2024-06-06T14:35:26.441Z

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Alle drei kommen aus dem Altlandkreis Weilheim: FC-Trainer Florian Heringer (rechts) und seine beiden Neuzugänge Nicolai Bierling (Mitte) und Michael Gladiator.
Alle drei kommen aus dem Altlandkreis Weilheim: FC-Trainer Florian Heringer (rechts) und seine beiden Neuzugänge Nicolai Bierling (Mitte) und Michael Gladiator. – Foto: oliver rabuser

Zwei Talente für die Landesliga: Bierling und Gladiator wechseln nach Garmisch-Partenkirchen

Aus der Bezirksliga

Mit Nicolai Bierling und Michael Gladiator stoßen zwei weitere Spieler aus dem Landkreis Weilheim-Schongau zum 1. FC Garmisch-Partenkirchen.

Oberhausen/Garmisch-Partenkirchen – Der 1. FC und der Weilheimer Altlandkreis – das ist eine Beziehung, die passt. Immer wieder stießen Spieler aus der Region in den vergangenen Jahren zum – neben dem TuS Geretsried – höchstklassigen Klub im Oberland. Zumeist etablierten sie sich als Stammkräfte. Angefangen von Maximilian Heringer, der sich in den vergangenen Tagen dem notwendigen Eingriff am Knie (wir berichteten) unterzog. Weiter über Moritz Müller, der seine Laufbahn seit diesem Sommer in der viertklassigen Regionalliga fortsetzt, bis hin zu den aktuellen Leistungsträgern in der Elf von Coach Florian Heringer, der aus Oberhausen und somit ebenfalls aus dem Altlandkreis Weilheim stammt. Tormann David Salcher (Penzberg) ist hierbei eine verlässliche Größe, Florian Langenegger (Eberfing) Hüter des Abwehrzentrums und Lukas Kunzendorf (Oberhausen) ein feiner Techniker im Mittelfeld. Bierling und Gladiator sind die neuesten Modelle im FC-Kader.

Dass beide tatsächlich unter der Alpspitze landen, war so selbstverständlich nicht. Bierling verteidigte zuletzt in der gleichermaßen jungen wie perspektivreichen Bezirksliga-Mannschaft des TSV Murnau. Von dort einfach mal so wegzugehen, ist keinesfalls Usus, wie die Absagen von Georg Kutter und Fabian Erhart belegen, die Heringer ebenfalls auf dem Zettel hatte. Über weitere Akteure aus dem Murnauer Team wurde zumindest mehr oder weniger laut nachgedacht. Keiner von ihnen verließ die verschworene Einheit. Bierling schon. Nicht ad hoc, sondern nach Abwägung aller Argumente. „Keine leichte Entscheidung“, versichert der 19-Jährige. Das Murnauer Team sei „ein cooler Haufen“, in dem er viele Freunde habe. Zudem verfolgt ja auch der TSV ehrgeizige Pläne.

Doch ein weiteres Jahr Bezirksliga wäre für den Oberhausener ein verlorenes Jahr. „Ich will höher spielen und habe Bock“, verrät er den letztlich entscheidenden Grund für seinen Wechsel. Bierling gehörte als B-Jugendlicher dem Talentepool des TSV 1860 München an, „Ich bin erst 19 und habe noch viel vor“, sagt er im Brustton der Entschlossenheit. Die Landesliga soll beileibe nicht das Ende der Fahnenstange sein. Ehe es aber vielleicht tatsächlich in noch höhere Sphären geht, will und muss sich der Abwehrspezialist bei den Werdenfelsern etablieren. Unterschiede zu Murnau habe er bereits in den ersten Einheiten ausgemacht. Das Niveau sei ähnlich, doch beim FC „alles etwas reifer“. Auch die Zweikampfführung empfindet er „intensiver“. Nach Maximilian Heringers schwerer Knieverletzung sind Bierlings Aussichten auf einen Stammplatz nicht geringer geworden.

Selbst wenn der Konkurrenzkampf noch zunimmt: Es ist kein Geheimnis, dass Coach Heringer Langenegger in der Regel lieber auf der Sechserposition einsetzen würde. Egal, wie es kommt: Bierlings Platz ist rechts hinten in der vom Trainer präferierten Dreierkette. „Da musst du als neuer Spieler erst mal reinkommen“, gibt Bierling zu bedenken. Auf Sicht möchte er ein lautstarker Wortführer sein. Zum Landesliga-Start am vergangenen Samstag gegen Feldmoching, das der FC mit 3:0 gewann, stand Bierling in der Startelf und spielte 80 Minuten.

Michael Gladiator ist wie Bierling 19 Jahre. Sein Wechsel an den Gröben kommt indes ungleich überraschender. Heringer ermunterte ihn, sich das Ganze mal unverbindlich anzuschauen. Der FC-Coach arbeitete in seinem letzten Jahr beim TSV Peißenberg mit Gladiator zusammen, als der noch für die U19 spielberechtigt war. Die weitere Entwicklung ließ er sich vor allem vom jetzigen TSV-Coach Michael Stoßberger berichten. Die beiden Coaches sprachen in der Urlaubszeit auch über einen möglichen Wechsel Gladiators. Und er beeindruckte gleich in den Leistungstests. „Da war er so gut, den mussten wir fast nehmen“, verdeutlicht FC-Vorstand Arne Albl. Für Heringer ist Gladiator aufgrund seiner körperlichen Präsenz eine Option für Standardsituationen und Zweikämpfe in luftiger Höhe, aber auch eine echte Alternative für die Außenbahn.

Gladiator ging länger in sich, traute sich den Schritt dann aber doch zu. „Ich habe schon viel überlegt“, hält er fest. Etwa, ob ein Wechsel zu früh kommt. „Ich muss im Herrenbereich noch viel lernen, kann hier aber viel Erfahrung mitnehmen“, so Gladiator. Die Reaktion der Peißenberger auf seinen Wechsel nach Garmisch war ausnahmslos positiv. Mitspieler gratulierten, und auch Stoßberger glaubt an den 19-Jährigen. „Michi war immer ehrlich zu uns und hatte die volle Unterstützung des Vereins.“ Zwar ist Gladiators Abgang aus Stoßbergers Sicht charakterlich wie sportlich „ein herber Verlust“, allerdings auch ein zwangsläufiger. „So ein Schritt wäre ohnehin irgendwann gekommen, wenn er so weitergemacht hätte“, so Stoßberger. (or)

Aufrufe: 024.7.2023, 07:19 Uhr
Oliver RabuserAutor