2024-05-02T16:12:49.858Z

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Drauf und dran „die Superkräfte zu bündeln“: Diese Folie wollte der TSV 1860 eigentlich nicht der Öffentlichkeit präsentieren.
Drauf und dran „die Superkräfte zu bündeln“: Diese Folie wollte der TSV 1860 eigentlich nicht der Öffentlichkeit präsentieren. – Foto: Twitter Screenshot/greislicher

„#1 nach Kohle“, „Arm“, „Unsexy“: So sieht 1860 den FC Bayern, Unterhaching & Co.

Tweet geht viral

Der TSV 1860 enthüllt, was er von seiner Konkurrenz hält. Unabsichtlich teilten die Löwen ihre Ansichten über den FC Bayern und die anderen Profi-Klubs.

München – Da hat jemand genau aufgepasst. Auf der Social-Media-Plattform X geht ein Tweet des Sechzger-Fans „greislicher“ viral, der das Selbstbild der Löwen im bayerischen Konkurrenzvergleich zeigt. Auf einer für nur wenige Sekunden sichtbaren Folie auf der Veranstaltung „Der neue Biss der Löwen“ ordnet sich der TSV 1860 als „Sieger der Herzen“ in Bayern ein und teilt zugleich ordentlich aus. So werden die Fans des FC Bayern als „Event-/Erfolgsfans“ oder „Klatschpappen“ bezeichnet und auch die restlichen Profi-Vereine in Bayern bekommen ihr Fett weg.

FC Bayern für 1860 „Hollywood & Porsche“ – 3. Liga-Konkurrenz „Unsexy“ und „Arm“

Und das ausgerechnet vor dem anstehenden S-Bahn-Derby gegen die SpVgg Unterhaching. Den Vorstädtern schreiben die Sechzger die Schlagworte „Arm“ und „Überleben“ zu. Zudem wird der große Parkplatz am Sportpark als „Aldi-Parkplatz“ betitelt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Löwen durchaus anerkennen, dass in Unterhaching ein „guter Nachwuchs“ kickt.

Für den FC Bayern haben die Löwen dagegen wenig übrig. „#1 nach Kohle“, „Hollywood & Porsche“ und „Geld & Perlenketten“ sind die Slogans, mit denen der Rekordmeister charakterisiert wird. Ebenfalls etwas despektierlich wirkt der Kommentar zu den Drittliga-Konkurrenten aus Ingolstadt und Regensburg. Zu den Schanzern steht auf der Folie: „Fußballspiel & keiner merkts“ – den Jahn finden die Münchner hingegen einfach „Unsexy.“

„Weder werden andere deutlich diskreditiert, noch stehen die Löwen im Selbstbild besonders gut da.“

Wiebke Sokolowski im Statement des TSV 1860 München.

Inzwischen hat 1860 in einer Stellungnahme auf den Lapsus reagiert und betont, dass es „den Löwen natürlich eigentlich nicht zusteht (...), öffentlich über die Mitbewerber zu sprechen.“ Tatsächlich stammt die Folie aus einem „Kreativspiel“, in dem die 1860-Spitze sich im bayerischen Fußballkosmos einordnen sollte, um die eigene Rolle im Wettbewerb zu veranschaulichen.

Dies geschehe „auf sehr plakative Art und Weise“, erklärt Wiebke Sokolowski, Inhaberin der Markenberatung HeadHacker, auf der Homepage des TSV 1860 München und betont: „Es handelt sich hier um keine strategische Wettbewerberanalyse, sondern um einen Mitbewerberkosmos, der im Rahmen einer Kreativmethode erstellt wurde.“

Im Statement heißt es weiter: „Dass es nicht Ziel der Löwen war, sich besser darzustellen als andere, sieht man ja schon im Planetenvergleich. Weder werden andere deutlich diskreditiert, noch stehen die Löwen im Selbstbild besonders gut da.“ Das dürfte der ein oder andere anders sehen. (btfm)

Aufrufe: 026.4.2024, 15:13 Uhr
Boris ManzAutor