2024-05-31T10:52:53.652Z

Spielbericht
Der überforderte Referee David Fischer (links im Bild) zog sich beim 3:3-Unentschieden im Derby beim FC Lauingen nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit den Zorn der SSV Dillingen zu.
Der überforderte Referee David Fischer (links im Bild) zog sich beim 3:3-Unentschieden im Derby beim FC Lauingen nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit den Zorn der SSV Dillingen zu. – Foto: Walter Bayr

3:3 im Donauderby - überforderter Referee Fischer als Hauptdarsteller

Ob die konsternierten Dillinger, der genauso realistische wie faire FC-Lauingen-Coach Haris Tausend ("Ohne das Zutun des Schiedsrichters hätten wir heute niemals mehr Remis gespielt") oder die neutral anwesenden unter den 155 Zuschauern an der Lauinger "Anfield Road" - nach dem Schlusspfiff eines denkwürdigen Spiels, das sage und schreibe 104 Minuten dauerte, ohne dass es eine längere Verletzungsunterbrechung oder dergleichen gegeben hätte, waren sich alle einig: Referee David Fischer (TSV Oettingen) hatte sich völlig ohne Not zum Hauptdarsteller eines eigentlich ausgesprochen fairen Derbys aufgespielt und am Ende in einer Partie, in der es bis auf eine Situation kaum Aufreger gab, nahezu alle Beteiligten entnervt.

Dabei hätten es die Dillinger vielleicht wissen müssen, hatten aber trotz nicht unerheblicher Bedenken im Vorfeld auf den Antrag einer Umbesetzung verzichtet. Bereits beim Match in Offingen (2:2) am Karsamstag hatte besagter Unparteiischer durch eine dubiose Entscheidung, als er Michael Hildmann für den Zuruf "Hintermann" zu einem Mitspieler mit einem Freistoß an der Strafraumgrenze sanktionierte, eine ebenso überlange Nachspielzeit, beides blieb damals folgenlos, sowie eine insgesamt recht eigenartige Form der Spielleitung für Ärger bei den Kreisstädtern gesorgt.

Am Pfingstsamstag nun folgte die Duplizität der Ereignisse. Für den lapidaren Zuruf "Schiri", wie der Referee aus der Gruppe Nordschwaben auch nach dem Spiel, ohne dabei rot zu werden, tatsächlich bestätigte, verhängte er aus der gegnerischen Hälfte heraus völlig unnötig eine Gelbe Karte samt indirektem Freistoß am Fünfmeterraum gegen Dillingens Keeper Felix-Adrian Körber und brachte den FCL, der zu diesem Zeitpunkt mit 1:3 im Rückstand lag, in der Nachspielzeit nochmal zurück ins Spiel: Manuel Kasakowski hatte für Daniel Müller aufgelegt (90.+1). In der nach Linienrichterangaben zwölften Minute (!) der Nachspielzeit, acht waren eigentlich angezeigt worden, fiel dann noch der Ausgleich durch Felix Egger, assistiert von seinem bei einem Eckball nach vorne geeilten Keeper Arbnor Nimanaj. Fischer war es jedoch immer noch nicht genug und er legte gleich nochmal gute zwei Minuten obendrauf...

Lauingen war zu Beginn der Partie tonangebend, doch die SSV schlug eiskalt zu und lag zur Halbzeit mit 2:0 in Front: Fisnik Lloqanaj schnürte einen Doppelpack, zunächst nach einem abgeblockten Schuss von Tim Gehring (5.), später nach einem Fauxpas von FCL-Keeper Nimanaj.

Der eingewechselte Alexander Kinder stellte kurz nach der Pause auf 0:3, Lloqanaj hatte mit seiner dritten Torbeteiligung assistiert (50.). Marcel Handers "Ampelkarte" (73.) war vertretbar, die von Kinder hingegen durchaus diskutabel. Seine erste "Gelbe" erhielt der Dillinger Routinier nämlich, als er sich zurecht beschwerte, weil ein Lauinger Flitzer auf das Spielfeld gelaufen war und einen Dillinger Akteur beschimpfte (64.). Referee Fischer meinte zu ihm dabei sinngemäß, dass ihn der Vorgang überhaupt nichts angehen würde... Insbesondere bei der Abwicklung dieser im Endeffekt aber Gott sei Dank harmlosen Situation zeigte sich, dass der Unparteiische in einem eigentlich leicht zu leitenden Spiel vollkommen überfordert war. Der Übeltäter durfte nämlich trotz seiner überflüssigen Aktion unverständlicherweise weiterhin als Zuschauer verweilen... Der FCL gab zu keinem Zeitpunkt auf und biss sich in doppelter Überzahl zurück ins Spiel, der eingewechselte Christoph Marek verwertete eine Freistoßflanke von Lucas Müller zum 1:3-Anschlusstreffer (79.), ehe die eingangs erwähnte, turbulente Schlussphase, begann...

Aufrufe: 019.5.2024, 16:32 Uhr
Christoph NowakAutor