.“ Dabei hat er sich auch tiefgehende Gedanken zur Auswahl seiner Mannschaft gemacht: „Also bei der Auswahl der Mannschaften habe ich bemerkt, dass die Spieler, die eigentlich eine höhere Bewertung als 85 haben, sich nicht gut spielen lassen, da sie an ihrer Qualität verlieren und sie sozusagen die Eigenschaften, die sie eigentlich haben, nicht aufweisen können. Daher spiele ich mit dem SSC Neapel, da er in der offensive eine gute schnelle Spieler hat und jeder FIFA-Spieler weiß, dass die Schnelligkeit einer der wichtigsten Faktoren im Spiel ist.“
Nun steht Sahin vor einem Gegner, gegen den es in der realen Kreisliga gleich zwei 1:4-Niederlagen gab. Positiv für den TSV-Akteur ist allerdings der Umstand, dass sein jetziger Kontrahent als A-Jugendlicher darauf keinen Einfluss hatte. Dennoch hat er seine Leistungen genau verfolgt und so reklamiert Sahin die Position des Außenseiters für sich: „Ich habe die Ergebnisse von meinem Gegner in der kommenden Runde gesehen und ich kann sagen, dass da ein sehr harter Brocken auf mich zukommen wird, wie man es auch von seinem Verein Büchig in der Liga kennt. Er ist der Favorit in diesem Duell.“ Kampflos verabschieden wird er sich allerdings nicht: „Ich werde es ihm so schwer wie möglich machen, denn schließlich muss ich ja noch die Revanche für die zwei Ligapleiten gegen Büchig nehmen. Ich werde mein Bestes geben, um in die nächste Runde zu kommen und hoffentlich auch am Ende den Pokal zu holen.“ Ehrgeiz ist also reichlich vorhanden, aber eben auch in gesunden Bahnen. Das wird an Sahins abschließenden Worten deutlich: „Aber natürlich sollte man nicht vergessen, dass bei diesem Turnier der Spaß im Vordergrund steht, daher wünsche ich Yannick und all den anderen eine gute K.O.-Runde und hoffe, dass alles friedlich abläuft.“

Mit Yannic Will hat es ein Spieler aus der Büchiger A-Jugend in die K.O.-Phase geschafft. Daraus aber abzuleiten, den Jungspund unterschätzen zu können, wäre grob fahrlässig, wie seine Resultate in der Gruppenphase gezeigt haben. Vier teils klare Siege sicherten ihm frühzeitig das Weiterkommen, so dass er das Remis gegen Tabellenschlusslicht Martin Wollny (FC Forst II) gut wegstecken konnte. „Ich bin mehr als zufrieden mit dem Gruppensieg und fürchte mich vor keinem“, ist dann auch das gleichermaßen klare wie selbstbewusste Fazit Wills auf seine fünf Gruppenspiele. Diese hat er alle mit den Wolves aus Wolverhampton bestritten. "Ich feiere Adama Traoré", begründet Will seine Wahl.
Nun trifft er auf Melih Sahin vom TSV Wiesental. Mit dem Aufsteiger haben die Kickers in der Kreisliga sehr gute Erfahrungen gemacht. Zwar hatte Will daran keinen sportlichen Anteil, aber die Ergebnisse (und ein gewisser Erwartungsdruck, die Siegesserie fortzusetzen) sind ihm durchaus bekannt: „Wie ich das sehe, wäre es peinlich, wenn ich verliere. Ich würde von der Ersten dann nur runtergemacht werden. Ich habe also gar keine andere Chance, als zu gewinnen und den dritten Sieg nach Büchig zu holen“, kann Will diesen Druck in eine fröhliche Lockerheit umwandeln.

Julian Müller (TSV Stettfeld) – Oguz Demir (SV Menzingen)
Beim TSV Stettfeld ist Julian Müller gewöhnlich dafür zuständig, Tore zu verhindern. Bei zwölf Gegentreffern klappte das nun virtuell nicht ganz so gut, doch Müller zog dank beachtlicher Offensivqualitäten dennoch in die Runde der letzten 16 ein. „Ich bin mit der Leistung soweit zufrieden und auch froh, dass ich weitergekommen bin. Zum Glück habe ich das ein oder andere Tor mehr erzielt, damit es durch die Tordifferenz noch für den Gruppensieg gereicht hat“, kommentierte er den Sprung auf Rang eins, den er dank der um gleich zwölf Tore besseren Differenz gegenüber Aaron Schwarz erreichte.
Zeigt sich Müller auch im Achtelfinale abschlussfreudig, könnte es etwas mit dem Viertelfinale werden. Gute Erinnerungen an den Verein seines Gegenübers hat der TSV-Akteur zudem, denn beim 5:0-Erfolg hielt Müller seinen Kasten sauber. Ein solches Ergebnis wäre sicher ganz nach seinem Geschmack. "Ich denke, es ist ein Duell auf Augenhöhe. FIFA ist meistens abhängig von der Tagesform. Ich hoffe Neymar & Co. sind in Torlaune und ich kann in die nächste Runde einmarschieren", äußert sich Müller recht bescheiden. Auch seine Mannschaftsauswahl kommentiert er: "Ich habe alle Spiele mit PSG gespielt. Einen speziellen Grund gibt's nicht. Die Stürmer haben mindestens vier Sterne schwacher Fuß und daher kommt mir das recht gut."

In einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vereinskollege Ozan Cömert sicherte sich Menzingens Oguz Demir den Einzug in die K.O.-Runde. Demir, der nach zweieinhalb Jahren beim VfB Bretten zur Winterpause wieder nach Kraichtal kam und dort eigentlich beim Klassenerhalt helfen wollte, verteidigte mit einem 0:0 im direkten Duell den zweiten Rang.
Im Achtelfinale wären die Rollen klar verteilt, wenn wir die Tabelle der Kreisliga als Grundlage heranzögen. Allerdings war Demir bei der Menzinger 0:5-Niederlage im Augarten noch Spieler des VfB Bretten und zweitens können die Spiele an der Konsole durchaus anders laufen.

Aaron Schwarz (TuS Mingolsheim) – Adrian Margetic (FC Forst)
Aaron Schwarz, diese Saison mit drei Einsätzen bei der Mingolsheimer Ersten sowie sieben Spielen bei der Zweiten, hat die Gruppe G letztlich souverän überstanden, auch wenn es am Ende „nur“ zu Rang zwei reichte. Nach einem starken Start (seine Wahl fiel auf den FC Chelsea) wurde er aber im letzten Spiel auf den berühmten Boden der Tatsachen zurückgeholt, wie er einräumen muss: „Die Gruppenphase war für mich eine Achterbahn der Gefühle. Nach vier Siegen aus den ersten vier Spielen war der Turniersieg mental nur noch Formsache und fest eingeplant. Mit diesem Selbstverständnis ging’s dann ins letzte Gruppenspiel, wo ich von einem großartig aufspielenden Erling Braut Haaland mit 2:7 aus dem Stadion geschossen wurde.“
Mittlerweile hat sich Schwarz aber wieder gefangen. „Nach einer schlaflosen Nacht war dann aber klar: Der Traum vom Finale dahoam lebt weiter“, so der TuS-Akteur, der nun auf Adrian Margetic von der Germania aus Forst trifft. An den FCF hat er seinerseits gute Erinnerungen, traf er doch beim 3:2-Erfolg der TuS-Zweiten zu Saisonbeginn. Schwarz setzt aber sogar noch einen drauf: „Gut recherchiert. Sicherlich seid ihr im Rahmen eurer Recherche auch auf meine traumhaften Vorlage aus der Saison 17/18 zum 1:0-Siegtreffer gegen Forst gestoßen. Torschütze damals übrigens kein Geringerer als the GOAT ‚Terminator67123‘ persönlich.“ Mit seinem Gegenüber an der Konsole hatte dieses Spiel und das Tor von Burhan Türedi im Mingolsheimer Dress aber wenig zu tun, wie Schwarz augenzwinkernd bemerkt: „Da hat Adrian aber wahrscheinlich noch D-Jugend gespielt.“ Zurück also zum virtuellen Aufeinandertreffen und dafür hat der Mingolsheimer ein klares Ziel: „Das Viertelfinalticket lösen!“

Ohne Niederlage kam Adrian Margetic (mit Real Madrid) aus der Gruppe H in die Runde der letzten 16. Dementsprechend glücklich zeigt der Forster sich über seine drei Siege sowie das Remis: „Ich bin mit meinem Gruppensieg sehr zufrieden. Ich wollte die Gruppenphase überstehen und der Gruppensieg hat das natürlich noch besser gemacht.“
Dass sein Gegenüber Schwarz gute Erfahrungen mit dem FC Forst gemacht hat, bedeutet nicht automatisch, dass Margetic schlechte Erfahrungen mit dem TuS Mingolsheim sammeln musste. Da er erst nach dem FCF-Abstieg aus der Kreisliga an den Waldsee kam, durfte er sein Können gegen eine Mannschaft des TuS noch nicht zeigen. Dennoch möchte er die Niederlage der Germanen-Reserve in der B-Liga nun virtuell begleichen: „Mich würde es freuen wenn ich den Spieß umdrehen könnte und mich für die nächste Runde qualifizieren würde. Ich kenne meinen Gegner natürlich nicht und das macht es auch schwerer, seine Spielweise einzuschätzen. Ich erhoffe mir, die nächste Runde zu erreichen und dass ich sowohl das Hin- als auch das Rückspiel gewinnen werde.“

Aufrufe: 027.4.2020, 13:00 Uhr
Dennis Specht/Florian WittmannAutor