Zwei Schritte bis ins Finale
Am Mittwoch wird das Verbandspokal-Viertelfinale gespielt – und fünf von acht Teams kommen aus der Region +++ Der Traum vom großen Coup lebt überall
Acht Teams, vier Spiele und ein Ziel: Das Fußball-Verbandspokalfinale am 25. Mai 2024. Wie in den beiden vorangegangenen Spielzeiten des Südwestpokals auch, kommen fünf der acht Klubs von Rhein und Nahe. Favoriten gibt es, Garantien nicht.
Der Titelverteidiger TSV Schott Mainz will in Hackenheim einen überzeugenden Auftritt hinlegen. – Foto: Oliver Zimmermann Der TSV Schott Mainz strebt den Titel-Hattrick an. Die letzten beiden Finals gegen Pirmasens (3:0) und Worms (5:4 i.E.) gewann der einzige im Wettbewerb vertretene Regionalligist, der vorige Saison samt Aufstieg sogar das Double feierte. Die folgenden DFB-Pokal-Partien am Bruchweg gegen Hannover 96 (0:3) vor 4.500 Zuschauern und in der Arena gegen den BVB (1:6) vor 30.312 Fans waren jeweils lukrative Club-Rekorde – und Erlebnisse für die Ewigkeit. Das macht Lust auf mehr. Und Erfolgserlebnisse werden dringend benötigt, denn in der Liga läuft es mit nur einem Sieg aus 15 Spielen überhaupt nicht. Auch der Trainerwechsel hin zu Samuel Horozovic – mit 26 der jüngste Chefcoach in Deutschlands Profiligen – brachte keinen Aufschwung.
SV Alem. Waldalgesheim
Groß war die Freude 2014 in Waldalgesheim, als bei der DFB-Pokalauslosung Bayer Leverkusen als Gegner gezogen wurde. – Foto: Edgar Daudistel Das Team von Cheftrainer Elvir Melunovic reist als Tabellenvorletzter in die Nibelungenstadt zum Oberliga-Dritten. „Wir wissen, was da auf uns zukommt“, sagt der SVA-Trainer. Der 52-Jährige erwartet eine Reaktion auf die unterirdische zweite Halbzeit in Mechtersheim (3:7). Möglich, dass der ein oder andere Spieler am Mittwoch passen muss, weil er in Hessen arbeitet. Übrigens erreichte der SVA in den vergangenen neun Jahren dreimal das Finale des Verbandspokals. 2014 gewannen die Waldalgesheimer gegen SVN Zweibrücken, 2018 verloren sie gegen Worms nach Verlängerung und 2020 gegen den damaligen Drittligisten 1. FC Kaiserslautern erst im Elfmeterschießen.
SV Gonsenheim
Lukas Rodwald (blau) und sein SV Gonsenheim sind in Büchelberg Favorit. – Foto: Stefan Sämmer/hbz Vorige Saison war im Halbfinale Schluss, vor 1.200 Zuschauern im Stadtduell gegen den TSV Schott. Jetzt will der SV Gonsenheim endlich seine allererste Final-Teilnahme eintüten. Nach Jahren als Oberliga-Underdog hat sich der SVG seit dem direkten Wiederaufstieg 2019 zu einer festen Größe in der vorderen Tabellenhälfte gemausert. Der Vorjahres-Vierte performt sehr stabil. „Aber wir bekommen es mit einem Landesliga-Tabellenführer mit extrem vielen geschossenen Toren zu tun“, warnt Trainer Anouar Ddaou, der ein lauf- und spielstarkes Kollektiv geformt hat, das im Ballbesitz- und Umschaltspiel viele Lösungen findet, ohne die Club-DNA des robusten Verteidigens zu vernachlässigen. Ddaou freut sich auf einen „Pokal-Fight par excellence“: „Wir werden mit viel Demut und Selbstvertrauen hinfahren, möglichst wenig ändern – und sind alle heiß auf den Pokal.“
VfR Wormatia Worms
Wenn möglich wollen die Oberliga-Fußballer des VfR Wormatia Worms auch im Pokal jubeln. – Foto: pakalski-press/Christine Dirigo Der Tiefpunkt einer in weiten Teilen missratenen Vorsaison ereilte die Wormatia erst nach dem Abstieg aus der Regionalliga. Zum Abschluss der Spielzeit verloren die Wormaten das Pokalfinale gegen Schott Mainz 6:7 und verpassten den Einzug in den DFB-Pokal. In dieser Spielzeit hat sich die Stimmung dank des sportlichen Erfolgs (erste Saisonniederlage erst am vergangenen Spieltag) und der passenden Teamchemie gedreht. Dem jungen Team von Peter Tretter ist der Pokalcoup ganz klar zuzutrauen. Der letzte Triumph liegt bereits mehr als fünf Jahre zurück. 2018 schlugen die Wormser den jetzigen Viertelfinalgegner Alemannia Waldalgesheim 3:1 nach Verlängerung. Ansonsten waren die vergangenen Spielzeiten des Wormser „Verbandspokal-Schwergewichts“ – sieben Pokalsiege, nur der FSV Mainz 05 hat mehr (8) – nicht gerade von Erfolg gekrönt.
