2024-05-10T08:19:16.237Z

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Sturm der Emotionen: Patrick Hobsch, Raphael Schifferl und Maximilian Welzmüller (v. l) nach Abpfiff.
Sturm der Emotionen: Patrick Hobsch, Raphael Schifferl und Maximilian Welzmüller (v. l) nach Abpfiff. – Foto: dpa/hoppe

„Zwischen zwei und acht Halbe werden wir schon trinken“: Hachinger nach Pokalsensation überglücklich

Unterhaching wirft Augsburg aus dem Pokal

In einem mit 12 500 Zuschauern ausverkauften Sportpark hat die SpVgg Unterhaching in der 1. Runde des DFB-Pokals wieder einmal eine Pokalsensation hingelegt.

Unterhaching – Dem Drittligisten gelang mit einem 2:0 gegen den Bundesligisten FC Augsburg ein Überraschungscoup. Zuletzt war das Haching 2015 gelungen, als mit Ingolstadt und Leipzig ein Bundesligist und Zweitligist auf dem Weg ins Pokal-Achtelfinale besiegt wurde.

„Das war zu einhundert Prozent eine Sensation“, meinte Hachings Torwart René Vollath, der neben Angreifer Mathias Fetsch einer der Matchwinner war. Von Beginn an zeigte sich die Mannschaft von SpVgg-Trainer Marc Unterberger geduldig und ließ sich nicht von den zunächst drückenden Gästen beirren, die ihr Glück vor allem über den linken Flügel der SpVgg versuchten. Die Augsburger Frederik Franck Winther (15.) und Ruben Estephan Vargas Martinez (20.) zielten vorbei.

SpVgg Unterhaching belohnt sich vor der Pause

Mit fortlaufender Dauer wurde der Drittligist bis zum Seitenwechsel immer stärker, einen Heber von Fetsch konnte FCA-Torwart Finn Gilbert Dahmen zwar noch zur Ecke abwehren (27.). Wenig später schlug es jedoch zum ersten Mal ein: Fetsch nutzte eine Co-Produktion von Patrick Hobsch und Markus Schwabl und drosch den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie (28.). Schwabls Flanke hatte Hobsch abgelegt, Fetschs Schuss war dann aus der Drehung und per Volley.

Vorbereiter Schwabl sorgte indes nach der Partie für den Spruch des Abends. Der Spieler und Sportdirektor gab vor: „Zwischen zwei und acht Halbe werden wir schon trinken. Ich darf das ja selber entscheiden.“

Augsburger lassen gute Chancen aus

Nachdem Fetsch die Chance auf den zweiten Treffer vergeben hatte (34.), wurde auf der Gegenseite Vollath zum Retter: Der Routinier hielt im Eins-gegen-eins-Duell gegen den anlaufenden Ermedin Demirovic (45.+2).

Kurz nach Wiederanpfiff konnte sich der Underdog dann zunächst beim klärenden Schwabl bedanken (46.) und im Anschluss vor allem bei den harmlosen Schwaben, die sich rund um den Hachinger Strafraum ungeschickt anstellten. Einen Freistoß vergab Vargas aus guter Position (75.), Tim Breithaupt schoss drüber (78.).

Mashigo-Konter sorgt für Extase

Fortan lief die Uhr für die Hausherren, jede Grätsche der Hachinger wurde genauso frenetisch bejubelt wie auf das Stadiondach gedroschene Bälle nach Klärungsaktionen. Für die Gäste kam die Schlussoffensive zu spät. Der eingewechselte Mergim Berisha verpasste zweimal knapp (88., 89.) und Dion Drean Beljo scheiterte an Vollath (90.+1). Ein von Boipelo Mashigo mustergültig abgeschlossener Konter zum 2:0 (90.+4) sorgte für unbändigen Jubel, Haching-Präsident Manfred Schwabl lief mit auf den Rasen.

„Ich bin froh und stolz auf die Jungs“, sagte ein überglücklicher Unterberger. Die Augsburger mussten hingegen nach der Pleite Pfiffe von ihren enttäuschten Anhängern ertragen. „Wir sind brutal enttäuscht, traurig und ratlos“, so Trainer Enrico Maaßen. (Robert M. Frank)

Aufrufe: 014.8.2023, 08:19 Uhr
Robert M. FrankAutor