SV Hermersberg
Der SV Hermersberg liebäugelt mit dem Einzug ins Halbfinale. – Foto: Timo Schlitz In der Verbandsliga haben sich die Südwestpfälzer gerade ins Tabellenmittelfeld vorgearbeitet. Im Pokal schlich man sich durch stets knappe Resultate (1:0 und dann zweimal 3:2) bis unter die letzten acht. Der Last-Minute-Sieg in Idar-Oberstein dürfte zusätzliche Kräfte freigesetzt haben, zumal man beim 0:2-Viertelfinalaus vor Jahresfrist gegen Gonsenheim schon nah dran war.
Landesligist TuS Hackenheim will gegen Schott Mainz zum Pokalschreck werden. – Foto: Oliver Zimmermann Zwar hat der TuS Hackenheim bislang keine große Verbandspokalgeschichte geschrieben, andererseits ist das Erreichen des Viertelfinales die Topplatzierung für eine Mannschaft aus dem Kreis Bad Kreuznach in der jüngsten Vergangenheit. Das schaffte letztmals 2016 die SG Eintracht (0:2 gegen TSV Schott). Vor zwei Jahren erreichte die Mannschaft von Tim Hulsey die vierte Runde. Als einer von drei Landesligisten sind die Hackenheimer gegen den Regionalligisten freilich klarer Außenseiter, aber der TuS kann dagegenhalten. So wie 2013: Da machte der A-Ligist dem damaligen Verbandsligisten TSV Schott das Leben in der vierten Verbandspokalrunde schwer und unterlag erst in der Schlussminute mit 1:2.
SV Geinsheim
Der SV Geinsheim (blau) ist auf heimischem Rasen eine Macht. – Foto: Stefan Haas Knöcheltief stecken die Vorderpfälzer in der Landesliga Ost im Abstiegskampf. Von lediglich zehn Punkten aus elf Spielen, holte der SVG allerdings neun auf heimischem Platz. Und so wundert es nicht, dass eines der Überraschungsteams auch schon einige höherklassige Teams aus dem Wettbewerb gekegelt hat. Nach Oberligist TSG Pfeddersheim (2:1) musste zuletzt Hassia Bingen dran glauben (3:2) und scheiterte „Am Wäldchen“ bei unangenehm zu bespielenden Geinsheimern. 2015 stand man schon mal im Viertelfinale, verlor 2:3 gegen Fehrbach. Nun scheint wieder alles möglich.
SV Büchelberg
Der SV Büchelberg macht in dieser Pokalsaison von sich reden. – Foto: Dominik Claus Das 5:1 des Landesliga-Primus gegen Oberligist Mechtersheim und das 3:2 gegen die SG Eintracht Bad Kreuznach aus der Verbandsliga ließen bereits aufhorchen. Der Topfavorit auf den Landesliga-Titel, der 2021 schon einmal im Achtelfinale stand, ist auch im Pokal durchaus in der Lage für den ganz großen Wurf.
Mi., 01.11.2023, 14:00 Uhr Mi., 01.11.2023, 18:30 Uhr Mi., 01.11.2023, 14:00 Uhr Mi., 15.11.2023, 19:30 Uhr